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Anthrax in US-Diplomatenpost in Wien entdeckt

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Wien (dpa) - In einem Postsack der US-Botschaft in Wien sind geringe Spuren des Milzbranderregers Anthrax entdeckt worden. Das teilte das Innenministerium in Wien am Donnerstagabend mit. Für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden, da die US-Diplomatenpost nicht gemeinsam mit den normalen Poststücken transportiert wird. Die Mitarbeiter der US-Vertretung seien vorsorglich mit Antibiotika behandelt worden, hieß es in einer ergänzenden Erklärung der Botschaft. Nicht ein Mitglied des Botschaftspersonals weise Anzeichen einer Milzbrand-Erkrankung auf.

Die Anthrax-Sporen seien im Zuge von Routineuntersuchungen gefunden worden, erläuterte ein Sprecher des Innenministeriums. Demnach seien Experten des österreichischen Bundesheeres bereits am 12. November ersucht worden, die Poststelle der US-Vertretung zu dekontaminieren. "Es gab da aber keinen konkreten Verdachtsfall. In dieser Zeit wurden die US-Botschaften weltweit routinemäßig untersucht", sagte der Sprecher. Im Zuge dieser Maßnahmen seien auch zehn leere Postsäcke gefunden und zu weiteren Analysen an ein Labor in Mödling bei Wien geschickt worden. In einem dieser Säcke wurden nun geringfügige Anthrax-Spuren zweifelsfrei nachgewiesen.

Der entsprechende Postsack war bereits am 23. Oktober von der Poststelle des US-Außenministeriums in Washington nach Wien gesandt worden. Er dürfte einige Tage später in der Botschaft eingetroffen sein. Nach Angaben des Ministeriums-Sprechers war der Sack am Flughafen Wien von einem Boten der US-Vertretung in Empfang genommen und direkt in die Botschaft gebracht worden. Inzwischen würden die Postsendungen an die Auslandsvertretungen bereits in Washington auf mögliche Anthrax-Spuren untersucht, betonte die US-Botschaft in Wien in ihrer Pressemitteilung.

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