FC-Liveticker Teil 2Spinner ist neuer FC-Präsident

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Diese Trio bildet den neuen Vorstand des 1. FC Köln: Werner Spinner und seine zwei Vize-Kandidaten, Toni Schumacher (l.) und Markus Ritterbach. (Bild: GI)

Diese Trio bildet den neuen Vorstand des 1. FC Köln: Werner Spinner und seine zwei Vize-Kandidaten, Toni Schumacher (l.) und Markus Ritterbach. (Bild: GI)

22.44 Uhr: Die Versammlung ist beendet. Die Geräte werden eingesammelt. Das KStA-Team um Michael Krämer, Anne-Kathrin Gerstlauer und Stephan Klemm bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht noch einen schönen Abend.

22.41 Uhr: Es wird nach der Integrität von Wernze gefragt. Wolf sagt, er könne darauf nicht antworten. Es sei aber eine sehr richtige und wichtige Frage.

22.38 Uhr: Es geht jetzt wieder ums Sportliche. Ein Mitglied fragt, ob Dauerkarteninhaber in der Relegation zahlen müssen. Nein, Horstmann sagt, diese können umsonst kommen.

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22.37 Uhr: Ein Mitglied kritisiert Thielen, Wernze und Steegmann dafür, dass sie die Sitzung vorzeitig verlassen haben.

22.33 Uhr: Johannwerner, seit 40 Jahren im Verein und im Vereinsbeirat, wird für seine Kritik an Horstmann zurechtgewiesen. Er traktiere den Verein mit irgendwelchen Anträgen. Das sei untragbar. "Mir platzt der Kragen", sagt Wolf.

22:28: Ein junger Mann, vermutlich noch Schüler, fragt nach der "Wilden Horde". Mutig. Spinner bezeichnet ein zufälliges Treffen mit Mitgliedern als positives Gespräch. "Straftäter haben bei uns nichts verloren. Man muss sich aber fragen, ob Sippenhaft nötig ist."

22.26 Uhr: Nach 16 Minuten beendet Horstmann die Rede. Applaus, wirklich mitreißen konnte er die Mitglieder aber nicht.

22.23 Uhr: "Brecko, Peszko, Pezzoni. Ich habe in den letzten Monaten mehr Geldstrafen verhängt, als in den letzten zwei Jahren. Aber das ist nicht die Lösung, das ist nur die Bekämpfung des Übels." Dennoch passierte natürlich all das unter seiner Leitung.

22.19 Uhr: "Sie können meinen Kopf fordern, sie können meinen Rücktritt fordern. Ich habe in den letzten Jahren alles für den Klub getan. Warum äußere ich mich in den letzten Wochen zu sportlichen Dingen? Weil's mir Spaß macht? Nein. Weil es keinen Sportdirektor gibt." Horstmann gibt nun dem Thielen-Team dafür die Schuld. Eine Wut-Rede. Nur verhaltener Applaus.

22.18 Uhr: Horstmann verteidigt nochmal den Rauswurf Finkes. Applaus. Und er verteidigt auch, Solbakken erst später entlassen zu haben. Ihm sei aber bewusst, dass es konsequenter hätte sein können, das gleichzeitig mit Finke zu tun.

22.14 Uhr: Horstmann sagt, die schwierige Situation der letzten Monate habe nichts mit den Entscheidungen der letzten Monate zu tun, sondern sei ein Resultat der letzten Jahre.

22.10 Uhr: Er sieht sehr ernst aus: "Ich habe in der ganzen Zeit in unserem Klub nicht so eine Situation erlebt. Wir haben Entscheidungen getroffen, die niemals fahrlässig gewesen sind." Er habe nie seinen Kopf eingezogen, und das werde er auch weiter nicht tun. Jetzt sogar Applaus.

22.10 Uhr: "Wir sind froh, dass wir den Staffelstab an das neue Präsidium weiterreichen können." Nun spricht aber Horstmann, schon vorher Buhrufe und Pfiffe.

22.07 Uhr: Wolf resümiert seine Arbeit: "Wir haben vielleicht zu lange auf die Kontinuität gesetzt. Aber wir haben auch Frank Schaefer geholt, auch ich hätte ihn gerne über die Saison hinaus."

22.05 Uhr: Thielen sagt: "Ich gratuliere unseren Gegnern, sie haben sich sehr gut dargestellt. Ich wünsche ihnen viel Glück."

22.03 Uhr: Auffällig: Vereinzelte "Horstmann-raus"-Rufe".

22.02 Uhr: Tagesordnungspunkt 6 ("Verschiedenes") wird nun von Werner Spinner geleitet. Jeder fängt mal klein an.

22.01 Uhr:Wernze hat den Saal verlassen, betont aber, dass er sein Amt im Verwaltungsrat weiter ausführen wird.

21.55 Uhr: Der Saal tobt, die Fans feiern sich, den Verein und Werner Spinner. Kein Gedanke an den Abstiegskampf. Spinner bedankt sich für die Wahl, hält sich aber ausnahmsweise kurz, es sei ein erster Schritt für die Vereinigung des Vereins.

21.51 Uhr:Der FC hat einen neuen Präsidenten: Werner Spinner. Zusammen mit seinem Team erreicht er 91,4 Prozent.

21.50 Uhr: Die Menschen klatschen sich warm, Spinner wird von Fotografen umlagert.

21.48 Uhr: Diese Entscheidung spricht für das Team Spinner. Es folgt die Wahl des Vorstandes.

21.46 Uhr: Blockwahl: 87,9 Prozent

21.43 Uhr: Jetzt wird über Blockwahl oder Einzelwahl abgestimmt. Der Stimmung zufolge läuft es auf ersteres hinaus. Die Leute haben Durst.

21.41 Uhr: Stadionsprecher Trippel geht von einer eindeutigen Wahl des Teams Spinner aus. Er verzichtet zum Glück auf seinen Lieblingskalauer: "Willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands". Neben ihm sitzt Franz Josef Wernze. Dessen Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass ihn die Einschätzung seines Nachbarn wenig erfreut.

21.33 Uhr: Ein weiterer Mann betritt das Podium, Wolf entschuldigt sich dafür: "Es sind noch ein paar, es tut mir Leid." Die Forderung nach einer Weiterbeschäftigung Schaefers stößt allerdings auf breite Zustimmung.

21.30 Uhr: Auch der Verweis auf Podolskis Bekenntnis zum Thielen-Team kann den Vortrag nicht mehr retten. Wie bei der Talentprobe im Rheinpark: Es wird einfach gesungen. Im Saal wird das Europa-Pokal-Lied angestimmt, die Fans sind in ihrem Element.

21.29 Uhr: Der Mann wird für seine FC-Thielen-Werbung vom Podium gebrüllt. "Erster Fußballclub Köln!", wird gegrölt. Das musste bei vielen mal raus.

21.27 Uhr: Ein Mitglied fragt, wen sollen wir wählen: Herrn Spinner, Ex-Vorstand der Bayer-AG oder Herrn Thielen, Ex-Nationalspieler des 1. FC Köln? Die Mehrheit der FC-Mitglieder ist für Bayer.

21.24 Uhr: Ein Fan bringt die größte Sorge der Mitglieder auf den Punkt. Und fragt, warum es hier kein Bier gebe. Beifall. Antwort: Nach der Veranstaltung. Spürbare Erleichterung. Es folgt Kritik an Claus Horstmann. Beifall auch dafür.

21.22 Uhr: Ein weiterer Redner warnt vor einem "kölschen Hopp", unter Beifall verlässt er das Rednerpult und erntet sehr persönlichen Zuspruch: "Klaus, sehr gut Junge."

21.19 Uhr: Ein Mann mit bayerischem Akzent tritt ans Rednerpult - und wird sofort ausgelacht. Dazu nochmal FC-Charta Paragraph Zwei: "Wir wollen Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt."

21.18 Uhr: Der nächste Redner fragt, ob Schmadtke Sportdirektor wird. Antwort des süffisant lächelnden Wolf: "Ich darf und werde dazu nichts sagen."

21.12 Uhr: Jetzt dürfen Fragen gestellt werden. Der erste Redner fühlt sich an die russischen Präsidentschaftswahlen erinnert. Stichwort: "Undemokratisch." Jetzt auch noch Kritik an Spinner, Pfeifkonzert und "Auf Wiedersehen"-Rufe aus dem Kreis der Mitglieder. Der Herr ist in Sachen allgemeiner Beliebtheit der würdige Nachfolger von Herrn Müller-Römer. Einen Zopf hat er allerdings nicht.

21.10 Uhr: Ritterbach spricht jetzt über den Kölner Karneval. "Das ist kein Ponyhof." Die Sprüche werden platter, aber der Saal lacht weiter, es kann nicht mehr viel schiefgehen. Also doch: Lachende Kölnarena.

21.07 Uhr: Ritterbach versucht energisch zu sprechen, die Stimme wird brüchig. "Keiner von uns FC-Fans hat mehr Lust, montags morgens auf der Arbeit von Häme überschüttet zu werden. Es reicht. Die Außendarstellung grenzt an Selbstzerstörung und das schon seit Jahren." Kein Widerspruch aus dem Saal. "Es gibt Regeln, wie zum Beispiel: Man fährt als Autofahrer nicht auf Schienen." Der Saal lacht, ob Miso Brecko das auch tut, wird man nie erfahren.

21.05 Uhr: Jetzt spricht Markus Ritterbach. Er grüßt seine Söhne und wirkt etwas nervös. Er weiß: Nach den Reden seiner Vorredner könnte nur ein Fauxpas in seinem Vortrag das Trio noch stoppen.

21.00 Uhr: Jetzt will Schumacher Stellung zu Vorwürfen nehmen. Nummer Eins: Warum er in anderen Vereinen gespielt habe? Naja, er habe eben nicht als Kupferschmied arbeiten wollen, wie er es gelernt habe. Nummer Zwei: Eine angebliche Abneigung gegenüber Lukas Podolski. Er habe nichts "gegen Poldi", der Auftritt beim 0:3 in Berlin sei aber eine "Vollkatastrophe" gewesen. Dafür gibt es interessanterweise Applaus. Auch Schumacher wird wohl gewählt.Ganz am Ende nochmal Nostalgie. Und: "Ich kenne nur ein Gas. Vollgas." Der Saal tobt. Wahnsinn.

20.58 Uhr: Schumacher: "Ich möchte keine großspurigen Konzepte bekanntgeben." Er wolle einen sehr guten Sportdirektor und sehr guten Trainer verpflichten. Aus dem Zuschauerraum wird Schaefer gefordert. Schumacher reagiert: "Ich würde mich sehr freuen, wenn er es länger als vier Spiele machen würde." Naja, wenn es der FC in die Relegation schafft, sind es ja zumindest insgesamt sechs.

20.57 Uhr: Er habe nach seinem Rausschmiss 25 Jahre auf einen Anruf des Klubs gewartet, sagt er. Ergebnis: ironische "Ooooh"-Rufe. "Ich habe gemeckert wie ein alter Geißbock. Das tut mir sehr Leid." Zarter Applaus.

20.54 Uhr: Wette gewonnen! Schumacher beginnt seine Rede tatsächlich wieder mit der Anekdote von seiner Mutter und dem "feinen Klub" FC. Das hat er diese Woche ununterbrochen erzählt und überrascht die Mitglieder nicht. Skeptisch-gespannte Gesichter. Gibt es auch Neuigkeiten? Naja, es geht weiter mit, wen wundert's, Nostalgie.

20.51 Uhr: Spinner bittet um eine Blockwahl, das heißt: alle drei Kandidaten in einem Zug. Dann ist er endlich fertig. Ist das schon die Vorentscheidung? Ein Großteil der Mitglieder steht beim Applaus auf. "Jetzt kommt ein sehr nervöser Toni Schumacher, ich möchte Sie bitten, helfen Sie ihm", sagt Wolf.

20.48 Uhr: Er schließt seine Rede nach 29 Minuten mit dem Appell zur Wahl für sein Team. Ein guter Auftritt Spinners, das Nachtreten gegen das ehemalige Präsidium und Ex-Trainer Solbakken wären da gar nicht nötig gewesen.

20.46 Uhr: Jetzt zieht Spinner den letzten Joker: Der Kern der Mannschaft müsse aus Kölnern bestehen. Dafür würde heute sogar Overath Applaus bekommen.

20.44 Uhr: "Soviel Macht wie der Präsident beim 1. FC Köln hat, gibt es sonst nur für Diktatoren in irgendwelchen Bananenrepubliken. Das darf nicht so bleiben. Ich werde eine Satzungsreform vorschlagen, damit der Verein professionelle Strukturen bekommen. Das heißt nicht, dass der Präsident zum Frühstücksdirektor wird." Und in Richtung Wolfgang Overath: "Alleinherrscher hatten wir genug. Die besten Sportdirektoren haben keine Lust unter Sonnenkönigen zu arbeiten." Spinner spricht Klartext, eine Freundschaft mit Wolfgang Overath scheint ihm eher nicht so wichtig zu sein.

20.40 Uhr: Spinners Rede dauert nun schon 18 Minuten. Schumacher steht mittlerweile versteift neben ihm und würde sich wohl am liebsten auf eine der vor ihm stehenden Geißbockstatuen setzen. Langsam sollte Spinner zum Ende kommen.

20.37 Uhr: Spinner: "In diesem Verein fehlt es an Disziplin." Einer habe mal gesagt: "'Wer beim FC nichts zu sagen hat ,ist selber schuld.' Solange keine Disziplin in den Klub einkehrt, werden wir nicht erfolgreich sein." Tobender Applaus. Wenn Toni Schumacher nicht gleich von seiner Vergangenheit bei Bayer Leverkusen schwärmt, kann wohl nichts mehr schiefgehen für das Trio.

20.36 Uhr: Spinner entschuldigt sich fast ein bisschen für Schumachers Vergangenheit inklusive FC-Rausschmiss. Und bescheinigt ihm eine Unabhängigkeit vom Klüngel. Die massive Werbung geht langsam auf, der Beifall für Schumacher wird ein wenig lauter.

Hier geht es zum zweiten Teil des Livetickers

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