Der TV Refrath will in die Zweite Liga

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Malte Koch (links) und Kestutis Navickas wollen in die zweite Bundesliga aufsteigen.

Malte Koch (links) und Kestutis Navickas wollen in die zweite Bundesliga aufsteigen.

Der Top-Spieler Kestutis Navickas fährt zu den Weltmeisterschaften nach Kalifornien und kann erst zwei Wochen später in die Vorbereitung einsteigen.

Refrath - In den vergangenen Wochen hatten die Badmintonspieler des TV Refrath ganz besondere Aufgaben. Trainer Heinz Kelzenberg nämlich hatte seinen Schützlingen mit auf dem Weg gegeben, sich selbständig fit zu halten. Nun aber beginnt die eigentliche Saisonvorbereitung. „Die nächsten sieben Wochen bis zum Saisonstart Mitte September wird nun individuell trainiert. Wir müssen zum Saisonauftakt gegen den Zweitligaabsteiger aus Solingen-Ohligs alle in Topform sein“, so der TVR-Trainer und Abteilungsleiter. Dafür wird das Trainerteam Hasse / Renzelmann / Kelzenberg ein straffes Programm durchführen, für das die konditionellen Grundlagen bereits vor den Sommerferien gelegt wurden.

Der TVR verfügt über eine wesentlich stärkere Regionalligamannschaft als im Vorjahr, doch auch die Konkurrenz hat mächtig aufgerüstet. „Mit dem Ohligser TV haben wir einen sehr ernst zu nehmenden Gegner, wahrscheinlich jedoch den Einzigen“, formuliert Kelzenberg optimistisch. Der Zweitligaabsteiger aus der Klingenstadt spielt mit fünf ausländischen und zwei deutschen Spielern und sorgt dadurch in der Regionalliga für Furore. Mit einer polnischen Nummer Eins und zwei erfahrenen holländischen Doppelspielern stehen die Solinger personell sehr gut da. Auch die Leistungsstärke der Damen Jarocka (Polen) und van der Woerdt (Holland), die beide letztes Jahr in der zweiten Liga spielten, ist hinlänglich bekannt.

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Doch der TV Refrath stellte ebenfalls ein schlagkräftiges Team zusammengestellt, um das ihn die Konkurrenz beneidet. Kelzenberg: „Im Gegensatz zu Ohligs ist unser Team im Durchschnitt nicht 30 Jahre, sondern gerade mal knapp 22 Jahre alt“. Bei den Herren wird natürlich sehnsüchtig erwartet. Er wird jedoch erst am zwölften September eintreffen, denn er weilt momentan im Trainingslager und nimmt vom 15. bis zum 21. August an den Weltmeisterschaften in Los Angeles teil. Danach steht noch ein Grand-Prix-Turnier in seinem Heimatland an, bevor Navickas nach Refrath zurückkehrt. Die neue Nummer zwei des TVR, Danny Schwarz, freut sich sicherlich am meisten auf den litauischen Spitzenspieler, der inzwischen Platz 106 der Weltrangliste innehat. „Danny ist den anderen aus der Trainingsgruppe weit überlegen, er freut sich auf Kestas“, schaut der Coach recht optimistisch auf dieses Duell. Hinter den beiden Top-Spielern drängeln sich Malte Koch, Thilo Müllers und Kai Waldenberger um die freien Einzelplätze. Vor den Ferien entschied meist die Tagesform zwischen den drei Youngstern, nun darf man gespannt sein, wer in den nächsten Wochen am besten arbeitet.

Im Damenbereich hingegen sind die Würfel längst gefallen: Hanna Kölling und Svenja Schuster haben sich inzwischen zusammen eingespielt und sollten entsprechend dazu beitragen, das erklärte Saisonziel Aufstieg in die Zweite Bundesliga zu erreichen. „Es hängt unglaublich viel vom ersten Spiel ab, eine Niederlage wäre kaum aufzuholen, ein Sieg wäre dahingegen mehr als die halbe Miete“, glaubt Kelzenberg. Doch auch im Falle des Nicht-Aufstiegs werden die Refrather nicht den Kopf in den Sand stecken. Natürlich wären Top-Spieler wie Navickas und Schwarz nicht bereit, ein weiteres Jahr in der Regionalliga zu spielen, doch die Refrather Philosophie,“ ein Team aus Eigengewächsen“ weiter kontinuierlich aufzubauen, hätte ebenfalls seinen Reiz. „Wir haben sehr viele gute Nachwuchsspieler, die in zwei bis drei Jahren so weit sein könnten. Bis dahin wäre es schön, wenn Vorbilder wie Navickas und Schwarz im Verein blieben“, sagt der Trainer. Dazu wäre der Aufstieg aber wohl Pflicht.

In die Vorbereitungszeit der Regionalligamannschaft fällt das U 15-Länderspiel zwischen Deutschland und Dänemark, welches am 25. August (18.30 Uhr, Halle Steinbreche) stattfindet. Durch die Kontakte von Abteilungsleiter Kelzenberg zum Deutschen Badminton-Verband konnte dieses Event nach Refrath geholt werden. Besonders erfreulich ist, dass mit Mette Stahlberg ein Refrather Eigengewächs die deutschen Farben tragen wird. (ksta)

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