Das Ende einer Ära

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Ingo Gebhardt

Ingo Gebhardt

Bergisch Gladbach - Ingo Gebhardt hat genug. Noch fünfmal wird der Torhüter der SSG 09 Bergisch Gladbach die Reservebank des Fußball-Verbandsligisten wärmen, wie zuletzt beim 2:1-Sieg am Mittwoch gegen Fortuna Köln (siehe auch Bericht auf Seite 32), dann wird der 36-Jährige seine aktive Karriere beenden. „Irgendwann muss es ja auch gut sein. Schließlich habe ich mit 17 Jahren bei der SSG zum ersten Mal gespielt“, sagt Gebhardt mit etwas Wehmut, der unter anderem auch bei Borussia Kalk und dem Heiligenhauser SV aktiv war.

Die Zeit von Gebhardt bei der SSG 09 ist aber auch wegen Sven Forsbach abgelaufen, der sich in den letzten Jahren als würdiger Nachfolger erwiesen hat. Die Lücke, die der

routinierte Gebhardt auf der Bank hinterlässt, sollen Carsten Scheel und A-Jugend-Schlussmann Adam Kasprzik füllen.

Deshalb suchen die Verantwortlichen laut Sportkoordinator Uli Bartsch auch keinen Ersatz für Gebhardt.

Dieser wird im Rahmen seiner Abschiedstour wohl auch im Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den BC Berrenrath wieder die Ersatzbank hüten. „Ich erwarte, dass Berrenrath - wie die meisten anderen Gegner auch - sehr defensiv eingestellt sein wird“, sagt SSG-Trainer Lars Leese, „aber damit haben wir in den letzten Wochen reichlich Erfahrung gemacht und wissen, wie wir damit umgehen müssen.“

Wie am Mittwoch auch. Da schnürten die Bergisch Gladbacher die abstiegsgefährdeten Fortunen von Beginn an ein, so dass die Kölner kaum einmal über die Mittellinie kamen. Genau an die taktische

Marschroute ihres Trainers hatten sie sich gehalten, die Außenbahnen erobert, und die Angreifer in der Mitte mit Flanken in den Rücken der Kölner Abwehrspieler gefüttert. Nur die Ausbeute stimmte nicht, denn neben den Treffern von Frank Steinhausen und Christian Rutz hätten zur Pause mehr Tore fallen müssen. Stattdessen schenkte SSG-Spieler Andé Honerbach den Gästen den Anschlusstreffer.

Doch das, was er nach dem Seitenwechsel von seinen Fußballern sah, will Lars Leese gegen Berrenrath am Sonntag nicht mehr sehen. Der Spielfluss ging verloren und die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Denn Christian Rutz, Thorsten Pütz und André Honerbach traf nur das Aluminium des gegnerischen Tores. „Ich habe kein Mitleid mit meinen Spielern, dass sie jetzt total erschöpft sind. Wir müssen viel umsichtiger und cleverer agieren und dürfen uns nicht unnötig in Bedrängnis bringen“, erklärte Leese. Christian Rutz musste nach 67 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Sein Einsatz gegen den BC Berrenrath ist ungewiss. Dafür konnte André Honerbach über die gesamte Spielzeit mitwirken und wird auch gegen die Gäste aus dem Hürther Stadtteil wieder zum Einsatz kommen. „Das

war ein ganz wichtiger Erfolg gegen die Fortuna, weil wir Dattenfeld auf Distanz gehalten haben“, so Honerbach, „nur noch fünf Spiele, dann haben wir die Verbandsliga hoffentlich hinter uns gelassen.“ - und sind in die Oberliga aufgestiegen. Das sagte Honerbach aber nicht mehr.

SSG 09: Forsbach, Kaspers (85. Schnickmann), Steinhausen, Welter, Ihle, Balduan, Pütz, Honerbach, Scheiner (55. Kwoczala), Bungart, Rutz (67. Hollstein).

Fortuna Köln: Hochgürtel - Radschuweit - Jacobsen, Krippner - Mansuroglu (46. Meutzner), Stache, Körner (82. Mambu-Tabu), Fritsch (46. Giannos) - Batur, Eroglu, Wieting.

Tore: 1:0 Steinhausen (7.), 2:0 Rutz (39.), 2:1 Batur (45).

Zuschauer: 450.

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