Drei Moshammer-Rolls-Royce versteigert

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Rudolph Mosshammer.

Rudolph Mosshammer.

München - Die drei Rolls-Royce des ermordeten MünchnerModemachers Rudolph Moshammer sind für insgesamt gut 120 000 Euroversteigert worden. Den höchsten Preis erzielte mit 65 050 Euro derschwarze Rolls-Royce Silver Seraph, in dem der Modeschöpfer in derNacht zum 14. Januar seinen späteren Mörder mit nach Hause nahm. Beidem Käufer handele sich um einen Autohändler aus Heilbronn. "Er weißnoch nicht genau, was er mit dem Auto machen wird", sagte eBay-Sprecherin Leonie Bechtoldt. Die Käufer der beiden anderenLuxuskarossen seien Sammler und Oldtimer-Fans.

Der Erlös kommt nach einem Vermächtnis Moshammers dem von ihmgegründeten Verein Licht für Obdachlose zu Gute. "Mit dem heutigenErgebnis ist der Grundstock für das dauerhafte Fortbestehen desengagierten sozialen Wirkens von Rudolph Moshammer gelegt", betonteder Vorsitzende des Vereins, Florian Besold. "Wir werden genau inseinem Sinne den Verein fortführen."

Noch in den letzten Minuten vor Ende der zehntägigen Auktion amFreitagmittag gingen Gebote ein, die Preise kletterten teils ummehrere tausend Euro. Die Autos wurden zwischen 5000 bis 8000 Euroüber ihrem geschätzten Wert versteigert.

Ein Sammler aus Herzogenaurach ersteigerte für 18 050 Euro einensilber und blaumetallic lackierten Rolls-Royce Silver Shadow. DerAuto-Liebhaber besitze bereits mehrere Oldtimer, dies sei jedoch seinerster Rolls Royce, sagte Bechtoldt. Moshammer hatte den Wagen 1973zusammen mit seiner Mutter Else in England gekauft, es soll ihrLieblingsauto gewesen sein. Rund 40 Bieter hatten sich für dasGefährt interessiert.

Für den weinrot und schwarz gehaltenen Rolls-Royce Silver Dawnerhielt ein Österreicher den Zuschlag für 38 550 Euro. "Er hat mirgesagt, er will den Wagen nur in die Garage stellen und sich daranfreuen", sagte Bechtoldt. "Er hat sich selbst ein Geschenk gemacht."

Im September wird das Auktionshaus Sotheby's mit der Versteigerungdes Privatschmucks der Familie Moshammer in Amsterdam, Genf undLondon beginnen. Auch diese Erlöse werden - dem Letzten WillenMoshammers entsprechend - dem Verein für die Obdachlosenhilfeüberwiesen.

Der 64-Jährige war in der Nacht zum 14. Januar in seinem Haus inGrünwald bei München erdrosselt worden. Die Staatsanwaltschaft erhobin der vergangenen Woche Anklage gegen einen 25 Jahre alten Iraker.Er hatte gestanden, den homosexuellen Modeunternehmer im Streit umdie Bezahlung von Sex umgebracht zu haben. (dpa)

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