Coverversionen im Stil der RamonesKölsch-Songs ganz schräg gespielt

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Didi, Jupp, Hennes und Thommy (v. l. n. r.) sind De Ramönsche.

Didi, Jupp, Hennes und Thommy (v. l. n. r.) sind De Ramönsche.

Leverkusen – Die Ramones gibt es zwar seit 1996 nicht mehr. Zudem sind sämtliche Originalmitglieder dieser Band bereits tot. Dennoch gelten die New Yorker Pseudo-Brüder als Urväter des Punkrocks und sind heute mehr denn je eine Legende. Ob De Ramönsche, die rheinische Version des Quartetts aus dem Big Apple, irgendwann auch zur Legende werden, steht noch in den Sternen. Aber: Hennes, Thommy, Jupp und Didi Ramönsche – die Mundart-Erben der amerikanischen Heroen Joey, Johnny, Dee Dee und Tommy – arbeiten seit einem Jahr zumindest kräftig daran.

Der neue, aktuelle Coup der Leverkusener Truppe: Sie haben eine kleine Platte – eine EP (extended play) – aufgenommen. Darauf befinden sich zwar nur drei Songs, die zusammen lediglich neun Minuten und neun Sekunden dauern – was ganz in der Tradition des bis heute unerreichten Ramones-Tempos der Stufe „Zehn Lieder in fünf Minuten“ liegt. Aber diese drei Songs haben es natürlich in sich – denn De Ramönsche covern zwei Mal die Bläck Fööss und einmal den guten, alten Jürgen „Asi mit Niwoh“ Zeltinger.

„Drink doch eine met“, „Rollbrett“ (Fööss) und das bekannte „Müngersdorfer Stadion“ (Zeltinger) scheppern so herrlich schräg mit Boller-Schlagzeug und Säge-Gitarren aus den Boxen, dass es Punks ein Freude sein dürfte. Und Jecken natürlich. Denn: De Ramönsche betreiben seit jeher viel Mummenschanz und sind vor allem im Karneval unterwegs. Auf dem Cover ihrer ersten Platte starren die Vier einem entsprechend mit Lederjacke, Jeans, Turnschuhen und Langhaar-Perücke bekleidet entgegen – genau jenen Requisiten also, die ihre amerikanischen Vorbilder die gesamte Karriere hindurch, von 1974 bis 1996, konsequent wie eine Uniform trugen.

Sie hätten sogar gerne noch mehr Songs aufgenommen aus ihrem Bühnenprogramm, sagt Gitarrist Didi Ramönsche, der eigentlich Jens Holtzschneider heißt und in Leverkusen ob seiner Hauptband Das Holtz kein Unbekannter ist. Aber: „Dafür hätten wir uns die Rechte an den Original-Ramones-Songs besorgen müssen, die wir ja mit Kölsch-Texten unterlegen.“ Das jedoch sei ihnen nicht gelungen. „Obwohl wir sämtliche ehemaligen Labels der Band kontaktiert haben.“

Notgedrungen griffen sie also auf erschwingliche Kompositionen kölscher Musiker zurück, die sich nicht so anstellen wie die Amerikaner – und trösteten sich so gleich doppelt, denn: An der Sache mit den Ramones-Songrechten sind schon ganz andere Leute gescheitert – unter anderem diverse Filmemacher. Und: Die drei Kölsch-Cover im Ramones-Stil sind allein schon unterhaltsam genug. Die EP mit den Ramönsche-Songs wird beim Konzert der Band unter dem Motto „It’s alaaf!“ am Karnevalsfreitag, 13. Februar, um 20 Uhr im Opladener Sinners Club an der Kölner Straße 87 (Eintritt frei) erstmals verkauft – als CD. Der Preis liegt bei drei Euro. Danach kann sie über die Band-Homepage oder nach entsprechender Anfrage per E-Mail (siehe unten) bezogen oder heruntergeladen werden.

www.de-ramoensche.de

didi@de-ramonesche.de

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