BurscheidEin engelhafter Einsatz

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Der Vorstand: Maria Swiderski, Gisela Pägler-Hoth, Ulrike Ruback, Beate Heß, Lukas Schülbe, Karola John-Enzenauer, Sabine Gehner-Höttgen und Esther Heider

Der Vorstand: Maria Swiderski, Gisela Pägler-Hoth, Ulrike Ruback, Beate Heß, Lukas Schülbe, Karola John-Enzenauer, Sabine Gehner-Höttgen und Esther Heider

  • Burscheider Hospiz-Hausbetreuungsdienst feierte den 20. Geburtstag

Burscheid – Vorzusorgen, dass der Mensch nicht allein ist, wenn er stirbt. Ihm zu vermitteln, dass er wertvoll ist, das ist für Lukas Schülbe, Pastor der freikirchlichen Gemeinde in Burscheid, die Kernaufgabe des Hospizgedankens. Der medizinische Fortschritt gehe immer weiter. „Unsere Aufgabe ist es, zu unterscheiden, was ist normal im Leben eines Menschen, was gilt es zu erhalten, was zu unterlassen.“

Seit 20 Jahren gibt es den ökumenischen Hospiz-Hausbetreuungsdienst Burscheid. Am Samstag feierten die Ehrenamtlichen in der katholischen Kirche St. Laurentius das Jubiläum mit einem Gottesdienst und anschließender Feierstunde im Gemeindezentrum. Schülbes Gedanken einer „lebendigen Bedürftigkeit“ griff Annerose Frickenschmidt, Pfarrerin aus Hilgen, in ihrem Grußwort im Gemeindezentrum an der Höhestraße auf.

Dauerhafte Begleitung

Als junge Frau habe sie ihrem Vater gegenüber einmal Zweifel geäußert, ob sie jemals eine Grabrede werde halten können. Er aber habe sie darin bestärkt, dass der Zweifel dem Seelsorgeberuf zuträglich sei. „Je mehr wir uns der eigenen Bedürftigkeit bewusst sind, umso mehr verstehen wir die, die bedürftig sind.“

Doch während die Begegnung mit Sterbenden und Trauerenden in ihrem Alltag nur punktuell stattfinde, seien die Ehrenamtlichen des ÖHHB dauerhaft in der Begleitung da. „Und das ist ein großer Trost“, erklärte Frickenschmidt. Wichtig sei es, für sich selbst immer wieder Kraft zu tanken. Symbolisch schenkte die Seelsorgerin den Ehrenamtlichen eine Solarleuchte, wie sie die Kinder in Afrika auf dem Schulweg dabei haben. Zum Beispiel bei der Supervision könnten die Ehrenamtlichen die Lampe aufstellen. „Aber vorher muss sie Sonne tanken.“

Bürgermeister Stefan Caplan schenkte symbolisch kleine Engelsfiguren. Denn engelhaft sei der Einsatz der 29 aktiven Begleiter. 138 Mitglieder hat der ÖHHB laut Vorsitzender Karola John-Enzenauer. Im Jahr gebe es 30 bis 35 Begleitungen und gerade ist der neue Befähigungskurs für neue Begleiter gestartet, zu dem sich zehn Ehrenamtliche angemeldet haben. John-Enzenauer begrüßte auch die Gründer des ÖHHB, darunter die langjährige Vorsitzenden Inge Hiller und Pfarrer Gottfried Busch. Hiller bildete die Helfer aus, Busch begleitete sie seelsorgerisch. Die Hospizhelfer sind zum großen Teil schon über viele Jahre in ihrem Amt engagiert. Hauptamtlich koordinieren Esther Heider und Beate Heß die Einsätze.

Anlässlich des Jubiläums wird am Sonntag, 16. September, 17 Uhr, das Figurentheaterstück „Über die Trauer hinaus“ im Jugendzentrum an der Montanusstraße aufgeführt.

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