Der Triumph der alten Herren

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Nicht zu stoppen: Kölns Amerikaner Bill Edwards (l.)

Nicht zu stoppen: Kölns Amerikaner Bill Edwards (l.)

Das Team verdankt seinen Erfolg in erster Linie den Routiniers Bill Edwards und Sasa Obradovic.

Köln - RheinEnergie Köln hat seine Erfolgsserie in der Basketball-Bundesliga fortgesetzt und auch am Samstagabend bei den Artland Dragons Quakenbrück einen 86:77-Erfolg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Armin Andres bleibt nach diesem Triumph mit fünf Siegen und nur einer Niederlage hartnäckigster Verfolger der Telekom Baskets Bonn, die als einziges ungeschlagenes Team der BBL an der Tabellenspitze stehen. „Die Dragons sind für ihre Heimstärke bekannt, deswegen bin ich überglücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte Andres, „für uns war es wichtig, Anschluss nach oben zu halten.“

Den Gästen gelang es von Beginn an, die Begegnung zu kontrollieren und das Tempo zu bestimmen, früh zeichnete sich ab, dass die Niedersachsen vor allem gegen Kölns Topscorer Bill Edwards kein adäquates Mittel finden würden. Der Amerikaner erzielte 33 Punkte und tat laut Sportdirektor Stephan Baeck „genau das, wofür er hier ist, und das sehr souverän. Es ist eine Freude, ihm zuzusehen.“ Zu den Dingen, die man in Köln von dem 33-Jährigen erwartet, zählen unter anderem Treffer aus der Distanz, und diese lieferte der Flügelspieler zuverlässig ab. Mit zwei Dreiern vor der Halbzeit hatte Edwards großen Anteil daran, dass RheinEnergie mit einer 41:35-Führung in die Pause ging.

Nach Wiederbeginn verlief die Begegnung weiterhin ausgeglichen, der Favorit spielte zwar sehr kontrolliert, konnte sich aber keinen entscheidenden Vorsprung verschaffen, weil das Team immer wieder Schwächen beim Rebound offenbarte: Die Artland Dragons sicherten sich 35 zweite Chancen, weil Joaquim Gomes und Marcin Gortat früh mit Foulproblemen zu kämpfen hatten und mit Marko Jovanovic der dritte Center mit einer Halsentzündung passen musste.

In der Schlussphase profitierte der Pokalsieger trotz dieser Schwierigkeiten von der Erfahrung seiner Leistungsträger: Neben dem überragenden Edwards war es Kapitän Sasa Obradovic, der in der Schlussphase die Kontrolle über das Spiel seiner Mannschaft übernahm, an der Freiwurflinie die Nerven behielt und den Triumph der alten Herren vollendete. „Wir haben in den vergangenen Wochen einen Stil kreiert, den wir uns vorstellen“, äußerte sich Baeck erfreut, „und wir haben noch immer Luft nach oben.“ Der Schwäche unter den Körben gilt in den kommenden Wochen die Hauptaufmerksamkeit der Kölner. „Es ist zwar im Moment ein bisschen nervig, es macht aber auch Mut zu sehen, dass wir noch besser werden können“, meinte Baeck über die Probleme des Teams. (ksta)

RheinEnergie Köln: Obradovic (20), Talts, Strasser, Gomes, Edwards (31), Gortat (4), Pesic (11), McElroy (16), Lütcke (4). - Zuschauer: 3000.

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