Köln – Mit einem Festakt ist am Freitagabend das neue Museumsquartier in der Cäcilienstraße am Kölner Neumarkt eröffnet worden. 15 Jahre nach dem Neubau-Beschluss und fast fünf Jahre nach der Grundsteinlegung laden das „Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt“ und das Museum Schnütgen an diesem Wochenende bei freiem Eintritt zur Besichtigung ein.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft lobte vor 2000 geladenen Gästen das „beeindruckende Kulturforum“, in dem sich auch das Forum der VHS, ein Juniormuseum und ein Ausstellungssaal befinden. Gerade nach dem Trauma des Archiv-Einsturz in Köln sei dies ein „Silberstreif am Horizont“, der helfe, „das Tragische zu bewältigen“. Zudem sei es ein Signal für den hohen Stellenwert der Kultur im Lande, sagte Kraft, wenn in finanziell knappen Zeiten ein solches Haus eröffnet werde. NRW hat sich mit 24 Millionen Euro an den Kosten beteiligt. Dies ist nach Angaben der Ministerpräsidentin „die höchste Förderung mit Mitteln des kommunalen Museumsbaus in der Geschichte des Landes.“ Die Bau- und Planungskosten betrugen insgesamt 66,7 Millionen Euro, hinzu kamen die Einrichtungskosten in Höhe von 13,7 Millionen Euro.

Oberbürgermeister Jürgen Roters hob die Bedeutung beider Häuser für die Völkerverständigung und die interkulturelle Bildung hervor. Er kündigte überdies an, sich für die von der Zerschlagung bedrohte Kunst- und Museumsbibliothek auszusprechen: „Wir werden einen Weg finden, die KMB in Köln zu sichern und zu halten.“

Bei der Eröffnung des Kulturquartiers für das Publikum herrschte am Samstag großer Andrang. Bereits um 12 Uhr mussten die Veranstalter den Einlass kurzfristig stoppen, weil bis zu 4000 Menschen die Ausstellung gleichzeitig besuchten. Die Wartenden vor dem Museum zeigen sich trotz der langen Schlangen gut gelaunt. Innerhalb der VHS-Forums unterhielt zudem die afrikanische Band "Mama Africa" das Publikum mit einer energiegeladenen Bühnenshow.