EinnahmendefizitKrise macht vor Klerus nicht halt

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Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. (Bild: dpa)

Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. (Bild: dpa)

Köln – Aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise wird dasErzbistum Köln im laufenden Jahr vermutlich ein Defizit von 45,6Millionen Euro hinnehmen müssen. Das Kirchensteueraufkommen alswichtige Finanzquelle werde 2010 deutlich sinken, sagte GeneralvikarDominik Schwaderlapp am Donnerstag in Köln.

Einnahmen aus 2009 vorausschauend angelegt

Diederzeitige wirtschaftliche Großwetterlage gehe auch an dem mit 2,1Millionen Katholiken mitgliederstärksten deutschen Bistum nichtspurlos vorüber, kommentierte er. Nach seinen Angaben wirdmit einem Rückgang von 16 Prozent gerechnet. Da zugleich die Ausgabenetwa im Personalbereich steigen, kann der Haushalt nur durch Zugriffauf die Rücklagen ausgeglichen werden.

Die Kirchensteuereinnahmen nahmen im Jahr 2009 entgegenpessimistischeren Prognosen nur um vier Prozent ab. Dieseunerwarteten Mehreinnahmen habe man auf die hohe Kante gelegt undwerde davon in diesem Jahr den Fehlbetrag ausgleichen, sagteFinanzdirektor Hermann Josef Schon. Wir stellen denWirtschaftsplan sparsam auf, führen aber keinen Sparplan durch",so Schon. Dies solle aber nicht heißen, dass man nicht jeden Centdrei Mal umdrehe.

Starker Ausbau der Kinderbetreuung - Gebäudesanierung

Trotz der finanziellen Probleme will das Erzbistum weiter seineSchwerpunkte im Bereich der Schulen und Kindertagesstätten setzen. Sosoll Kindern unter drei Jahren ein angemessenes Angebot anKita-Plätzen zur Verfügung gestellt werden. Um die Voraussetzungendafür zu schaffen, sollen in diesem und im kommenden Jahr dieInvestitionsbudgets aus der Kirchensteuer in diesem Bereichverdoppelt werden. Aus Kirchensteuermitteln werden dafür 2010insgesamt 42 Millionen Euro eingesetzt.

Zudem sieht das Erzbistum Baumaßnahmen für seine Schulen vor.Schulen sollen ausgebaut werden, um sie unter anderem für denGanztagsbetrieb besser geeignet zu machen. Auch die energetischeErneuerung von Objekten ist geplant.

Von den insgesamt erwarteten rund 610 Millionen Euro Kirchensteuereinnahmengehen rund 50 Prozent in die Seelsorge. Das Geld fließt etwa anKirchengemeinden, Gemeindeverbände und Kindertageseinrichtungen sowiein die Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge. ErzbischöflicheEinrichtungen und die Verwaltung kosten den Kirchensteuerzahler 15Cent von jedem gezahlten Euro Kirchensteuer. Elf Cent pro Eurofließen in die Bildung, gehen also etwa an katholische Schulen oderBildungswerke. Neun Cent von jedem Euro Kirchensteuer bekommt dieCaritas.(ddp-nrw, epd, ksta)

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