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Verwunschene Ausflugsziele11 wunderschöne und kühle Höhlen in der Region

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Die vor 140 Jahren entdeckte Dechenhöhle ist Teil eines über 20 Kilometer langen Höhlensystems.

  • In NRW gibt es viele faszinierende Höhlen, die Besucher mit ihrer Schönheit begeistern.
  • Die Entstehung der einzelnen Höhlen hat unterschiedliche Ursprünge und manche erstrecken sich kilometerweit unter der Erde.
  • Von der Dechenhöhle im Sauerland bis zur Kakushöhle in der Eifel: Wir verraten Ihnen, wo Sie Tropfsteine bewundern können und welche Höhlen Führungen anbieten.

Köln – Höhlen üben seit jeher eine große Faszination auf uns aus: Sie führen uns ins Dunkle, unter die Erde und eröffnen uns den Blick in eine scheinbar unbekannte Welt. Die Entstehung der einzelnen Höhlen hat unterschiedliche Ursprünge, je nach Gestein und Klima können sie sich sehr unterschiedlich entwickeln. Sie können gemeinsam mit dem sie umgebenden Gestein entstehen oder sich später durch chemische oder mechanische Verwitterung sowie Bewegungen der Erdkruste und einzelner Gesteinskrusten bilden.

Immer noch entdecken und erforschen Wissenschaftler die unterirdischen Hohlräume, die sich unter der Erde oft zu ganzen Höhlensystemen verbinden. Damit auch Sie einen Blick in die faszinierende Welt der Höhlen werfen können, haben wir die spannendsten Höhlen der Region für Sie zusammengestellt.

Ein kleiner Tipp vorweg: In Höhlen ist es kalt, meist um die 8°C. Eine Jacke oder ein Pullover zum drüberziehen ist also ebenso wichtig wie gutes Schuhwerk und eine Taschenlampe.

11 Höhlen in der Region, die einen Besuch wert sind:

Dechenhöhle, Sauerland

Eine 900 Meter lange Tropfsteinhöhle mit wunderschönen Kalksintern und Tropfsteinen. Die vor über 140 Jahren entdeckte Höhle ist Teil eines über 20 Kilometer langen Höhlensystems. Angeschlossen an die Dechenhöhle ist das Deutsche Höhlenmuseum Iserlohn. Ein Besuch der Höhle ist nur mit Führung möglich, die Dauer der Führung beträgt etwa 40 Minuten. In den Ferien können zu bestimmten Terminen besondere Erlebnisführungen mit Museumsrally und Schatzsuche stattfinden. Diese dauern eine Stunde. Anmeldung erforderlich, jeweils um 15 Uhr, Kosten 8 Euro pro Person. (Anmelden unter Tel. 02374-71421).

Zeiten für die normalen Führungen finden Sie hier.

Adresse: Dechenhöhle, Dechenhöhle 5, 58644 Iserlohn, www.dechenhoehle.de

Öffnungszeiten: ganzjährig, nur im Rahmen einer Führung besuchbar,  von März bis November: täglich zwischen 10:30- 15:30 Uhr statt, Führung dauert ca. 40 Minuten

Eintritt: Erwachsene 8 Euro, Kinder von 3 bis 17 Jahren 5 Euro Euro, Kindergruppen (ab zehn Personen bis 17 Jahren) 4,50 Euro, Erwachsenengruppen ab 20 Personen 7 Euro

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Atta-Höhle, Sauerland

Die Atta-Höhle im Sauerland ist eine der größten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Sie entstand bereits vor 400 Millionen Jahren, als das Gebiet der heutigen Höhle noch in einer Meeresbucht lag. Gefunden wurde die Höhle durch einen Zufall, als Steinbrucharbeiter eine Sprengung vornahmen. Ein Besuch ist nur mit Führung möglich, die Dauer einer Führung beträgt etwa 40 Minuten. In der Höhle beträgt die Temperatur konstant 9 Grad.

Adresse: Atta-Höhle Attendorn, Finnentroper Str. 39, 57439 Attendorn, 02722 93750, info@atta-hoehle.de, www.atta-hoehle.de

Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 10 bis 15.30 Uhr (Achtung: Uhrzeiten variieren je nach Jahreszeit!)

Eintritt: Erwachsene 11,50 Euro, Kinder (5 bis 14 Jahren) 7 Euro, Gruppen ab 25 Personen 10,50 Euro, Schul- und Jugendgruppen (ab 20 Personen bis 14 Jahre) 6,50 Euro, Familienkarte (2 Erwachsene, 2 Kinder) 30 Euro

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Zwergenhöhle Herrenstrunden, Bergisches Land

Eine kleine Höhle mitten im Wald, nur über einen Trampelpfad erreichbar. Für Besucher ist die Höhle nur einige Meter weit begehbar, der Zugang ist knapp einen halben Meter hoch und muss kriechend passiert werden. Der Rest der Höhle bleibt dauerhaft verschlossen, Fledermäuse nutzen die Höhle unter anderem, um hier ungestört überwintern zu können. Wer Glück hat, kann an den Steilhängen im umliegenden Wald Abdrücke von Korallen und anderen Fossilien finden.

Adresse: Zwergenhöhle Herrenstrunden, Herrenstrunden 32, 51519 Odenthal-Herrenstrunden/Eikamp

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Aggertalhöhle, Oberbergisches Land

Mit 1071 Metern ist die Aggertalhöhle die längste Höhle im Rheinland. Sie liegt in einem mitteldevonischen Riffkomplex – vor etwa 360 Millionen Jahren befand sich hier ein tropisches Meer, die Wände sind voller Fossilien. Die Temperatur beträgt das ganze Jahr über 6 bis 8 Grad. Ein Besuch ist nur mit Führung möglich, die Dauer beträgt etwa 30 bis 45 Minuten.

Adresse: Aggertalhöhle, Im Krümmel 39, 51766 Engelskirchen-Ründeroth, www.aggertalhoehle.de

Öffnungszeiten: Genaue Öffnungs- und Führungszeiten finden Sie auf der Homepage: www.aggertalhoehle.de

Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Kinder (bis 15 Jahre) und Studenten (bis 25 Jahre) 4 Euro, Schülergruppen und -klassen 3,50 Euro p.P., Gesellschaften ab zehn Personen 5 Euro pro Person

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Kakushöhle, Nordeifel

Die Kakushöhle ist eine der größten offenen Höhlen der Eifel. Die Höhle bildete sich während einer Eiszeit vor 100.000 Jahren, Archäologen fanden Knochen und Werkzeuge der Menschen, die hier Schutz vor Wind und Wetter suchten. Oberhalb des landschaftlich reizvollen Feytals im Ortsteil Dreimühlen gelegen, bietet der Kartstein mit der Kakushöhle zahlreiche Möglichkeiten für Wanderer, Natur- und Kulturinteressierte und kleine Abenteurer. Die Höhle kann auf eigene Faust erkundet werden. Vor der Kulisse der Höhle gibt es ein kleines Café mit Terrasse, das hausgemachte Speisen anbietet. Hier kann man sich den Flyer der Höhle anschauen.

Adresse: Kakushöhle, Dreimühlen, 53894 Mechernich, www.kakushoehle.de Öffnungszeiten: ganzjährig, jederzeit Eintritt: frei

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Trasshöhlen im Brohltal, Osteifel

Die Trasshöhlen entstanden, als vor 12.800 Jahren in der Vulkaneifel der Laacher-See-Vulkan ausbrach. Seine Asche schoss in Glutwolken durch die umliegenden Täler. Im Brohltal sind diese Lava-Ablagerungen 60 Meter mächtig, bereits die Römer bauten das vulkanische Material, den Trass, ab. Im Inneren einer Trasshöhle ist es staubtrocken. Eine Besichtigung der Höhlen ist hier ebenfalls auf eigene Faust möglich.

Adresse: Trasshöhlen (Brohltal), Brohltalstraße 123, hinter dem Gasthof Jägerheim, 56626 Andernach Öffnungszeiten: ganzjährig, jederzeit Eintritt: frei

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Bilsteinhöhle, Sauerland

Die Bilsteinhöhle gehört ebenfalls zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Es handelt sich um eine 1700 Meter lange Karsthöhle, von denen 450 Meter für Besucher zugänglich sind. Hier wurden paläontologische und vorgeschichtliche Funde gemacht: Forscher fanden Knochen eiszeitlicher Lebewesen wie Höhlenbär, Höhlenhyäne, Höhlenlöwe und Rentier. Entdeckt wurde die Bilsteinhöhle 1887 von Waldarbeitern beim Wegebau. Als besonderes Erlebnis wird hier die Fütterung der Luchse angepriesen.

Ein Besuch ist nur mit Führung möglich, die Dauer beträgt je nach Führung 30 bis 80 Minuten – Sonderführungen auf Anfrage.

Adresse: Bilsteinhöhle, Im Bodmen 52 , 59581 Warstein, Tel.: 02902 / 2731, info@bilsteintal.de, www.bilsteinhoehle.de Öffnungszeiten: täglich geöffnet (April bis Oktober 9 Uhr bis 16:30 Uhr; November bis März 10 Uhr bis 15:30 Uhr) Eintritt: Erwachsene 6,00 Euro, Kinder (von 3 bis 16 Jahren) 4 Euro, Hunde (an der Leine erlaubt) 2,50 Euro Corona-Hygieneregeln: Es wird darum gebeten, in der Höhle eine Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

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Heinrichshöhle, Sauerland

Die Heinrichshöhle wurde 1812 entdeckt. Von der 3000 Meter langen Tropfsteinhöhle in devonischem Kalk sind insgesamt 470 Meter zu besichtigen, ausgestellt sind zahlreiche Funde eiszeitlicher Lebewesen. Ein Besuch ist nur mit Führung möglich, sie dauert etwa 40 Minuten.

Besonderer Tipp: Nicht versäumen sollte man den Besuch des bizarren Felsenmeeres, das man nach fünf Minuten Wanderung auf einem Pfad erreicht.

Adresse: Heinrichshöhle, Felsenmeerstraße 7, 58675 Hemer, Telefon 02372 / 61549, buchungswunsch@hiz-hemer.de, www.heinrichshoehle.de Öffnungszeiten: Eine genaue Übersicht zu den jeweiligen Wochentagen finden Sie unter heinrichshoehle.de Eintritt: Erwachsene 5 Euro, Kinder und Jugendliche (3-15 Jahre) 4 Euro, Familienkarte 15 Euro

Corona-Hygieneregeln: Es wird darum gebeten, in der Höhle eine Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

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Kluterthöhle

5800 Meter lang sind die Gänge der Ennepetaler Kluterthöhle, 360 an der Zahl führen kreuz und quer durch den Berg – und es werden immer mehr, denn die Höhlenforscher des Arbeitskreises Kluterthöhle graben sich seit Jahren durch den urzeitlichen Schlamm, der heutzutage die Höhlengänge füllt und wieder ausgeräumt wird.

Die Kluterthöhle ist keine Tropfsteinhöhle, aber dennoch sind viele Wände mit Kalksinter überzogen. Hier stoßen wir auf einen unterirdischen, strahlend blauen See, dort fließt ein Höhlenbach. Die Wände sind übersät mit Fossilien, so viele wie in keiner anderen Höhle in Deutschland. (rei)

Adresse: Kluterthöhle Ennepetal, Gasstraße 10, 58256 Ennepetal Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr (Kasse) Besuche der Höhle sind nur mit Begleitung möglich. Führungen/Buchungen: Es gibt verschiedene Führungen mit Namen wie „Fossilienreise" und „Zeitreise“. Außerdem gibt es die Schatzsucher-Tour ab 4 Jahren und Erlebnistouren ab 8 Jahren. Buchungen Touristeninfo: 02333/988011, www.kluterthoehle.de/hoehlenwelt

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Wiehler Tropfsteinhöhle

Am 4. August 1927 wurde das Ausflugsziel in der Kleinstadt Wiehl (Oberbergischer Kreis) eröffnet – nachdem bereits im Jahr 1860 Sprengungen nicht etwa den erhofften Kalksteinbruch offengelegt, sondern plötzlich den Weg in ein verzweigtes Höhlennetz mit Stalaktiten und Stalagmiten freigegeben hatten. Mehr Infos zur Tropfsteinhöhle in Wiehl lesen Sie auch hier. Die Führungen dauern 45 Minuten.

Adresse: Wiehler Tropfsteinhöhle, Pfaffenberg 1, 51674 Wiehl, (0 22 62) 79 20, www.waldhotel-wiehl.de

Öffnungszeiten: Geöffnet täglich von 10 bis 17 Uhr, letzte Führung: 16.15 Uhr (März bis November); samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 16 Uhr (November bis März). Eintritt: Erwachsene 5,50, Kinder 5 Euro. Günstigere Gruppenpreise ab 20 Personen.

Reckenhöhle, Sauerland

Die Reckenhöhle ist eine 2,5 Kilometer lange Tropfsteinhöhle im devonischen Kalkstein, von der 300 Meter für Besucher zugänglich sind. 1888 wurde sie von Franz Recke entdeckt. Er hatte schon des Öfteren gegenüber seines Hauses eine Spalte im Kalkstein bemerkt, aus der bei kühler Witterung Nebel aufstieg. Bei der Verfolgung eines Fuchses, der sich in diese Spalte flüchtete, entdeckte er schließlich die Traumwelt der Tropfsteinhöhle. Ein Besuch ist nur mit Führung möglich, sie dauert etwa 45 Minuten und ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Adresse: Reckenhöhle (Balve, Sauerland), Binolen 1, 58802 Balve, Telefon 02379 / 209, info@reckenhoehle.de, www.reckenhoehle.de

Öffnungszeiten: April bis Oktober, Freitag, Samstag und Sonntag 10:00 – 16:30 Uhr, sonst nach Absprache, Führungen Mittwoch bis Freitag nach Voranmeldung und Samstag bis Sonntag 10:00 bis 16:30 Uhr / November bis März nur mit Voranmeldung

Eintritt: Erwachsene 5 Euro, Kinder 3 Euro

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Aktuell sind in dieser Höhle keine Führungen möglich.

Bitte beachten Sie vor Ort an allen Höhlen die eventuell geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. 

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