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Rheinland für EntdeckerAcht ungewöhnliche Lokale in der Region

Lesezeit 7 Minuten
Cocktails mit Fernsicht gibt es in Konrad’s Sky Bar im 17. Stock des Marriot-Hotels in Bonn.

Cocktails mit Fernsicht gibt es in Konrad’s Sky Bar im 17. Stock des Marriot-Hotels in Bonn.

Wie gut kennen Sie das Rheinland? Wir nehmen Sie mit auf Entdeckertouren zu unbekannten Orten und erzählen neue Geschichten zu bekannten  Ausflugszielen. Heute empfiehlt Gastro-Experte Michael Sachse acht ungewöhnliche Lokale.

Café Schnurrke

Freddy, Lora, Cleo und Cherry zählen zu den sanftesten Gastgebern. Nahe des Kölner Hauptbahnhofs empfängt das Katzen-Quartett im Café Schnurrke tierliebe Gäste und lässt sich durchaus auch gerne streicheln. Für das Wohlbefinden der Katzen und der Gäste sorgen Wolf Schönwalder und Alexander Valender. Die Begegnung zwischen Mensch und Tier vollzieht sich in spezieller Wohnzimmer-Atmosphäre.

Das Interieur des Cafés besteht aus Palettenmöbeln, Stehlampen, antiken Schränken, Sesseln, Stühlen und Sofas, die mit Liebe zum Detail zusammengestellt wurden. Gleiches gilt für das Angebot: Kaffee aus der Rösterei Schamong, Bio-Limonaden und Smoothies. Hungrigen Gästen servieren die Hausherren die Suppe des Tages, Coconut Bowl, warme Sandwiches oder Dinkel-Nudelsalat mit Basilikum-Petersilien-Pesto und Kirschtomaten.

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Café Schnurrke Ritterstraße 27 50668 Köln (0221) 84617980 Öffnungszeiten: montags und mittwochs bis freitags 13 bis 20 Uhr, samstags und sonntags 11 bis 20 Uhr.

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www.cafeschnurrke.de

Unsicht-Bar

Im Dunkeln, so sagt man, werden die übrigen Sinne geschärft. Diese These lässt sich in der Kölner unsicht-Bar überprüfen. Seit April 2001 existiert mit dem ersten dunklen Restaurant in Deutschland ein Ort, an dem die Gäste nicht sehen, was sie essen. Den Aperitif nimmt man noch im Hellen ein und wählt dabei den Hauptgang: Rind, Fisch, Geflügel oder Vegetarisches. Dann begibt man sich in die Obhut des Servicepersonals. Die erfahrenen Kellner sind blind oder stark sehbehindert und führen die Gäste sicher durch den Abend. Sie bringen die Kundschaft in einen Gastraum, der anfangs noch von drei Kerzen spärlich beleuchtet wird. Doch die werden schnell gelöscht.

„Mit Eintritt absoluter Dunkelheit beginnen die Gäste mehr zu reden und werden lauter,“ weiß Geschäftsführer Boris Swaczyna. Offensichtlich schärft die Dunkelheit nicht nur den Geschmackssinn, sondern beeinflusst auch das Verhalten. So ist der Besuch der unsicht-Bar für die Gäste ein Erlebnis, bei dem man letztlich auch mehr über sich selbst erfährt. Das Menü umfasst vier Gänge und kostet 35 Euro.

Unsicht-Bar Luxemburger Straße 319a 50939 Köln (0221) 4210102 Öffnungszeiten/Termine: mittwochs und donnerstags 19 Uhr, freitags und samstags 17:30 Uhr und 20:30 Uhr sowie sonntags 18 Uhr.

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www.unsicht-bar.de

Laden Ein

Abwechslung ist das Prinzip des „Laden Ein“ im Kölner Agnesviertel. Alle zwei Wochen wechseln Betreiber und Konzept, erfindet sich der Laden Ein neu. Seit Oktober 2015 verfolgen Till Riekenbrauk und Vincent Schmidt ihre Idee von einer ewig jungen Gastronomie, die sie „Restaurant-Sharing-Konzept“ nennen. „Der Reiz besteht darin, sich immer wieder auf eine kulinarische Entdeckungsreise einzulassen“, sagt Riekenbrauk. Die Betreiber organisieren unter anderem Street Food Festivals und kennen daher genug Aspiranten, die sich in der Gastronomie ausprobieren möchten. „Nach zwei Wochen Praxistest wissen sie, ob ihr Konzept realistisch ist oder ob sie es lieber bei der vierzehntägigen Erfahrung belassen“, erklärt Riekenbrauk.

Laden Ein Blumenthalstraße 66 50668 Köln Öffnungszeiten: montags bis samstags 12 bis 22 Uhr.

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www.laden-ein.com

WunderbaR

Seit mehr als 15 Jahren betreibt Andreas Weyrauch die wunderbaR Em Ahle Konsum in Kerpen-Balkhausen. Bis 1960 residierte hier ein Konsum-Markt, in dem sich die Anwohner mit Waren des täglichen Bedarfs eindeckten. Spuren dieser Zeit sind bis heute erkennbar. Exotisch ist auch das Speiseangebot: Heuschrecken sind zwar in der afrikanischen oder südostasiatischen Küche üblich, hierzulande jedoch exotisch. Weyrauch bietet die Insekten, die er gerne auch „Survival Food“ nennt, seit zwei Jahren an. „Gäste, die mehrfach in Thailand waren, haben mich auf die Idee gebracht.“

Wer sich traut, probiert eine leicht bekömmliche, nährstoffreiche und cholesterinarme Speise. Die Heuschrecken werden in Olivenöl gebraten und lassen sich beliebig kombinieren. Weyrauch serviert sie mal mit Rote Bete Gnocchi, mal mit Nuss-Nougatcreme. Puristen allerdings genießen „Heuschrecken natur“, serviert in einem Waffelhörnchen. Eine weitere kulinarische Besonderheit ist „Strohschwein“ aus artgerechter Haltung von einem Hof an der Ostsee. „Em Ahle Konsum“ kommt auch Meeresgemüse wie Queller, Meeresflieder oder Meeresspinat auf den Teller.

wunderbaR-Konsum Heerstraße 270 50169 Kerpen-Balkhausen (02237) 562561 Öffnungszeiten: montags ab 17 Uhr, dienstags bis freitags ab 11 Uhr, samstags ab 17 Uhr und sonntags ab 19 Uhr.

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www.balkes270.de

Skybar Konrad’s

Im 17. Stock des Mariott Hotels im ehemaligen Bonner Bundesviertel residiert nicht nur ein ambitioniertes Restaurant, sondern auch die Skybar Konrad´s. Aus den Fenstern und von der Terrasse schweift der Blick bei Lounge-Musik und kühlen Drinks bis weit über die Stadt. Wenn man Glück hat, sieht man den Kölner Dom und erahnt das Bayer-Kreuz in Leverkusen, schaut bis tief in den Westerwald. Petersberg und Drachenfels sind zum Greifen nah. Barchef Steve Keßler hat eine Weile in Schottland gearbeitet, deshalb ist die Auswahl an Whiskeys bemerkenswert. Neben bekannten Klassikern mixt das Team um den Barchef gerne eigene Kreationen. Lokalkolorit versprüht die Gin-Auswahl. In Bonn werden schließlich Naked, Siegfried und Flow Gin destilliert.

Konrad´s Sky Bar 17. Etage des Mariott Hotels Platz der Vereinten Nationen 4 53113 Bonn (0228) 280500 Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 1 Uhr.

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www.wccbhotel.com

Morsbacher Hof

Im Bauerncafé Morsbacher Hof darf die Seele baumeln. Christina und Wolf Reinartz haben in einem Bauernhaus von 1720 ihren Traum von Gastronomie verwirklicht. Beide sind Quereinsteiger. Gemeinsam suchten sie nach einer neuen Herausforderung. Das Fachwerkidyll war für sie Liebe auf den ersten Blick: der passende Ort, um die Vorstellungen von einer Gastronomie mit Herz zu verwirklichen.

Egal ob im Innenhof, in der Gaststube oder auf den beiden Etagen des Cafés, überall herrscht urige Atmosphäre. Zwischen allerhand antiken Schätzchen servieren die beiden Frühstück, Kuchen aus der hauseigenen Bäckerei wie den Apfeltraum und deftige Gerichte. Dabei achten die Gastgeber darauf, heimischen und saisonalen Produkten den Vorzug zu geben.

Bauerncafé Morsbacher Hof Morsbach 20 53937 Schleiden (02444) 912965 Öffnungszeiten: täglich außer dienstags von 9 bis 18 Uhr.

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www.das-bauerncafe.de

Gasthaus Oelberg

Der Marsch auf den höchsten Gipfel des Siebengebirges ist lohnenswert. Auf 460 Metern Höhe residiert das Gasthaus Oelberg. Hier oben soll der Blick zuweilen bis zum Feldberg im Taunus reichen, sagt Hausherr Thomas Prinz. Von der Panoramaterrasse genießt man auf jeden Fall die Aussicht über das Naturschutzgebiet Siebengebirge, das Rheintal und Bonn mit seiner Silhouette aus Post-Tower und Langem Eugen.

Thomas Prinz hat eine Vorliebe für Wildgerichte. Das zeigt sich schon bei Vorspeisen wie hausgeräuchertem Wildschweinschinken mit Avocadocreme und pochiertem Ei. Zur Auswahl stehen zudem Rehkeule mit Wildpreiselbeersoße, hausgemachten Klößen, Salat, Pilzen der Saison und gebackenem Zimtapfel oder Medaillons vom Wildschweinrücken im Speckmantel. Dazu schmecken Weine von Ahr oder Siebengebirge.

Gasthaus Oelberg Oelbergringweg 100 53639 Königswinter (02223) 21919 Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags 10 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 20 Uhr und sonntags von 9 bis 18 Uhr.

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www.gasthaus-oelberg.de

Brasserie Hülsmann

Französisches Flair versprüht im linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel die Brasserie Hülsmann. Das Parkett glänzt, die Decke schmücken Ausschnitte französischer Zeitungen, die Wände sind mit Spiegeln und mit Kunstwerken von Freunden und Gästen verziert. Man sitzt an weiß eingedeckten Tischen auf Kaffeehausstühlen. Jennifer Hülsmann (35) hat die Brasserie 2015 von ihren Eltern übernommen. Unter dem Restaurant befindet sich die hauseigene Metzgerei, wo Pasteten, Terrinen, Sülze und Würste hergestellt werden.

Die Auswahl ist ebenso groß wie die Portionen. Das Team um Küchenchef Lars Klapdohr bereitet zum Beispiel Perlhuhn an Salat mit Bananen-Chili-Sauce, lauwarmen Rochensalat mit hausgemachter Mayo, Kapern und grünem Salat oder Saumagen mit Sauerkraut und Püree zu. Wer es noch konsequenter französisch mag, entscheidet sich vielleicht für Gänsestopfleber mit Portweingelee und karamellisierten Äpfeln oder Kalbskopf mit Haricots und Speck, Drillingen und Sauce Gribiche. Dazu gibt es eine schöne Auswahl französischer und deutscher Weine.

Brasserie Hülsmann Belsenplatz 1 40545 Düsseldorf (0211) 86399330 Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 12 bis 24 Uhr.

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www.brasserie-huelsmann.de

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