Christian ClemensErfüllte Träume, große Ziele

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Wie heißt der Club nochmal? Ach ja, da steht's ja: 1. FC Köln. Christian Clemens zeigt es mit stolz. (Bild: Dahmen)

Wie heißt der Club nochmal? Ach ja, da steht's ja: 1. FC Köln. Christian Clemens zeigt es mit stolz. (Bild: Dahmen)

BELEK - Am Mittwoch schien in Belek nach zwei verregneten Tagen endlich die Sonne, das Thermometer zeigte am Mittag freundliche 19 Grad an. Entsprechend sonnig war die Stimmung im Tross des 1. FC Köln. „So macht es richtig Spaß“, befand FC-Trainer Frank Schaefer. Nach drei Tagen Trainingslager an der türkischen Riviera hat der Kölner Coach bereits ein paar Tendenzen im Team ausgemacht. Die Neuzugänge Slawomir Peszko, Christian Eichner und Michael Rensing machten allesamt einen guten Eindruck, findet der 46-Jährige. „Peszko taut langsam auf, Eichner und Rensing bringen sich schon richtig ein.“ Zudem hätten sich ein paar der „Jungen“ in den Vordergrund gespielt. Schaefer nennt zum einen Stürmer Simon Terodde (22) und zum anderen Mittelfeldmann Reinhold Yabo (18). „Ich werde sie mir genau ansehen“, kündigt er an. Gelegenheit dazu hat er im heutigen Testspiel gegen den türkischen Erstligisten Antalyaspor beim Antalya-Cup (Donnerstag, 19.25 Uhr, live bei Sport 1), am Samstag spielt der FC dann entweder gegen den iranischen Klub Persepolis oder den Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt. Am Sonntag reisen die Kölner heim.

Ein junger FC-Profi, der in der Bundesliga-Hinrunde bereits durch ansprechende Leistungen auf sich aufmerksam machte, ist Flügelspieler Christian Clemens (19). Der gebürtige Kölner, der bevorzugt auf der rechten Seite spielt, trainierte schon in der FC-A-Jugend unter der Regie Schaefers, seine Entwicklung erfreut den Coach besonders. Für ihn ist er eine der „positiven Erscheinungen“ der durchwachsenen Hinrunde. „Christian hat sich heran gespielt, er gehört zu den 13, 14 Spielern, mit denen ich in der Rückrunde fest plane“, sagt Schaefer. Natürlich müsse man aber davon ausgehen, dass Clemens aufgrund seiner Jugend noch nicht stabil sei und Rückschläge erleben könne. Schaefer weiter: „Mit seiner Schnelligkeit hat er eine besondere Waffe.“

Wenn Clemens selbst von seinen jüngsten Erlebnissen spricht, dann fällt immer wieder das Wort „Traum“. Der erste Traum des Nachwuchsspielers, der im Alter von zehn Jahren vom SC Köln Weiler-Volkhoven zum FC kam, wurde wahr, als er im September am dritten Spieltag beim 1:0-Erfolg gegen St. Pauli in der Bundesliga debütierte, 13 Einsätze stehen seither für ihn zu Buche. „Mein Ziel war es, die ersten Spiele in der Bundesliga zu kriegen. Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht“, berichtet er. Der nächste, noch schönere Traum, folgte im Dezember: Clemens schoss den Siegtreffer beim 1:0 gegen Eintracht Frankfurt, es war sein erstes Bundesliga-Tor, deshalb hat er Ball und Trikot dieses Spiels aufbewahrt. „Ich erinnere mich sehr gern daran“, sagt er. „Ich habe den Ball hinten erkämpft, bin nach vorne gelaufen, habe den Ball wiederbekommen, abgeschlossen - und Tor.“ Bei Trainer Schaefer fühlt sich Clemens gut aufgehoben. „Er baut uns junge Spieler auf und gibt uns Selbstbewusstsein.“

Da Clemens ein aufmerksamer Schaefer-Schüler ist, hat er auch das Mantra verinnerlicht, das die Profis des Tabellen-16. in ihrer türkischen Woche immer wieder aufsagen. In Kurzfassung: Die Mannschaft muss besser werden und überzeugend die Klasse halten. Die Langfassung, formuliert von Clemens, hört sich so an: „Für mich ist es gut gelaufen, aber das zählt nicht. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft Erfolg hat. Ich hoffe, dass wir unsere Spiele in der Rückrunde so gestalten können, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Neues Jahr, neuer Start. Wir fangen bei Null an und haben die Qualität, die Klasse zu halten.“

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