KierdorfMarkus Ritterbach löst Versprechen ein – Kasalla spielt im Freibad

Lesezeit 3 Minuten
er-kasalla15

Die „Kölschrock“-Band „Kasalla“ sorgte im Freibad Kierdorf für ein stimmungsvolles Konzert.

Erftstadt – Das Freibad Kierdorf hatte sich zum ersten Mal in eine geschmückte Konzertarena verwandelt, als am Samstagabend ein Ruf über die Wiese schallte. „Seid ihr bereit?“, rief Markus Ritterbach, der mit dem Mikrofon auf der Bühne stand und die Besucher auf ein besonderes Konzert mit einer ungewöhnlichen Vorgeschichte einstimmte, in der er die zentrale Rolle spielte.

er-kasalla4

Der Neu-Kierdorfer Markus Ritterbach und Sandra Getto von der Freibadinitiative Kierdorf eröffneten das Konzert.

Vor zwei Jahren fand der prominente Kölner, Unternehmer, Vizepräsident des 1. FC Köln und langjährige Präsident des Festkomitees Kölner Karneval von 1823, in dem rund 3200 Seelen zählenden Erftstädter Stadtteil Kierdorf eine neue Heimat, als er mit seiner Frau und seiner Familie von Frechen in die dortige Villa Louise zog. Er renovierte das Gebäude, das einst als Wohnsitz des Industriellen Carl Brendgen und später lange Jahre als Sitz der Forstverwaltung diente. Ritterbach fand schnell Gefallen an den dörflichen Strukturen und fasste den Entschluss, sich auch für den Ort zu engagieren. So machte er sein Versprechen wahr und arrangierte einen Auftritt der beliebten Kölschrockband Kasalla auf dem Freibad-Gelände an der Wiesenstraße.

Erlös fürs Damen-WC

„Als mich das Festkomitee Kölner Karneval im vergangenen Jahr fragte, was ich mir zum Abschied wünsche, wusste ich, da gibt es doch diese sensationelle tolle Band“ ließ er die Gäste im Freibad wissen. „Und die könnte doch mal hier spielen.“ Der Erlös sollte der privaten Freibadinitiative zu Gute kommen. Die kümmert sich seit 2010 um das zuvor städtische Schwimmbad. Die Mitglieder waren von der Konzert-Idee hellauf begeistert und wissen inzwischen, wofür sie die Einnahmen verwenden wollen. „Wir brauchen dringend neue Damen-Toiletten“, sagte Sandra Getto von der Freibadinitiative. „Dann müssen wir ja im nächsten Jahr noch ein Konzert für ein neues Herren-WC organisieren“, rief Ritterbach den Konzertbesuchern zu und erntete Applaus.

er-kasalla9

Rund 1000 Leute kamen ins Freibad Kierdorf zum Konzert von „Kasalla“.

Doch erst einmal sorgten die Jungs von Kasalla beim ersten Open-Air-Konzert im Freibad von der ersten bis zur letzten Minute für ein stimmungsvolles knapp zweistündiges Konzert. Zu den ersten Songs der Formation, die sich 2011 mit Bastian Campmann, Flo Peil, René „Ena“ Schwiers, Nils Plum und Sebastian Wagner gegründet hatte und zu einer der beliebtesten Mundart-Bands Kölns avancierte, gehörten die Erfolgshits „Pirate“, „Immer noch do“ und „Mer sin eins“. Mal kraftvoll, mal melancholisch begeistern sie ihre Fans. Die Kölschrocker sangen „Heyo, Hey, hey hoh“ und immer wieder „Schalalalala, us de Stadt met K“ vor, die Zuschauer hüpften, schwenkten die Arme im Takt und übernahmen in kurzen Pausen den Part – kein Problem.

„Das ist ein Mega-Auftritt mit rund 1000 Leuten“, freute sich Ralph Uschkoreit, der sich gemeinsam mit 25 bis 30 Aktiven darum kümmert, dass in den Sommermonaten das Bad geöffnet ist und anschließend winterfest gemacht wird. „Es hätte nicht besser sein können. Der Ort passt, das Wetter passt, die Band passt, die Stimmung passt“, resümierte der Kierdorfer Markus Kunert, der auch schon den „neuen sympathischen Einwohner“ Ritterbach kennengelernt hat.

„Das Konzert macht echt Spaß und ist ein Super-Idee“, äußerte Anja Borchert, die ebenfalls im Ort zu Hause ist und ihre Eltern aus Kerpen-Balkhausen zu diesem Auftritt lockte. „Solche Abende kann es hier wirklich mehrmals geben“, fand Besucherin Marie Böhmer.

KStA abonnieren