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Atemberaubender Kunstflug

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Eifel - Kraftstrotzende Kunstflugmaschinen dröhnten am Sonntag mit bis zu 360 Pferdestärken am Eifelhimmel. Beim Jubiläums-Flugtag bot die Segelfluggruppe Wershofen Tausenden Besuchern - die meisten aus dem Kreis Euskirchen - wieder einmal Kunstflug vom Feinsten. Die Elite der europäischen Luftakrobaten reihte Looping an Turn, trudelnde Abwärtsspirale an senkrechten Aufstieg bis zum kontrollierten Abkippen der Maschine. Rauchentwickler zeichneten die Flugbahnen der Maschinen minutenlang an den Himmel.

Ganz mutige Besucher nutzten später die Gelegenheit, auf dem Copilotensitz mitzufliegen und ihre Schwindelfreiheit zu testen. Der eine oder andere dürfte dabei bald an seine Grenzen gestoßen sein.

Wer es beschaulicher wollte, konnte sich von einer alten „Antonov 2“ über die Eifel tragen lassen. Dabei handelt es sich um den weltgrößten Doppeldecker, der vor rund 50 Jahren bei der Sowjetluftwaffe als Transporter eingeführt wurde und der bis heute als überaus zuverlässig gilt. In Wershofen startete der tausend PS starke Oldie unter dem Kranich-Emblem der Lufthansa im Viertelstunden-Takt, jeweils besetzt mit einem dutzend Passagieren. Die Leute standen Schlange, um einen Rundflug-Platz in diesem Oldie zu ergattern.

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Weitere echte Altertümchen waren eine „Boeing Stearman“ mit gewaltigem Sternmotor und die deHavilland „Chipmunk“, ein Militärtrainer aus den 40er Jahren. Die in Wershofen vorgeführte „T 6“ ist ein echter Kriegsveteran, der von der US-Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Nur wenige Jahre jünger ist die Dornier C-3605, ein früheres Jagdflugzeug der schweizerischen Luftwaffe.

Auch einige seltene Exemplare aus den Kindertagen des Segelfluges wurden in Wershofen in der Luft vorgeführt. Die Feuerwehr geriet beispielsweise ins Schwitzen, als sie sehr lange Gummiseile auszog, um damit einen „Schulgleiter 38“ bis auf etwa zehn Meter Flughöhe zu katapultieren. „38“ steht für das Jahr des Erstflugs dieses Typs, bei dem der Pilot auf einem völlig offenen Freisitz Platz nimmt. So wurde auch in der Eifel bis in die 50er Jahre hinein die Segelflugausbildung betrieben.

Daneben sorgten Modellflieger, Fallschirmspringer und Ballonfahrer für ein pausenloses Programm bis zum späten Nachmittag.

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