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Anleitungen für Stadt-Rallye, GPS-Tour und SchnitzeljagdRätseltouren ganz einfach selbst machen

Lesezeit 7 Minuten
Ob mit Zettel und Stift oder Smartphone und GPS - Rätsel kann jeder konzipieren.

Ob mit Zettel und Stift oder Smartphone und GPS - Rätsel kann jeder konzipieren.

Köln – Auch eigene Rallyes und Schnitzeljagden zu planen, kann viel Spaß machen. Egal, wie Sie technisch ausgerüstet sind oder welche Themen Sie interessieren, eine Tour kann sich jeder ausdenken. Eine Ideensammlung für klassische Schnitzeljäger, Smartphone-Spieler oder GPS-Einsteiger:

1. Schnelle Schnitzeljagd mit Papier und Stift

Wer mit Freunden eine unkomplizierte Rätseltour machen möchte und das ohne technische Hilfsmittel, hat dazu unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Beantworten Sie diese Fragen vor der Konzeption: Wie viele Teilnehmer wird es geben? Wie alt sind die Teilnehmer? Sollen Sie gegeneinander in Gruppen spielen? Oder in einer großen Gruppe gemeinsam? Schreiben Sie sich alle Antworten auf.

Danach stellen Sie sich folgende Fragen: Wie viele Rätselstationen sind erwünscht und machbar? Welche Aufgaben sollen vor Ort gelöst werden? Welche Orte bergen vielleicht Gefahren – gerade für Kinder? Welche Hilfsmittel sollen eine Rolle spielen – Fotos? Kreidezeichen? Wie werden die Aufgaben honoriert? Sprich, gibt es Punkte für richtige Lösungen oder handelt es sich um ein Kettenrätsel – so dass die nächste Station nur erreicht wird, wenn die vorherige Lösung korrekt war. Oder geht es um Schnelligkeit?

Ziehen Sie ins Gelände und konzipieren Sie alles vor Ort. Ganz wichtig: Wenn das Rätsel fertig ist, sollten Sie es einmal testen lassen. Dabei wird deutlich, ob es so funktioniert, wie Sie sich das vorgestellt haben.

Hier finden Sie ein Beispiel für ein einfaches Foto-Rätsel mit zwei Teams mit Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren:

1. Vorbereitung: Fotografieren Sie zehn Details in dem Gebiet, in dem die Schnitzeljagd stattfinden soll. Das können Briefkästen sein oder Straßenschilder. Es sollten auffällige Dinge sein, die aber nicht zu Spielbeginn verschwunden sind.

2. Überlegen Sie sich zu jedem Detail eine Frage, die nur im direkten Umkreis davon zu beantworten ist. Zum Beispiel, welche Hausnummer hat das Haus, vor dem dieser Gartenzwerg steht.

3. Alternativ zur Frage können Sie auch Puzzleteile oder Gegenstände (jeweils zwei gleiche Teile) in der Nähe verstecken.

4. Drucken Sie jedes Detailbild zwei Mal aus und nummerieren Sie alle durch.

5. Wer es etwas komplizierter mag, nummeriert nicht durch, sondern entwickelt ein Kettenrätsel, so dass der nächste Ort nur gefunden werden kann, wenn die Frage am vorherigen Ort korrekt beantwortet wurde.

6. Ablauf: Bilden Sie zwei Teams. Geben Sie jedem Team einen Satz Fotos. Das Team, das zuerst alle Orte gefunden und alle Fragen beantwortet, bzw. alle Puzzleteile oder Gegenstände gefunden hat, gewinnt.

Erfahren Sie hier mehr über Anfänger-Rallyes mit Smartphone auf der nächsten Seite...

2. Smartphone-Rallye für Anfänger

Actionbound ist derzeit eine der besten Anwendungen, mit der man ohne Programmierkenntnisse Schatzsuchen und Rallyes für Smartphones und Tablets (iOS und Android) gestalten kann. Für Privatnutzer ist sie kostenlos. Nach der Registrierung auf der Seite www.actionbound.com kann man hier sogenannte Bounds - also Rätseltouren - erstellen.

Sie bestehen aus verschiedenen Stationen und Aufgaben, die man chronologisch anordnen und individuell gestalten kann. Neben Texten kann man auch Bilder, Videos, und Sound-Dateien anfügen. Die Erstellung ist insgesamt unkompliziert, vieles funktioniert über Drag-and-Drop.

Gespielt werden die angelegten Bounds dann auf dem Smartphone oder Tablet. Dazu muss man die kostenlose App installieren. Mit Actionbound lassen sich nicht nur Touren erstellen, User können auch die Touren anderer spielen, solange sie öffentlich einsehbar sind.

Und so geht´s:

1. Wählen Sie einen Namen für Ihre Rallye aus - und eine dazu passende URL. Mit der URL kann man später direkt auf den Bound verlinken, wenn man das möchte.

2. Im Bereich „Meine Bounds“ können Sie die Rallye editieren. Die Gestaltungsmöglichkeiten befinden sich im rechten Seitenbereich.

3. Legen Sie eine oder mehrere Stationen an für Ihre Rätseltour.

4. Formulieren Sie für jede Station eine oder mehrere Aufgaben. Dies kann eine Frage sein, die vor Ort beantwortet werden muss. Der Antworttyp lässt sich festlegen, ebenso Punktezahl, Antwortversuche, Punktabzug bei falschen Antworten, Zeitbegrenzung und mehr.

Die Aufgabe kann aber auch darin bestehen, ein Bild oder Video zu machen und hochzuladen oder einen QR-Code zu finden und ihn zu scannen. Auch kleine Turniere können eingebaut werden oder die Aufgabe, einen Punkt zu finden.

5. Den Ablauf der Rätseltour können Sie unter dem Menüpunkt „Ablauf“ überprüfen. Die einzelnen Stationen oder Aufgaben können per Drag-and-Drop verschoben werden.

6. Bevor der Bound veröffentlicht werden kann, müssen Sie noch einige Eigenschaften festlegen. So beschreiben Sie ihn und machen ihn leichter auffindbar. Zum Beispiel: In welche Kategorie fällt er? Wie lang ist die Strecke insgesamt? Soll der Bound privat oder für jedermann spielbar sein?

7. Testen Sie die Tour auf dem Smartphone, bevor Sie sie veröffentlichen. Laden Sie sich die App auf Ihr Smartphone und scannen Sie damit mit dem Actionbound-Scanner den QR-Code, der Ihnen auf actionbound.com unter „Test“ angeboten wird.

8. Wenn Sie mit Ihrer Rallye zufrieden sind, können Sie sie veröffentlichen. Auf der Seite können Sie Ihre Touren unter „Meine Bounds“ einsehen, ändern und publizieren.

9. Die fertige Tour finden Sie in Ihrer Smartphone-App unter „Bound finden“.

Lesen Sie, wie man die erste eigene Geocaching-Tour plant...

3. Die erste eigene Geocaching-Tour

Diese Form der Rätseltour funktioniert über Koordinaten. Daher braucht man zum Geocaching ein GPS-Gerät oder eine entsprechende App auf dem Smartphone oder Tablet. Für Anfänger eignet sich zum Beispiel die kostenlose Intro-App von geocaching.com. Beim Geocaching versuchen die Teilnehmer versteckte Caches (Behälter mit kleinen „Schätzen“ und Logbüchern) zu finden. Entweder sind Koordinaten angegeben oder es werden Rätselfragen gestellt.

Dabei gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsstufen und Caches. Die Angaben zu den Rätseln stehen auf unterschiedlichen Internetseiten. Das Geocaching lebt vom Mitmachen. Jeder, der das Prinzip verstanden hat, kann nicht nur suchen, sondern auch immer und überall Caches verstecken und Hinweise publik machen.

So geht´s:

1. Machen Sie sich mit Koordinaten und Ihrem GPS-Gerät bzw. der App sehr gut vertraut.

2. Suchen Sie einen schönen Ort in Ihrer Umgebung. Etwas, das Sie so gerne mögen, dass Sie es auch gerne anderen zeigen möchten. Überlaufene Orte wie Bahnhöfe sollte man meiden. Ebenso Orte, an denen man mit versteckten Dingen für Aufregung sorgen kann. Behörden, Botschaften etc.

3. Nehmen Sie eine Box aus Plastik oder Metall, die den „Schatz“ trocken und sauber hält. In Städten sind es meist kleine Boxen, in der Natur darf es größer sein.

4. Schreiben Sie einen kleinen Brief, der sich an die Finder richtet.

5. Nun packen Sie etwas hinein. es sollte eine Kleinigkeit sein, die nicht kaputtgehen oder schlecht werden kann - wie zum Beispiel Lebensmittel. Murmeln, Bleistifte, Kleinwerkzeug oder Spielzeugautos kommen gut an. Der Finder soll sich freuen. Wenn er etwas Gleich- oder Höherwertiges dabei hat, darf er auch tauschen. Der Erstfinder freut sich zusätzlich über eine kleine Urkunde.

6. Verstecken Sie den Cache gut! In einer Mauer, hinter einem Stein, in einem Baum etc. Aber immer so, dass die Geocacher sich nicht schmutzig machen müssen.

7. Nun müssen Sie die Koordinaten Ihres Ortes mit GPS, Smartphone oder Tablet aufnehmen.

8. Am Ende müssen Sie sich überlegen, wie die kommenden Geocacher ihr Versteck finden sollen. Sie können einfach nur die Koordinaten mit einer Cache-Beschreibung in eine Online-Datenbank eintragen (Traditional) oder ein Geo-Kettenrätsel daraus machen (Multicache).

Dabei legt man nur Startkoordinaten fest. Die weiteren Koordinaten müssen die Geocacher über Rätsel- oder mathematische Fragen errechnen. Für Anfänger ist der Traditional gut. Lassen Sie eine andere Person testen, bevor Sie Ihren Cache eintragen.

Erfahren Sie mehr über Tour-Angebote im Kölner Umkreis...

4. Tour-Angebote

Die Tourismusorganisation für die Stadt, KölnTourismus, bietet eine Reihe unterschiedlicher Stadtspiele an. Die Köln- und Kölsch-Rallyes können Anfänger schnell und einfach auf eigene Faust machen. Sie funktionieren ohne Guide und klassisch mit Zettel und Stift. IPad-Touren sind in Planung. Kosten: Köln-Rallye ab 240 Euro bis zu 24 Personen, Kölsch-Rallye ab 180 Euro bis zu zehn Personen. Weitere Infos unter www.koelntourismus.de.

Das Stadträtsel von Citisafari können Gruppen ohne Guide machen. Die Teilnehmer müssen sich in die Anwendung über den Browser eines Smartphones einloggen. Sie müssen sich keine App herunterladen. Das Stadträtsel besteht aus 14 Fragen zu Köln. Die Teilnehmer ziehen in Zweier-Teams los. Kosten: zwölf Euro für zwei Personen, Dauer etwa zwei bis drei Stunden www.citisafari.de.

Während der Rheinsteig-Wanderung nutzt mandie App MAPtoHIKE. Unterwegs sind virtuelle Pins versteckt. Wer alle Pins einer Etappe sammelt, erhält an dem Tag der Wanderung 20 Prozent Rabatt auf eine Fahrt mit der Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt www.rheinsteig.de

Der Geologe Sven von Loga bietet eine Reihe unterschiedlicher Geocaching-Touren an: www.uncites.de

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