AutobahnenHitze lässt Asphalt schmelzen

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Bis zu 30 Zentimeter dick sind die Asphaltschichten auf der Autobahnrampe im Erfttal. Dort wird nun abschließend der neue Belag aufgebracht.

Bis zu 30 Zentimeter dick sind die Asphaltschichten auf der Autobahnrampe im Erfttal. Dort wird nun abschließend der neue Belag aufgebracht.

BERGISCH GLADBACH - Die Rekordtemperaturen dervergangenen Tage haben auf einigen deutschen Autobahnen den Asphaltzum Schmelzen gebracht. Heize sich der Asphalt tagsüber aufTemperaturen um die 60 Grad auf, sei der kritische Bereich erreicht,sagte Rudi Bull-Wasser von der Bundesanstalt für Straßenwesen inBergisch Gladbach der Nachrichtenagentur dpa in Köln.

"Wenn der Asphalt sich nicht über Nacht wieder abkühlen kann, wirder mit jedem Grad auf dem Thermometer weicher", erklärte Bull-Wasser.Die schweren Lastwagen auf den Autobahnen könnten dann tiefeFahrrinnen und Verformungen verursachen, die den Verkehr gefährdeten.Vielerorts mussten deutsche Autofahrer bereits auf die Bremse treten,denn die Polizei verhängte aufgrund der Hitzeschäden Tempolimits.

So schlug auf der A20 bei Rostock der Asphalt am Wochenende aufmehreren Kilometern Blasen. Auf der A7 bei Seesen in Niedersachsenverschoben sich sogar mehrere Betonplatten. Bei einem Tempolimit von40 Stundenkilometern musste der Verkehr an diesen Stellen mehrereTage auf den Standstreifen umgeleitet werden.

Um gegen die schmelzenden Beläge auf den Autobahnen anzugehen,wird seit ein paar Jahren mit einem wachsartigen Zusatzmaterialexperimentiert, sagte der Experte. Dadurch werde der Asphalt nachersten Erkenntnissen standfester und könne der Hitze besserwiderstehen. Es sei allerdings noch unklar, ob und wie sich dieseZusätze bei Minusgraden im Winter auswirken werden.

Schuld an den aktuellen Straßenschäden sind Bull-Wasser zufolgeaber weniger die hohen Temperaturen, sondern vielmehr die ständigwachsende Verkehrsbelastung durch Lastwagen. Normale Autos seiennicht das Problem, sie seien nicht schwer genug, um auf Hitze-aufgeweichtem Asphalt starke Schäden zu verursachen. (dpa)

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