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Dominik SchwaderlappNeues Amt für Meisners Alter Ego

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Meisners bester Mann: Generalvikar Schwaderlapp wird zum Weihbischof befördert. (Bild: dpa)

Meisners bester Mann: Generalvikar Schwaderlapp wird zum Weihbischof befördert. (Bild: dpa)

Köln – Der Generalvikar von Kardinal Joachim Meisner, Dominik Schwaderlapp, wird neuer Weihbischof im Erzbistum Köln. Das gaben der Vatikan und das Erzbistum bekannt. Der 44 Jahre alte promovierte Theologe folgt auf Rainer Maria Woelki, der 2011 als Erzbischof nach Berlin gewechselt war und inzwischen von Papst Benedikt XVI. zum Kardinal erhoben wurde. Schwaderlapps Bischofsweihe findet bereits in vier Wochen, am 25. März, statt. Für Schwaderlapps Nachfolge als rechte Hand und Alter Ego des Erzbischofs gilt Personalchef Stefan Heße als ein Favorit.

Nach fast acht Jahren wechselt Schwaderlapp nun von der Verwaltungsspitze in die Seelsorge, wo er zuletzt als Kaplan in den 90er Jahren tätig war. Als Weihbischof im „Pastoralbezirk Nord“ (Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Remscheid, Kreise Neuss, Mettmann und Oberberg) gehören Gemeindebesuche und Firmungen zu seinen wesentlichen Aufgaben.

„Wir danken dem Heiligen Vater für diese Ernennung“, ließ Meisner mitteilen. Schwaderlapp sagte, er freue sich darauf, vielen Menschen wieder direkter zu begegnen. Das aus der Bibel abgeleitete Motto „Fröhlich, geduldig, beharrlich“ solle sein Wappenspruch werden.

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Schwaderlapps und Woelkis Werdegänge ähneln einander in einem wichtigen Punkt: Beide waren Meisners Privatsekretäre und gehörten damit früh zu den engsten Mitarbeitern des Kardinals. Beide haben auch Verbindungen zum umstrittenen „Opus Dei“. Woelki promovierte an dessen Universität in Rom, Schwaderlapp hat stets betont, dem Opus Dei sehr nahe zu stehen. Im Gegensatz zu Eltern und Geschwistern sei er allerdings kein Mitglied. Welche seiner Entscheidungen von der als ausgesprochen konservativ und papsttreu geltenden Gruppe beeinflusst sind, ist schwer zu beurteilen. Klar ist allenfalls, dass er „liberalen“ Reform-Forderungen wenig abgewinnen kann.

In Schwaderlapps Amtszeit fallen einschneidende Strukturreformen des Erzbistums. Hier wirkte er als straffer Organisator. Angesichts sinkender Priesterzahlen wurden Pfarreien zu großflächigen Seelsorge-Bezirken fusioniert. Die Zahl der Kindergarten-Gruppen in katholischer Trägerschaft wurde von 2500 auf 1600 reduziert und damit – so das offizielle Argument – dem Eigenbedarf angepasst. Eine Reihe von Immobilien wurde abgestoßen, Personal verringert. Das Sparvolumen lag bei 90 Millionen Euro. Vom Erzbistum als „zukunftssichernd“ betrachtet, gab es an der Basis Klagen über einen Rückzug aus der Fläche.

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