„Willkommen in Brück“Ein buntes Fest am Flüchtlingsheim

Lesezeit 3 Minuten
Serap Güler mit Wolfgang Schmitz von der Willkommens-Initiative. Die Musiker von „Blos mer jet“ setzen auf kölsche Töne.

Serap Güler mit Wolfgang Schmitz von der Willkommens-Initiative. Die Musiker von „Blos mer jet“ setzen auf kölsche Töne.

Brück/Neubrück – „Das Thema Flüchtlinge ist noch lange nicht durch. Jetzt und in den nächsten Monaten entscheidet es sich, ob Integration gelingen kann. Ohne die vielen Ehrenamtler ist das aber nicht zu schaffen“, sagte Wolfgang Schmitz.

Der frühere Hörfunk-Chef des WDR engagiert sich schon seit einigen Jahren in der Initiative „Willkommen in Brück“, und moderierte nun auch das Bühnenprogramm beim Sommerfest der Initiative auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft am Neubrücker Ring. „Das Fest war ein richtiger Erfolg. Das Programm hat gut funktioniert,“ sagte Schmitz anschließend. „Gerade vor dem Hintergrund der letzten Ereignisse unter anderem in Chemnitz ist solch eine Veranstaltung, bei der alte und neue Nachbarn gemeinsam feiern, ein wichtiges Signal.“ Schließlich waren mehrere hundert Besucher gekommen.

In dieser Einschätzung lag er auf einer Linie mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Serap Güler, der NRW-Staatssekretärin für Flüchtlingsfragen, die beide das Fest besuchten und mit Flüchtlingen sowie mit den Bürgern aus Brück und Neubrück plauderten. „Die ganz große Krise ist erst einmal vorbei“, sagte Reker. „Aber es gibt noch eine ganze Reihe an Herausforderungen.“ So sei der Weg in Arbeitsverhältnisse für die Flüchtlinge gegenwärtig noch viel zu lang und auch im Bereich Sprachförderung gebe es derzeit nicht genug Angebote. Dabei sei gerade die deutsche Sprache ein entscheidender Schlüssel zur Integration.

Alles zum Thema Henriette Reker

Das sah Güler ähnlich: „Die Probleme liegen auf der Hand. Es ist noch viel zu tun.“ Da müsse auch mal Geld in die Hand genommen werden. Allerdings nicht nur vom Land, sondern, so Güler, „da müssen auch der Bund und die Kommunen mitspielen“. Zusätzlich erinnerte Güler daran, dass die Flüchtlinge ja nur einen Teil des Integrations-Themas ausmachten. „Es geht uns auch um die Migranten, die schon seit vielen Jahren hier leben.“

Beim Fest ging es vorrangig um die 170 Flüchtlinge aus der Unterkunft am Neubrücker Ring. Viele freiwillige Helfer und Dolmetscher werden noch für Sprachkurse, Nachhilfe und Unterstützung bei Behördengängen gesucht. Und das, so Schmitz, „jeweils für ein paar Stunden in der Woche oder im Monat.“

Neue Kontakte wurden schon beim Fest geknüpft

Schmitz: „Wir haben Begegnungen geschaffen. Das Programm hat funktioniert.“ Das reichte beim Kinderblock von den Akteuren aus der WDR-Kindersendung „Bärenbude“ und Liedermacher Johannes Stankowski, bis hin zum Auftritt der Maus. Das orangefarbene Plüschtier, bekannt aus der gleichnamigen Fernsehsendung, war eine der Attraktionen. Nicht nur die jungen Besucher, die sich auch rund um Hüpfburg und den Schminkstand amüsierten, wollten mit der Comic-Figur aus Plüsch kuscheln und fotografiert werden, auch erwachsene Besucher traten zum Selfie mit der Maus an. Das Musikprogramm reichte vom Blasorchester „Blos mer jet“ aus dem benachbarten Rath-Heumar bis zu einem Kurzkonzert von vier Mitgliedern der Bläck Fööss. Bömmel Lückerath, Hartmut Priess, Mirko Bäumer und Pit Hupperten stimmten die Lieder vom „Stammbaum“ und vom „Veedel“ an. Da wurde gemeinsam gesungen und geschunkelt. Getanzt wurde zu den Klängen der Pop- und Rock-Band „Buntes Herz“, in der Musiker aus Köln mit Kollegen zusammen spielen, die aus dem Irak und Syrien hierhergekommen sind. Betreut und unterstützt wird dieses Multi-Kulti-Bandprojekt vom früheren Höhner-Schlagzeuger Janus Fröhlich.

KStA abonnieren