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Abbas ruft UN zum Eingreifen in Gaza auf

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Israelische Panzer verlassen den Gaza-Streifen

Israelische Panzer verlassen den Gaza-Streifen

Gaza/Beit Hanun - Bei dem israelischen Militäreinsatz im Norden desGazastreifens sind nach palästinensischen Angaben bisher 42 Menschengetötet worden. Mehr als 150 Palästinenser seien verletzt, teilte dasGesundheitsministerium in Gaza am Samstag mit. Die israelische Armeegeht verstärkt gegen militante Gruppen vor, die Israel mitselbstgebauten Raketen beschießen. Es ist bereits der vierte Tag derOperation "Herbstwolken".

Am Samstag hätten Soldaten fünf Palästinenser getötet, darunterzwei ranghohe Milizenführer, verlautete aus Polizeikreisen in Gaza.Die beiden Männer seien für die Produktion von Waffen zuständiggewesen. Die israelische Luftwaffe hatte am Vorabend eine Serie vonLuftangriffen begonnen. Nach palästinensischen Angaben wurden bis zumSamstagmittag mindestens 15 Angriffe geflogen.

"Massaker an Palästinensern"

Palästinenser-PräsidentMahmud Abbas hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, die jüngsteOffensive Israels im Gazastreifen zu stoppen. Der Sicherheitsratmüsse umgehend einschreiten und die israelische Aggressionbeenden, erklärte Abbas in der Nacht auf Samstag. Israel verübeseit drei Tagen ein Massaker an den Palästinensern.

Die israelische Armee hatte am Freitag im Gazastreifenmindestens 17 Palästinenser getötet, davon waren etwa die HälfteZivilisten. Nach israelischen Angaben sollen mit dem EinsatzStellungen palästinensischer Extremisten ausgeschaltet werden,von denen immer wieder Raketen auf Israel abgeschossen werden.

In Beit Hanun gingen Israel am Freitag den dritten Tag inFolge gegen radikale Palästinenser vor. Augenzeugen zufolgeerschossen israelische Soldaten in dem Ort zwei Frauen, diemilitanten Palästinensern als menschliches Schutzschild zurFlucht aus einer belagerten Moschee verhelfen wollten. ZehnFrauen wurden verletzt. Die israelische Armee erklärte, sieprüfe den Vorfall. Die Extremisten konnten aus der Moscheeentkommen. Das Dach des Gebäudes stürzte zusammen.

Die Offensive ist einer der massivsten Militär-Einsätze seitdem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen vor gut einem Jahr. (dpa/rtr)

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