Urlaub in NRWEin Tag in Brühl - diese Orte sind ein Besuch wert

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Das Schloss Augustusburg ist unbedingt einen Besuch wert.

Brühl gilt als die Perle im Rhein-Erft-Kreis.

Kein Wunder, die Stadt wartet auf mit zwei  Rokoko-Schlössern, schönen Badeseen und einer  gut bestückten Fußgängerzone. Und klar, das Phantasialand gibt es hier auch. Doch Brühl hat noch mehr an Kunst und Kultur zu bieten. Am besten entdeckt man den Ort zwischen Köln und Bonn mit dem Fahrrad.

So kommt man nach Brühl

Auto: Am Kreuz Köln-Süd auf die A555 Richtung Bonn. Ausfahrt Godorf/Brühl, dann auf die L150 Nahverkehr: Mit der 18 bis Brühl-Mitte oder per DB bis Bhf Brühl

Alles zum Thema Phantasialand

Service-Adressen im Überblick

Wochenmarkt Balthasar-Neumann-Platz Di, Do und Sa 7 bis 13 Uhr

Max-Ernst-Museum

Comesstraße 42/ Max-Ernst-Allee 1 Di bis So 11 bis 18 Uhr Eintritt 6 €, ermäßigt 3,50 €

Museum für Alltagsgeschichte

Kempishofstraße 15 So 11-13 Uhr Mi, Sa + So  15-17 Uhr Eintritt 2,50 Euro

Keramikmuseum

Kempishofstraße 10 Mi und Sa 15-17 Uhr, So 11-13 Uhr und 14-18 Uhr Eintritt 2,50 €

Schlösser

Schloss Augustusburg: Max-Ernst-Allee Schloss Falkenlust: An Schloss Falkenlust

Kaiserbahnhof

Kierberger Straße 158 Restaurant 1875, So ab 10, Di-Sa ab  18 Uhr geöffnet, Mo Ruhetag www.kaiserbahnhof-bruehl.de

So schön kann ein Tag in Brühl aussehen:

9 Uhr Wochenmarkt

Der Markt am neu gestalteten Balthasar-Neumann-Platz eignet sich gut für ein zweites Frühstück. Unter der Woche ist die Ansammlung an Ständen   klein und überschaubar. Es gibt viel frisches Gemüse, hübsch arrangierte Blumengestecke und  für den Hund   ein Schweineohr.  Wer lieber in der Innenstadt frühstückt, findet in  vielen Cafés und Bäckereien Gelegenheit dazu.

11 Uhr Max Ernst Museum

Der Künstler und berühmteste Sohn der Stadt soll einmal gesagt haben: „Bei der Skulptur spielen beide Hände eine Rolle. Wie bei der Liebe.“ So zu lesen im Max-Ernst-Museum, ein Kunsthaus, das schon von außen beeindruckt. Das Eingangsgebäude aus Glas ergänzt den klassizistischen „Brühler Pavillon“ von 1844.

Hier sind die Werke des 1891 in Brühl geborenen Künstlers zu sehen, der zu den Begründern des Surrealismus gehört und als  bedeutender Künstler des vergangenen Jahrhunderts gilt. Er schuf viele Skulpturen, Bronzegüsse und Grafiken,  aber auch das vier mal fünf Meter große, jetzt restaurierte Wandbild „Blütenblätter und Garten der Nymphe Ancolie“. 

Beim Gang durch das Museum lässt sich Ernsts Lebens- und Liebesgeschichte verfolgen. Seiner Partnerin Dorothea Tanning etwa widmete er  seine „D-Paintings“.  Sie erhielt jedes Jahr ein neues Bild von ihm, das ihr Namensinitial beinhaltet.

13 Uhr Fußgängerzone

Brühl ist eine fahrradfreundliche Stadt mit vielen Radwegen. Zum  Schlendern und Bummeln in der City lässt man das Rad aber besser stehen.  

Nicht nur der Kaufhof und die überdachten Geschäfte in der Giesler-Galerie laden zum Shoppen ein, sondern auch  die Läden des lokalen Einzelhandels. Und auch  wenn das Angebot vor einigen Jahren insgesamt noch hochwertiger gewesen sein mag: Brühl bleibt eine attraktive Einkaufstadt. Auch besondere Geschäfte wie das „Kattilla“ (Steinweg 12) mit ausgefallenen Geschenken im Retro-Stil  und selbstgenähter Kindermode sind hier zu finden.

Wen jetzt der Hunger packt, der muss sich entscheiden: Zwischen Brauhaus, Eiscafé, Steakhaus und Italiener ist hier fast alles zu finden. Besonders schön sitzt man draußen in den Lokalen direkt am Markt, dort lässt sich das Stadtleben am besten beobachten.

15 Uhr Kirche und Kultur

Wer sie nicht kennt, läuft  wahrscheinlich an ihr vorbei: Die  Schlosskirche  St. Maria von den Engeln in der Schloßstraße ist von außen unscheinbar, doch innen erstrahlt die ehemalige Klosterkirche in üppiger barocker Pracht.

Klein aber fein sind die  Museen in der Kempishofstraße: Das  Keramikmuseum (Bild) und das Museum für Alltagsgeschichte. In Letzterem  ist bis zum 11.9. die Ausstellung zu sehen: „Wir sind wieder wer! Brühl in den 1950er Jahren.“ Vom Nierentisch bis zum Blumenhocker werden  Alltagswirklichkeiten der Nachkriegsbevölkerung gezeigt.

16 Uhr Schlösser-Tour

Keiner sollte Brühl verlassen, ohne Augustusburg und Falkenlust (Bild) gesehen zu haben, zumindest von außen. Der Spaziergang von einer Unesco-Welterbestätte zur nächsten ist nur  etwa zwei Kilometer lang und dauert  eine gute halbe Stunde, mit dem Fahrrad geht es schneller.

Viele Besucher und Einheimische zieht es in die barocke Gartenanlage von Schloss Augustusburg. Hier kann man neben Seerosen, Graureihern und Entenküken ziemlich gut entspannen. Natürlich sind die Schlösser auch von innen zu besichtigen.

18 Uhr Kaiserbahnhof

Holzvertäfelte Wände, rote Vorhänge und Kerzenschein: Stilvoll speisen lässt es sich in der ehemaligen Wartehalle des  herrschaftlichen Kaiserbahnhofs –  im Restaurant 1875. Das Renaissance-Bauwerk befindet sich in Kierberg, etwa zwei Kilometer entfernt von der City.

Ein Besuch  lohnt sich allein schon optisch, auch wenn man dafür  einen Hügel hinauf muss. Besser kann ein Tag kaum enden als mit Medaillons vom Eifeler Landschwein, Loup de Mer oder  rosa gebratenem Roastbeef.  Auch Heiraten ist hier möglich, im  Trauzimmer oder auf  der Terrasse.

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