AMB Generali zieht später nach Köln

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Neuer Hauptsitz der AMB Generali, das „Dominium“ in Köln an der Komödienstraße / Ecke Nord-Süd-Fahrt.

Neuer Hauptsitz der AMB Generali, das „Dominium“ in Köln an der Komödienstraße / Ecke Nord-Süd-Fahrt.

Köln - Der Umzug der Versicherung AMB Generali, deutsche Tochter des italienischen Versicherungsriesen Generali, von Aachen nach Köln verzögert sich erneut. Statt wie bislang geplant Mitte dieses Jahres wird die Holding mit rund 230 Mitarbeitern erst im Frühjahr 2009 das neue Areal an der Tunisstraße beziehen können. Hintergrund sind Verzögerungen bei den Bauarbeiten.

Mit den Ergebnissen des Unternehmens, zu dem unter anderem die Aachen Münchener, die Central Krankenversicherung, die Advocard und der Direktversicherer Cosmos Direkt gehören, zeigte sich Vorstandssprecher Dietmar Meister zufrieden. „Die für 2007 gesteckten Ziele wurden nicht nur erreicht, sondern größtenteils sogar deutlich übertroffen - und das vor dem Hintergrund der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten“, sagte er. Das Konzernergebnis stieg ohne einen steuerlichen Sondereffekt im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 Prozent auf 417 Millionen Euro. Angepeilt waren etwa 400 Millionen Euro. Von der guten Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende soll von 2,30 Euro auf 2,90 Euro angehoben werden. Die gesamten Beitragseinnahmen des Konzerns legten um 2,7 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro zu. Damit verdrängt AMB Generali in der Rangfolge der Deutschen Erstversicherer den Konkurrenten Ergo von Platz Nummer zwei. Die Kosten der Gruppe konnten auch aufgrund eines massiven Stellenabbaus um 74 Millionen Euro auf rund 1,8 Milliarden Euro gesenkt werden. Insgesamt 1600 Jobs wurden 2006 und 2007 gestrichen.

Wachstumstreiber in der Sparte Lebensversicherung war wie schon in den vergangenen Jahren das Geschäft mit Riester- und Basisrenten. Die Konzernunternehmen erreichten zusammen einen Anstieg der Beiträge um 3,6 Prozent , während der Markt nur um 0,6 Prozent wuchs. So konnten im letzten Jahr 290 000 Riester-Policen verkauft werden. Der Bestand lag Ende 2007 bei 1,44 Millionen Verträgen. Auch in der Schaden- und Unfallversicherung wuchs die Gruppe um 1,6 Prozent auf drei Milliarden Euro. In der Krankenversicherung erzielte der Konzern einen Zuwachs um 4,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.

Das Ergebnis der Kapitalanlagen sank um 80 Millionen Euro auf grund der Turbulenzen an den Kapi talmärkten. Allerdings habe der Konzern nicht in den Markt für US- Hypotheken investiert.

Für 2008 wolle man ein Konzernergebnis von mindestens 450 Millionen Euro erreichen, sagte Vorstandssprecher Meister. Bis 2010 soll der Gewinn dann jährlich um 50 Millionen Euro steigen. Allein die Fusion der Töchter Generali und Volksfürsorge soll bis 2010 rund 100 Millionen Euro Kosten sparen. Bis zu 500 Arbeitsplätze fallen der Zusammenlegung zum Opfer. Trotzdem soll die Marke Volksfürsorge erhalten bleiben, denn der Volksfürsorgevertrieb soll den Namen weiter tragen. Er werde in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert, die dann auch die Produkte der anderen AMB-Töchter verkaufen wird.

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