Erfolgreiche Milliarden-Klagen in den USA

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In den vergangenen Jahren ist die Tabakindustrie zunehmend unter Druck geraten. In den USA sind die Hersteller bereits mehrfach zur Zahlung von Entschädigungen in Millionenhöhe an Raucher verurteilt worden. Allerdings wurden die Strafen von den höheren Instanzen immer wieder stark reduziert.

Juni 1998: Gerichte in Jacksonville und Boston entscheiden zu Gunsten von Tabak-Gegnern. Eine Tochter des BAT-Konzerns muss der Witwe eines Rauchers 500 000 Dollar Schmerzensgeld zahlen.

März / April 1999: Den Hinterbliebenen eines Kettenrauchers wird die damalige Rekordsumme von 81 Millionen Dollar zugesprochen. Im Monat darauf billigt ein Richter in San Francisco einer krebskranken Ex-Raucherin 26,5 Millionen Dollar zu.

Juli 2000: Ein Geschworenengericht in Miami verurteilt fünf Tabakkonzerne zur Zahlung von insgesamt 145 Milliarden Dollar an erkrankte Raucher. Es ist die bis dahin höchste je verhängte Zivilstrafe. Grundlage des Urteils war die Feststellung, dass die Firmen ein „tödliches Produkt“ herstellten. Die Zigarettenhersteller legen Berufung ein.

März 2001: Zum ersten Mal entschädigt ein US-Tabakunternehmen einen einzelnen kranken Raucher finanziell. Brown & Williamson zahlt einem an Lungenkrebs leidenden Mann aus Florida 1,1 Millionen Dollar.

Mai 2001: Drei US-Tabakfirmen erklären sich nach der Sammelklage von Miami bereit, kranken Rauchern über 700 Millionen Dollar zu zahlen - die bis dahin höchste Entschädigung für nikotinbedingte Erkrankungen.

Oktober 2002: Durch ihren Sieg über den Tabakkonzern Philip Morris macht eine 64 Jahre alte krebskranke amerikanische Raucherin weltweit Schlagzeilen. Ein Geschworenengericht in Los Angeles spricht ihr eine Entschädigung von 28,2 Milliarden Dollar zu. Das ist die höchste Summe, die je in den USA einer Einzelperson per Urteil zugesprochen wurde. Später wird die Entschädigung auf 28 Millionen Dollar verringert.

März 2003: Ein Richter in Illinois verurteilt Philip Morris wegen Täuschung über die Gefahren so genannter leichter Zigaretten zu 10,1 Milliarden Dollar Schadensersatz. Die Sammelklage war im Namen von 1,1 Millionen Rauchern angestrengt worden. (dpa)

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