Ausflüge ganz in der NäheVon Kultur bis Natur - Kleine Fluchten rund um Köln

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Wahner Heide dpa Tümpel Hühnerbruch

Farben gucken in der Wahner Heide, hier am Hühnerbruch.

Die Stadt mal anders entdecken. Unbekannte Wege gehen, neue Dinge erleben. Das klappt jetzt an schönen Herbsttagen besonders gut. Wir haben Tipps zusammengestellt, mit denen sich Köln und die Region aus einem neuen, frischen Blickwinkel erleben lassen.

Ob beim Kräutersammeln in Porz oder beim Spaziergang im bunten Wald: Das Gute kann anfangs auch eher ungewöhnlich daher kommen. Wie zum Beispiel ein Besuch auf Melaten oder eine Tour entlang der Street-Art-Kunstwerke in Ehrenfeld, mittlerweile bekannt als großer Hotspot in der Graffiti-Szene in Deutschland. Das weiß aber noch längst nicht jeder. Ebenfalls ein Geheimtipp ist die Draußen-Kunst im Stammheimer Schlosspark. Ideen für den nächsten Ausflug gibt es also genug. Am besten nur nicht zu lange warten - der Herbst zeigt sich eventuell bald wieder von seiner kalten Seite.

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Kräutersammeln am Rhein

Schon lange keine Kräuterwanderung mehr gemacht? Dann Korb und Messer einpacken und ab in Richtung Rheinauen nach Langel. In dem großen Überschwemmungsgebiet im südlichen Teil von Porz wachsen die Wildkräuter en masse. Lecker in Salat und Gemüsepfanne schmecken der Japanische Staudenknöterich, Gundermann und Wiesenschaumkraut.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Eine kurze Verschnaufpause bietet sich kurz vor dem riesigen Waldgebiet an. Hier lockt rechts ein friedlicher Sonnenplatz am Rheinufer.

Hier geht es los: Am besten mit dem Rad immer am Rhein entlang bis zur Gaststätte „Zur Tant“, von Köln aus sind das etwa 16 Kilometer. Oder mit der Linie 7 bis Porz-Zündorf, dann mit dem Bus 164 oder 510 bis zur Haltestelle Rheinbergstraße.

Gratis-Kunst im Schlosspark

Rechtsrheinisch liegt einer der schönsten Parks der Stadt, der noch längst nicht allen Kölnern bekannt ist. Im Stammheimer Schlosspark lässt sich ein 200 Jahre alter Baumbestand bewundern – und mittlerweile mehr als 70 Skulpturen.

Figuren aus Stahldraht stehen hier in der Nähe von filigranen Wolken, die zwischen Baumriesen wabern. Das alles lässt sich gratis erleben, bei einem ausgedehnten Spaziergang. So macht Kunst Spaß und genau das wollte die Initiative Kultur Raum Rechtsrhein mit der Ausstellung erreichen. Jedes Jahr werden 20 Skulpturen ausgetauscht, jeweils an Pfingsten gibt es neue Werke zu sehen. Der Park liegt am Rundwanderweg Kölnpfad.

Hier geht es los: Mit den Linien 4, 13 oder 18 bis Wiener Platz, dann am Rhein entlang spazieren in Richtung Stammheim

www.schlosspark-stammheim.koeln

Tour über Melaten

Ein Ausflug auf den Friedhof? Na klar, warum nicht? Denn Melaten ist nicht nur ein Ort für die Toten. Hier leben unter anderem viele Eichhörnchen, Bussarde, Fledermäuse und Füchse. Es gibt etwa 90 Vogelnistkästen, außerdem Insektenhotels und Fledermauskästen. Ein Spaziergang lohnt sich hier bei jeder Jahreszeit für alle, die mitten in der Stadt Ruhe und Grün suchen.

Melaten ist nicht düster und bedrückend, sondern ein Ort der die Kölner Geschichte erzählt und  uralte Bäume und kunstvolle Gräber beherbergt. Zu den bekanntesten gehören die von Familie Millowitsch und Familie Sünner. Auch die Grabstätten von Reichskanzler Wilhelm Marx und Frauenrechtlerin Mathilde von Mevissen werden hier oft besucht.

Hier geht es los: Mit der Linie 1 oder 7 bis zur Haltestelle Melaten.

Wald und Wild in Dünnwald

Die Straßenbahnlinie 4  fährt direkt in den Wald. Na ja, zumindest so gut wie. Von der Haltestelle Leuchterstraße ist es nicht mehr weit bis zum Wildpark Dünnwald. Hier kann es gut sein, dass man von einem grunzenden und schmatzenden Wildschwein begrüßt wird. Die Tiere sind es gewohnt, gefüttert zu werden und kommen den Besuchern sehr nah. Auch Wisente und Mufflons leben hier im Park.

Die Strecke des Rundgangs beträgt etwa 5,5 Kilometer. Drei Stunden Zeit sollte man sich hierfür  mindestens nehmen. Der Baumlehrpfad bietet sich als Tast- und Fühl-Parcours an: Einfach mal die Augen schließen und die Rinde der verschiedenen Bäume erspüren. Sie fühlt sich je nach Baum ganz unterschiedlich an.

Hier geht es los: Mit der Linie 4 bis zur Haltestelle Leuchterstraße

www.wildpark-duennwald.de

Neuland entdecken im Norden

Auch nördlich von Köln gibt es nette Ecken zu entdecken: Der Neuland-Park in Leverkusen ist auf einer ehemaligen Mülldeponie entstanden. Die drei Millionen Tonnen (!) Müll der ehemaligen Werksdeponie  lagern hier gut versteckt unter der Oberfläche.

In diesem hübsch und kreativ angelegten Park gibt es Themengärten mit Rosen und Kräutern, futuristische Brücken und moderne Skulpturen. Auf Kinder warten mehrere Spielplätze und direkt am Eingang ein gemütliches Café (Öffnungszeiten sind saisonal). Der ideale Ort für eine kleine Flucht vom Alltag. Wer mag, bringt ein altes Buch mit und tauscht es gegen ein Exemplar aus dem mobilen Bücherwagen, der noch den ganzen Oktober seinen Platz hier hat.

Hier geht es los: Mit der Bahn zum Bahnhof Leverkusen, von dort etwa zwei Kilometer laufen bis zum Park.

www.neuland-park.de

Herbstfarben und Festungsanlage am Decksteiner Weiher

Die dichten Bäume leuchten beim Herbstspaziergang in goldenen Farben und spiegeln sich auf dem Wasser des Decksteiner Weihers. Ein schönes Ausflugsziel, fast mitten in Köln und ohne lange Anfahrt, das einiges zu bieten hat. Der Weiher liegt nur knapp sechs Kilometer Luftlinie vom Kölner Dom entfernt. Beginnen könnte man seinen Spaziergang gut am Absetzbecken der römischen Wasserleitung in Sülz. Ein kurzer Weg von knapp 500 Meter bringt uns schon bis zum Geißbockheim.

Von dort aus kann man wunderbar zum Fort VI mitsamt Felsengarten marschieren, ein kleines Stück weiter findet man sich dann am Haus am See wieder - eine schöne Einkehrmöglichkeit.  Auf der anderen Seite geht es im Grünen wieder zurück. Wer kein Auto geparkt hat, kann aber auch gleich vom Haus am See zur nächsten KVB-Haltestelle "Stüttgenhof" (etwa 10 Minuten) laufen.

Hier geht's los: Haltestelle der Linie 18 Klettenbergpark auf der Luxemburger Straße 

Farben gucken in der Wahner Heide

Ein Zufluchtsort, direkt in der Nähe des Kölner Flughafens. Die Wahner Heide blüht im Sommer in hellem Gelb, und im Herbst im satten Lila: Das Ausflugsziel ist äußerst farbenfroh und gleichzeitig das artenreichste Naturschutzgebiet in NRW. Zu jeder Jahreszeit blüht hier ein anderes Kraut.

Ein Paradies für gefährdete Tiere und Pflanzen – und für alle, die der Großstadt für ein paar Stunden entfliehen wollen. Bei einer Wanderung von Altenrath nach Spich kann die Heide einmal durchquert werden. Für die knapp 12 Kilometer zu Fuß mit Pausen sollten Ausflügler etwa fünf Stunden einplanen.

Hier geht es los: Von Troisdorf mit dem Bus 506 bis Altenrath-Mitte. Zurück vom S-Bahnhof Spich mit der S12.

www.wahnerheide.net

Street-Art in Ehrenfeld

Ehrenfeld gilt als einer der Hotspots in der deutschen Graffiti-Szene. Eine Tour durch den westlichen Kölner Stadtteil fühlt sich an wie der Besuch eines Open-Air-Museums, denn hier gibt es besonders viele und besonders außergewöhnliche und sozialkritische Werke von Street-Art zu bestaunen.

An diesen Orten ist die Dichte der Kunst besonders hoch: 

Vogelsanger Straße (zwischen Innerer Kanalstraße und Lichtstraße) Alter Güterbahnhof, Vogelsanger Straße 231 Heliosstraße Lichtstraße Körner- und Klarastraße Bürgerzentrum, Venloer Straße 429 Bahndamm (Gerhard-Wilczek-Platz, Ehrenfeldgürtel) Venloer Straße (zwischen Gürtel und Leyendeckerstraße) Hansemannstraße

Hier geht es los: Mit den Linien 3,4 und 13 bis Venloer Straße/Gürtel, oder ab Friesenplatz (Linien 3,4,5,12,15) oder Bahnhof Köln West die Venloer Straße hoch

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