FerienaktionAlufolie, Schiefer, schwarze Farbe

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Rainer Hilken drehte an der „Sonne“. Im Solarofen machte sich das bemerkbar. (Bild: Ralf Krieger)

Rainer Hilken drehte an der „Sonne“. Im Solarofen machte sich das bemerkbar. (Bild: Ralf Krieger)

Wiesdorf – Im Karton scheint die Sonne. Vielmehr ist es ein Bühnenscheinwerfer, der im Jugendzentrum Bunker in Wiesdorf als Behelf dient. Denn es regnet. Die Ferienkinder der Jungen Gemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt bauen mit Projektleiter Rainer Hilken einen Solarofen. Und da Hilken nur etwas Alufolie, einen Karton und Schiefersteine benötigt, um die Kreativität der Kinder zu wecken, ist es egal, wie schlecht das Wetter ist. „Ansonsten gebraucht man einen solchen Ofen vor allem in der Wüste. Aber wir wollen auch hier einmal zeigen, wie sich Energie sinnvoll nutzen lässt“, sagt Hilken.

„Sonne, komm vor die Wolken“, singt Ferienkind Than, derweil seine Schwester May-Li den Einfallswinkel des selbst gebauten Ofen optimiert. Der Karton, in dem vor kurzem eine brandneue Popcornmaschine geliefert wurde, ist für die Bedürfnisse der Bastelgruppe nämlich etwas zu groß. Also wird geschnitten. Schiefersteine, die Hilken im Westerwald gesammelt hat, kommen auf den Boden. Mit schwarzer Farbe werden die Innenwände des Ofens bepinselt. „Damit wird das Licht absolviert“, sagt einer der kleinen Ofenbauer. Und Hilken erklärt, dass man die Schule absolviere, die Sonnenstrahlen hingegen absorbiere.

Begeisterte Ofenbauer

Auf die Klappen des Kartons kleben die Kinder Alufolie. Damit wiederum lässt sich der Winkel einstellen, in dem das Licht reflektiert wird. „Die Schiefersteine speichern die Wärme. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn eine Wolke kommt“, erklärt Hilken und lässt die Kinder den Effekt mittels Verdunklung des Scheinwerferlichts simulieren. Kurzum: Der Ofen, der aus einem Karton für die Popcornmaschine gezimmert wird, entpuppt sich als Nachmittag füllendes Ereignis. Und das Sprichwort „der Ofen ist aus“ trifft in punkto Begeisterungsfähigkeit hier schon einmal gar nicht zu.

Hilken und seine Kollegen setzen auf Spontanaktionen in der Ferienfreizeit. „Denn Kinder sind kurzweilig veranlagt, und man muss den zeitlichen Moment an sie anpassen.“ Ganz beiläufig gab der Projektleiter noch viele weitere gute Ratschläge. Zum Beispiel, dass man einen Eimer Wasser morgens in die Sonne stellen und abends als warme Dusche verwenden kann. Ob seine Erfahrung aus einem Schwedenurlaub auf unsere Region übertragbar ist, kann bezweifelt werden. Aber schließlich lässt sich auch mit kaltem Wasser duschen. Am Mittwoch lädt die Junge Gemeinschaft der Awo zwischen 13 und 16.30 Uhr zur nächsten Ferienaktion unter dem Titel „Ein Tag im Wilden Westen“ in den Bunker. Auf dem Programm stehen Lassotricks, Goldwäsche und Hufeisenweitwurf. Infos unter ☎ 0214 / 41 906.

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