Flugplatzfest WershofenTante Anna und der Gyrocopter

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Von dem Regenwetter am Wochenende ließen sich die zahlreichen luftsportbegeisterten Gäste nicht abschrecken. (Bild: Romanowski)

Von dem Regenwetter am Wochenende ließen sich die zahlreichen luftsportbegeisterten Gäste nicht abschrecken. (Bild: Romanowski)

Wershofen – Den zehn Passagieren an Bord der Antonov An-2, des größten Doppeldeckers der Welt, schien der Rundflug eine willkommene Gelegenheit, den widrigen Wetterbedingungen am Boden zu entkommen. Das Gelände auf dem Wershofener Flugplatz war durch den Regen ziemlich aufgeweicht und matschig. Dennoch lockte das Flugplatzfest der örtlichen Segelsportgruppe am Samstag und Sonntag wieder Tausende von Besuchern dorthin.

Bei freiem Eintritt wurde den Gästen aus dem ganzen Umland erneut ein Flugprogramm geboten, das gespickt war mit Attraktionen für die ganze Familie. Neben seltenen Oldtimern der Fliegerei und ganz modernen Vehikeln zur Eroberung des Luftraums standen auch atemberaubende Vorführungen in Sachen Kunstflug auf dem Programm. Letzteres präsentierte Ali Ötztürk in Perfektion. Mit seiner schnittigen Maschine „Purple Violett“ gilt er als Star der internationalen Kunstflug-Szene und sorgt mit seinen verwegenen Manövern am Himmel regelmäßig für offen stehende Münder im Publikum.

Wer es etwas ruhiger, aber fliegerisch nicht weniger anspruchsvoll mochte, war gut beraten, sich die Vorführungen von Christopher Marjan anzusehen. Auch er vollführte in seinem Segelflugzeug etliche Loopings und weitere Kunststücke - allerdings ohne hörbares Geräusch und Rauchfahne.

Wie der Rote Baron

Die Schauflüge der „Bölkow-Schwadron“ der Stampe SC-4, die in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch zu Kriegszwecken zum Einsatz kamen, durften am Wochenende selbstverständlich nicht fehlen. Wer sich einmal selber ein bisschen wie „Der Rote Baron“ fühlen wollte, konnte einen Rundflug an Bord eines Motorseglers buchen oder auch gewinnen, denn eine große Verlosung zugunsten schwerstkranker Kinder in Rheinland-Pfalz gehörte auch zum Programm.

Auch kleinere Fluggeräte nahmen mitunter einen Passagier mit. So stieg Egon Joisten aus Schleiden mehrfach mit jeweils einem Fluggast in die Lüfte. Sein Gyrocopter ist ein ganz besonderes Gerät und wird gemeinhin als „Tragschrauber“ bezeichnet. Halb Flugzeug, halb Hubschrauber, ist der Gyrocopter auch bei einem Motorausfall in der Lage, durch die Eigenrotation des Rotors sanft zu Boden zu schweben.

Einen geradezu putzigen Eindruck vermittelte der Flugapparat, mit dem Johann Knittel aus Kamp-Bornhofen in Wershofen erschien. „Cri-Cri“ nennt sich das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt, das mit einer Länge von 3,90 Metern, 78 Kilogramm Gewicht und einer Spannweite von 4,90 Metern in der Luft auf immerhin 260 Kilometern pro Stunde kommt.

Wer nach den vielen Eindrücken und spannenden Darbietungen einmal durchschnaufen wollte, konnte auf der Suche nach einem Schnäppchen seinen Blick über einen Flohmarkt schweifen lassen. Auch eine Ausstellung mit Modellflugzeugen gab es zu bestaunen. Für eher „bodenständige“ Besucher bestand zudem die Möglichkeit, ein paar rasante Runden auf dem Quad zu drehen.

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