Mit dem E-Bike am Wasser entlangDrei Radtouren rund um Köln, immer am Fluss entlang

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Sieg

In der Siegaue lässt sich der Fluss mit einer der ältesten Gierfähren Deutschlands überqueren.

  • Wir haben drei besonders schöne Radtouren für E-Bike-Fahrer rausgesucht und beschreiben diese im Detail.
  • Wir sagen Ihnen an welchen Markierungen Sie sich orientieren sollten, wie Sie mit der Bahn hinkommen und nennen Besonderheiten der Strecken.

Tour 1: Autofrei durch die Siegauen

Der Fluss und seine wunderbare Natur bleiben immer auf Sichtweite: Von der Quelle im Siegerland schlängelt sich die Sieg zwischen Bergischem Land und Westerwald bis zu ihrer Mündung in den Rhein. Ab Windeck-Dreisel verläuft der teils neu gestaltete Radweg Sieg auf rund 60 Kilometern bis zur Mündung – als Teil des Siegtal-Radweg, der ein 162 Kilometer langer Fernradweg entlang der Sieg ist.

Die Strecke im Rhein-Sieg-Gebiet besticht durch moderate Steigungen und die ständige Nähe zum Fluss. Unterwegs bietet sich das Siegufer als herrlicher Rastplatz  und Erlebnisraum an: Beim Fische-Beobachten an der Fischaufstiegsanlage  in Buisdorf, am Wasserfall in Schladern oder beim  Baden  in den Siegauen bei Mondorf. Und egal, wohin man kommt,  das Wasser   spielt immer die Hauptrolle.

Waldreiche Höhenzüge und Wiesentäler, beschauliche Fachwerkdörfer, Kirchen, Klöster und Burgen, alte Industriestandorte machen diese Tour durch die Flussauen aber ebenfalls besonders schön und erlebnisreich. An vielen Stellen lohnen sich aber auch Abstecher zu Ausflugszielen oberhalb des Flussufers. Zu den Burgruinen Windeck und Blankenberg, ins Windecker Heimatmuseum oder nach Stadt Blankenberg mit seinen mittelalterlichen Gassen. Auch Burg Mauel, Schloss Merten, die ehemalige Abtei Michaelsberg und das alte Kloster Seligental in Siegburg liegen am Weg.

Radweg Sieg im Überblick:

Start: Windeck-RosbachZiel: Niederkassel-MondorfRoutenlänge: ca. 67 kmMarkierung: Routenlogo Weißes „S“ auf orangefarbenem Grund, NRW-RadwegenetzSchwierigkeit: mittel, zwischen Merten und Mondorf leichtSteigungen: Anstiege zwischen Schladern und Dreisel sowie Eitorf und MertenCharakteristik: zwischen Au und Rosbach ohne Radwege entlang einer Bundesstraße, danach überwiegend asphaltierte, autoarme Wege, einige unbefestigte AbschnitteBahn:  S-Bahn-Linie 12 und  Regionalbahn RE9Besonderheiten: ab Troisdorf beidseits der Siegwww.naturregion-sieg.de

Tour 2: Drei Flüsse – eine Rundtour

Diese Tour will alles: Radtouristen atmen am Rhein zwischen Köln und Bonn eine Prise Großstadtluft und an der Ahr Rotweinduft, bevor sie an der Erft zu den steinernen Zeugen der Römerzeit, wehrhaften Stadtbefestigungen, mächtigen Burgen der Ritterzeit und den prunkvollen Schlössern aus den Glanzzeiten des rheinischen Adels gelangen.

Die Drei-Flüsse-Tour verbindet auf ihren insgesamt knapp 300 Kilometern Länge die Flüsse Rhein, Ahr und Erft in einem Rundkurs miteinander. Die weitgehend flache Rheinstrecke bietet viel Abwechslung: Rheinabwärts führt die nächste Etappe auf den Ahr-Radweg an die beschaulichen Orte des Ahrtals. Das „Tal des Rotweins“ ist  bekannt für seine  Weinfeste und Straußenwirtschaften.

Der historische Stadtkern von Ahrweiler und der Burgort Blankenheim, wo die Ahrquelle entspringt, geben Einblicke in die mittelalterliche Geschichte der Region. Allzu große Steigungen müssen Radtouristen in den Weinbergen nicht befürchten. Zwar gilt es ein paar Höhenmeter zu meistern, doch über weite Strecken verläuft die Tour auf ehemaligen Bahntrassen und befestigten Rad- und Feldwegen. Auf jeden Fall sollte man aber dann und wann einen Zwischenstopp einlegen. Etwa am „Eifelblick Kalvarienberg“ bei Alendorf. Hier, am südlichsten Punkt von NRW, bieten sich den Besuchern außergewöhnliche Blicke auf die Berge der Eifel und die Dollendorfer Kalkmulde.

Quelle der Erft

Nur zehn Kilometer weiter stoßen Radler in Nettersheim-Holzmülheim auf die Quelle der Erft. Die weitere Strecke säumen steinerne Zeugen der Römerzeit, mächtige Burgen aus der Ritterzeit und prunkvolle Schlösser aus den Glanzzeiten des rheinischen Adels. Aber auch die jüngere industrielle Vergangenheit wird sichtbar, wenn die Radroute an gigantischen Tagebaugebieten vorbeiführt.

Ab der Erft-Mündung auf dem letzten Stück des Rundweges zurück Richtung Köln können Radfahrer sich entscheiden: Dort bietet sich erneut die Besichtigung alter römischer Zeugnisse an, aber auch das Angebot an Kunst und Kultur. Geboten wird beides – und zwar eine ganze Menge.

Ahr-Radweg im Überblick:

Start: BlankenheimZiel: RemagenRoutenlänge: ca. 80 kmMarkierung: Routenlogo Grüner Radfahrer in  violettfarbenem Dreieck, NRW-RadwegenetzSchwierigkeit: mittelSteigungen: längerer leichter Anstieg Richtung Oberlauf um ca. 460 HöhenmeterCharakteristik: über ehemalige Bahntrassen sowie auf befestigten Rad- und Feldwegen.Bahn: Anschluss in Blankenheim, Bad Neuenahr-Ahrweiler und  RemagenBesonderheiten: urige Straußenwirtschaften und Weingüter am Wegesrandwww.drei-fluesse-tour.dewww.eifel.info

Tour 3: Mit dem Rad am Rhein entlang

Rauf aufs Rad und immer den Rhein entlang: Die Tour ist eine Flussreise, immer im Wechsel und wahlweise zu Großstädten und zu Ruheoasen am Ufer. Diese Mischung aus Kultur und Natur macht Lust auf Erkundungstouren.

Wie gut, dass Europas bekanntester Strom auf seiner Reise zum Meer auf einer Länge von über 226 Kilometern praktisch direkt vor unserer Hautür entlang fließt und dass ausgerechnet NRW der erlebnisreichste Abschnitt des Rheinradweges ist.

Jeder Rhein-Kilometer bietet ein neues Panorama. Von Bad Honnef  bis zur niederländischen Grenze  – und natürlich auch anders herum. Es gibt mehrere Etappenvorschläge, geeignet für Radfahrer aller Leistungsklassen und gut für eine Tagestour. Eine davon führt links- und rechtsrheinisch von Düsseldorf im Norden bis zum Drachenfels im Siebengebirge – mit Köln und Bonn auf der Strecke.

Vorbei an Unesco-Welterbestätten

Wer dort unterwegs ist, kann eintauchen in die Geschichte von Römern, Preußen und   Kölner Kurfürsten, denn er kommt vorbeigeradelt an Unesco-Weltkulturerbestätten:  Kölner Dom und die Brühler Schlösser Augustusburg und Falkenlust liegen praktisch am Wegesrand.  Wer die Knusperhäuschen-Bauweise schätzt, nimmt die linksrheinische Route weiter nach Norden über das mittelalterliche Zons. Grün und saftig ist es derweil auf der rechten Rheinseite, nördlich von Monheim inmitten der Urdenbacher Kämpe.

Die Strecke verläuft auf beiden Rheinufern auf überwiegend gut ausgebauten, fahrradfreundlichen und einheitlich ausgeschilderten Strecken. Radtouristen halten  Ausschau nach dem Markierungszeichen mit dem blauen Rheinradler. Seitenwechsel sind im Verlauf durch Brücken und Fähren immer mal wieder möglich. Rheinradweg im Überblick:

Start: Düsseldorf/MedienhafenZiel: Bonn/RheinwiesenTeilroutenlänge: ca. 70 kmMarkierung: Routenlogo Gelber Radler auf EU-blauem Grund, NRW-RadwegenetzSchwierigkeit: leichtSteigungen: ohne nennenswerte  HöhenunterschiedeCharakteristik: überwiegend asphaltierte und autofreie Wege, einige Abschnitte mit wassergebundener WegedeckeBahn: Anschluss in Neuss, Düsseldorf,  Leverkusen, Köln und BonnBesonderheiten: mehrere Fähren zum  Seitenwechselwww.nrw-tourimus.de/rheinradweg.de

Tipp: Navi-App QuoRadis

Reiseleiter am Lenker:  Die kostenlose App „QuoRadis“ Tourenfahrer führt sprachgesteuert auf dem Smartphone oder Tablet über Themenrouten durch die Radregion Rheinland. Die App macht auf Besonderheiten am Wegesrand aufmerksam  und erläutert mit Hilfe von Videos, Audios und Fotos die Umgebung. Die App kennt aber auch Fahrradwerkstätten, Biergärten und Unterkünfte an der Strecke. Zum Download für iOS und Android. www.radregionrheinland.de

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