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Ein ganzer Berg voller Arbeit

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Auf dem Herkulesberg soll ein „Denkmal für die Wiederaufbauleistung der Kölner Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg“ entstehen.

Innenstadt - Um die Leistung der Bevölkerung, „insbesondere der Trümmerfrauen“, beim Wiederaufbau der Kölner Innenstadt zu würdigen, soll ein Denkmal errichtet oder eine Gedenktafel angebracht werden. Das hat die Bezirksvertretung beschlossen. Zugrunde lag ein Antrag der CDU. Außer der Hervorhebung, „insbesondere“ an die Arbeit der Trümmerfrauen zu erinnern, wurde der Antrag in der jüngsten Sitzung des Gremiums auch noch in einem zweiten Punkt geändert: Die Würdigung durch ein Denkmal oder eine Gedenktafel habe „in angemessener Form“ zu geschehen, heißt es jetzt.

Vorausgegangen war ein Streit, der dafür gesorgt hatte, dass der Antrag immer wieder von einer Sitzung in die nächste geschoben worden war. Vor allem aus den Reihen der Grünen waren Bedenken gekommen, mit einem solchen Denkmal oder einer Gedenktafel könne man unfreiwillig auch diejenigen Kölner der Nachkriegszeit ehren, die in der Nazizeit zu den Tätern gehört haben. Daher der ausdrückliche Wunsch nach einer „angemessenen Form“. In einem Änderungsantrag, der dann allerdings nicht in vollem Umfang beschlossen wurde, hatten die Grünen formuliert, das Denkmal sei „in einen Kontext der Aufarbeitung der Kriegsfolgen zu setzen“. In der Begründung steht: „Der Wiederaufbau war ein materieller Wiederaufbau. Leiden, Durchhaltevermögen, Überlebenskampf und die zu tragende Kriegsschuld verhinderten bis in die jüngste Zeit den »seelischen Wiederaufbau«, nämlich das Verarbeiten von kriegstraumatischen Erlebnissen.“ Gerade diese Aufarbeitung müsse Sinn und Zweck des Denkmals sein.

„Das von uns gewünschte Denkmal soll auf die bemerkenswerte Aufbauleistung vor allem der Trümmerfrauen fokussiert sein und nicht ein den Psychiater ersetzendes Mahnmal“, konterte CDU-Fraktionschef Bernhard Mevenkamp. Im Übrigen habe die Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur ein materielles Ziel gehabt: „Der Aufbau des neuen Deutschland war vielmehr auch geprägt von dem Wunsch, eine Wiederholung der schrecklichen Taten in einem diktatorischen Staat unmöglich zu machen.“ Die Gründe, die zur Zerstörung der deutschen Städte geführt haben, seien der Fraktion durchaus bewusst. „Wir wehren uns aber dagegen, pauschal eine ganze Generation als Schuldige und Täter zu diffamieren.“

Als Standort für das Denkmal oder die Gedenktafel ist der Herkulesberg im Gespräch, der aus aufgeschütteten Kriegstrümmern entstanden ist. Den Christdemokraten schwebt vor, dass ein Kölner Künstler mit der Gestaltung beauftragt wird. Man sei sicher, dass die Finanzierung des Vorhabens durch Sponsoring gesichert werden könne.

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