Heiße TemperaturenZehn ganz unterschiedliche Ausflugstipps zum Abkühlen

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dpa Freibad Sommer Symbol

Sommer, Sonne, Abkühlung....

Die Temperaturen in NRW liegen weiterhin bei über 30 Grad. Die Einen freuen sich über die Hitze, die Anderen stöhnen. Wir haben ein paar Orte rund um Köln rausgesucht, die auch an heißen Tagen angenehm temperiert sind. Ausflüge zur Abkühlung - unsere Empfehlungen:

Kunst im Untergrund

In Düsseldorf gibt es einen Tunnel mit künstlerischem Anspruch. Bei Kunst im Tunnel (KIT) kann in einem unterirdischen Raum, der zwischen Tunnelröhren für den Autoverkehr liegt, zeitgenössische Kunst besichtigt werden. Direkt an der Rheinuferpromenade, am Mannesmannufer  von Düsseldorf gelegen, zeigt der Tunnel vier  Wechselausstellungen pro Jahr – ein  spannendes Kunsterlebnis in einmalig ungewöhnlicher Architektur und   in den Sommermonaten zudem  angenehm kühl. 

Internationale Nachwuchskünstler präsentieren aktuelle Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Video, Fotografie, Skulptur und Installation. Gerade eröffnet hat eine Einzelschau  der Künstlerin Natalie Häusler: Die Besonderheit des  Tunnels nutzt  sie als  Raum, wo  Objekte, Klang  und Sprache  organisch zusammenkommen.

KIT – Kunst im Tunnel Mannesmannufer 1b 40213 Düsseldorf

Di – So 11 – 18 Uhr Feiertage 11 – 18 Uhr

www.kunst-im-tunnel.de

Natur in den Auen

Geheimnisvolle Wälder wie diese geben noch eine Idee davon, wie  unsere Flussauen ausgesehen haben, bevor der Mensch großflächig in die Landschaft eingegriffen hat. Mächtige Eichen, Eschen und einige wenige Ulmen zeugen im Kerpener Bruch davon, dass dort früher einmal Hochwasser den Wald für Tage oder Wochen unter Wasser setzten und die Vegetation nachhaltig prägen konnten.

In der warmen Jahreszeit schimmert die Sonne durch ein dichtes Blätterdach, darunter ist die artenreiche Krautschicht sehenswert. Typisch für den Auenwald ist aber auch der Reichtum an Lianen und Kletterpflanzen. Eine  schöne Runde durch das Naturschutzgebiet Kerpener Bruch startet  an der Gymnicher Mühle. Dort gibt es auch ein Informationszentrum mit viel Wissenswertem über den  Landschaftspark Erftaue.

Parkplätze: Naturparkzentrum Gymnicher Mühle 1, 50374 Erftstadt-Gymnich

naturparkzentrum-gymnichermuele.de

Reste von Rom

Einst bauten die Römer in Köln Gräber, Paläste, Thermen und Kanäle. Alles ist noch da – man muss nur wie Indiana Jones in die Tiefen der Geschichte hinabsteigen. Überirdisch sind in Köln nur ein paar Mauerstücke und ein Festungsturm aus der Römerzeit stehen geblieben. Aber wer in die Tiefe geht, kann viel mehr entdecken. Unter der Erde haben Teile des römischen Köln überdauert – die Colonia Claudia Ara Agrippinensium.

Ihr  Praetorium, der Statthalterpalast, wäre vieleicht nie gefunden worden, wenn das Zentrum von Köln im Krieg nicht zerstört worden wäre. Heute kann man die Grundmauern unterirdisch umwandern. Und am Ende gelangt man durch einen antiken Abwasserkanal, der frisches Wasser von der Eifel in die Colonia transportierte. Römergeschichte zum Anfassen  – und schön kühl unter Tage.

Römisch-Germanisches Museum Köln Roncalliplatz 4 50677 KölnGeöffnet 10 bis 17 Uhr, montags geschlossen

www.museenkoeln.de

Ruhezone am Kanal

Diese grüne Oase ist unmittelbar am Stadtzentrum von Köln gelegen – ruhig aber immer noch sehr zentral und gut erreichbar. Der Rautenstrauchkanal, oder auch Lindenthaler Kanal genannt, verbindet den Inneren und Äußeren Grüngürtel von Köln. 

Hier kann man unter einer Allee aus Rosskastanien am Wasser entlang spazieren,  Schwäne und Enten beobachten oder einfach auf einer der Bänke Platz nehmen, die Natur genießen, ein Buch lesen – oder was auch immer das Herz begehrt.

Besonders an heißen Sommertagen eignet sich dieser schattig-grüne Ort für eine kleine Flucht aus der Großstadt. Die großzügige Uferpromenade erinnert dabei an Gärten aus dem 18. Jahrhundert, und die Brücken an niederländische Grachten. Alles zusammen genommen ein wenig wie aus der Zeit gefallen.

Rautenstrauch Kanal Rautenstrauch Straße 50931 Köln, Deutschlandwww.stadt-koeln.de

Kristalle unter Tage

In Millionen von Jahren formten sich in der Höhle dicke Kaskaden, Pfeiler, Säulen und andere interessante Formen. Umgeben von Sandstein und Tonschiefer liegt die Wiehler  Tropfsteinhöhle  in einem isolierten Kalksteinnest. Nach 26 Stufen steht der Besucher  bereits sieben Meter unter der Erde.  Von dort geht es weiter bis zu 30 Meter hinein ins Erdinnere. 

Die Höhle ist gesäumt von herabhängenden Tropfsteinen, den so genannten Stalaktiten und den von unten nach oben wachsenden Stalagmiten. Herrlich an heißen Tagen: Die Temperatur in der Höhle beträgt konstant acht Grad Celsius.

Ein Höhepunkt der Führung durchs  Höhlensystem, das im Jahr 1860 am Rande  der oberbergischen Ortschaft Wiehl entdeckt wurde,  ist die Kristallgrotte – ein ehemaliger mit Calzitkristallen ausgekleideter Höhlensee.

Mehr Tropfsteinhöhlen in NRW finden Sie hier

Wiehler Tropfsteinhöhle Pfaffenberg 1, 51674 Wiehl

www.wiehl.de

Rosen am Fort X

Ursprünglich sollte es ein Ring aus elf  Festungsanlagen um das linksrheinische Köln werden. Fertig  wurden unter Preußenkönig  Friedrich Wilhelm III. aber nur fünf solcher Wallanlagen, dann ging ihm das Geld aus.  Eine davon ist  am Neusser Wall das Fort X: Imposante Mauern umrahmen  grüne Wiesen mit altem Baumbestand  – ein herrlich schattiges Plätzchen. Wer draußen steht, ahnt auf den ersten Blick kaum, was ihn im  Inneren erwartet.

Doch hinter dem „Enveloppen Thor“ zum Bollwerk öffnet sich der Weg hinein in eine  grüne  Oase – mit einem Garten aus gut 2000 Rosen und 40 verschiedenen Sorten.  Obwohl dieses einzigartige Blütenmeer hoch oben auf den Mauern des Festungsbauwerks thront, ist der Rosenhain barrierefrei zu erreichen. Ein magischer Ort mit romantischem Schattenplatz im Pavillon.

Rosengarten in Fort X, Neusser Wall gegenüber der Einmündung Hülchrather Straßewww.koeln.de

Kühle Kirchen in Köln

Bei eher tropischen Außentemperaturen verwandeln sich die großen Kirchen von Köln in kühle Oasen:  Im Kölner Dom  werden selbst bei dauerhaft heißen Außentemperaturen nicht mehr als angenehme 20 Grad gemessen. Das solide Mauerwerk der gotischen Kathedrale hält die Wärme ab. Zwar ist der Dom Weltkulturerbe, Wahrzeichen der Stadt  und noch dazu eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands und Europas, aber mit der Treue der Kölner kann er in Normalzeiten nicht unbedingt rechnen.

Von den rund 16 000 Besuchern, die täglich in die Domkirche pilgern, kommen natürlich  bei Weitem nicht alle aus dem Erzbistum – die meisten sind Touristen. Nur alle vier Jahre einmal schreitet einer Statistik zufolge „der Kölner an sich“ durchs Domportal.  Wäre also  mal wieder an der Zeit ...

Kölner Dom Domkloster 4, 50667 Kölnwww.koelner-dom.de

Berg mit Aussicht

Der Berg der Berge im Sauerland ist nicht einmal der höchste, aber mit 841 Metern Höhe ganz bestimmt die bekannteste Ergebung des Rothaargebirges. Jedes Jahr wird der  Kahle Asten von fast einer halben Million Ausflügler heimgesucht.

Obgleich doch der um zwei Meter höhere Langenberg südwestlich von Willingen den Kahlen Asten knapp überragt. Aber nach Winterberg  wollen sie alle:  Um den  Rundumblick vom Astenturm aus zu erleben oder die Ausstellung zu Tier- und Pflanzenwelt am Berg zu besichtigen, die auch das besondere Klima  zum Thema hat.

Denn oben auf dem Berg,  wo auch die Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes  ihren Standort hat, ist es auf der Temperaturskala immer ein paar Grad kühler als anderswo im Land.  Ein Heidelehrpfad führt Wanderer durch das Schutzgebiet ringsum.

Kahler Asten Rothaargebirgewww.winterberg.de

Abkühlung in der Talsperre

Die Talsperre im Tal der Agger wird durch die Flüsse Agger, Genkel und Rengse gespeist. Mit seinen drei Tälern hebt sich der Stausee optisch von vielen anderen Talsperren ab. Neben einem Rundwanderweg bietet die Aggertalsperre vielfältige Möglichkeiten für Wassersport und Camping. Es gibt tolle Liegeplätze und Bademöglichkeiten an Buchten und Landzungen. Die bewaldeten Ufer sind zum Teil sehr steil zu begehen.

Ausstattung: Beliebtes Revier für Taucher, Segler, Angler und Camper. Mit Tretboot- und Kanuverleih, Sandstrand und Badesteg.

Verpflegung: Bistro im Naturfreibad und bürgerliche Küche mit Biergarten "Zur Seeklause" am Campingplatz. Grillstationen für Selbstversorger.

Offizielle Badeadressen: Freizeitbad Bruch (Bredenbruch) www.stadtwerke-gm.de Freizeitcamp Stubenrauch (Lantenbach) www.freizeitcamp.de Jugendzeltplatz (Lantenbach) www.jugendzeltplatz-aggertal.de

Waldquell Freibad Diepental

Im 13. Jahrhundert wurde der ehemalige Rittersitz Diepental erstmalig erwähnt.  Das heutige Waldquell-Freibad liegt im Naherholungsgebiet Diepental und zeichnet sich vor allem durch das besondere Quellwasser im Becken aus, was jedoch trotzdem gechlort ist.

Es gibt einen Kiosk mit See-Terrasse und überhaupt wirkt hier alles so, als sei die Zeit einfach vor 50 Jahren stehen geblieben. Wer gerne ein bisschen Nostalgie spüren möchte, ist hier genau richtig aufgehoben.

Besonderheiten: Mitten im Naherholungsgebiet gelegen, bietet sich ein Besuch im Waldquell-Freibad gut für einen Tagesausflug an, mit einer Wanderung um die Diepentalsperre und einer Pause in der Bauernstube, die Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr Speisen und Getränke anbietet.

Öffnungszeiten Freibad: Von Mai bis September 8 bis 20 Uhr Tageskarten für Erwachsene 4,50 Euro, Kinder bis 12 Jahren 3 Euro

Waldquell-Freibad Diepental Diepental 88 42799 Leichlingen

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