Vom Beethoven-Haus bis ins Naafbachtal10 Ausflüge 25 Kilometer süd-östlich von Köln

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Schwarzrheindorf, Peter Seidel

Die Doppelkirche von Schwarzrheindorf (Bonn-Beuel).

Im zweiten Teil unserer Serie haben wir geschaut, was  es 25 Kilometer Luftlinieentfernt von Köln  in süd-östlicher Richtung  zu entdecken gibt.  Gefunden haben wir etwa ein Museum für Mathematik-Fans, eine sagenumwobenen Stele aus Eisen mitten im Kottenforst und Beethovens Geburtshaus.

Naturschutzgebiet Naafbachtal

Das Naafbachtal ist ein rund 1200 Hektar großes Naturschutzgebiet, das eigentlich seit den 1930er Jahren für eine Talsperre geflutet werden sollte - was aber glücklicherweise nie passierte. Heute ist das Tal eine einzigartige Naturperle. Entlang des teilweise frei mäandrierenden Naafbachs finden sich naturnahe Vegetationstypen wie Feuchtgrünland, bachbegleitende Wälder und Buchenwälder, in denen vielen seltene Tier- und Pflanzenarten wie z.B. Wasseramsel und Eisvogel ihren Lebensraum finden.

Daneben sind auch denkmalgeschützte Fachwerkhöfe in Ingersauel und Wassermühlen wie z. B. die 1800 errichete Naafer Mühle sehenswert. Letztere beherbergt heute ein Jugendwohnheim. Von Neukirchen-Seelscheid aus lässt sich das Tal auf dem rund 14 Kilometer langen Eisvogelweg wunderbar erkunden.

www.ich-geh-wandern.de

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Kloster Seligenthal

1231, nur fünf Jahre nach dem Tod von Franz von Assisi, wurde in Seligenthal ein Konvent gegründet, der sich verpflichtete, nach den Regeln des heiligen Franziskus zu leben. Kloster Seligenthal ist somit das älteste Franziskaner Kloster nördlich der Alpen. Die Mitglieder des noch jungen Ordens zog es, wie ihren Gründerin die Einsamkeit der Natur.

Die Mönche nannten ihr Tal vallis felix, das glückliche oder auch das selige Tal. Kein Wunder, denn die Klosteranlage, gelegen zwischen Talsperre und der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt aus dem 13. Jahrhundert, ist umgeben von herrlicher Natur, Ruhe und einem großen Park mit Seerosenteich und Bachlauf. Heute beherbergt Koster Seligenthal ein Event-Hotel und Restaurant.

Klosterhof Seligenthal Zum Klosterhof 1 53721 Siegburg

www.klosterhof-seligenthal.de

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Doppelkirche Schwarzrheindorf

Eine knappe Viertelstunde entfernt vom Beueler Ortszentrum liegt im Norden die Doppelkirche St. Clemens und Maria von Schwarzrheindorf. Der Kirchenbau auf einer Anhöhe gilt als eine der bedeutendsten romanischen Kirchen Deutschlands und gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern und Sehenswürdigkeiten von Bonn. Ein farbiger Bilderzyklus schmückt die Wände des Kirche, die Mitte des 12. Jahrhunderts der Kölner Erzbischof Arnold von Wied errichten ließ. Die Oberkirche ist der Gottesmutter, die Unterkirche dem Heiligen Clemens geweiht.

Die romanischen Deckenmalereien gerieten zwar unter der im 17. und 18. Jahrhundert aufgebrachten Tünche in Vergessenheit. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie wiederentdeckt und freigelegt - ein vielfarbiger Augenschmaus. Zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde im Rahmen von Arbeiten an der Fußbodenheizung das ursprüngliche Grab des Arnold von Wied gefunden. Seine Gebeine wurden in eine Stahlkassette gebettet und fanden Platz unter dem 1997 geschlossenen Grabstein eine neue Ruhestätte.

St. Maria und St. Clemens Dixstraße 41 53225 Bonn Besichtigt werden kann die Doppelkirche Di+Mi 9-11Uhr; Do 15.30-18.30 Uhr und Fr 9 -10.30 Uhr.

gemeinden.erzbistum-koeln.de

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Arithmeum

Wer gerne mit Zahlen arbeitet und schon in der Schule eine Vorliebe für Mathematik hatte, kann im Arithmeum in Bonn eine Menge über die frühen Anfänge und die Geschichte des Rechnens erfahren. Jeden Sonntag und am ersten Freitag des Monats haben Besucher die Möglichkeit, das gesamte Museum mit seinen 10.000 Exponaten bei einer kostenlosen Führung zu entdecken.

Viele Funktionsmodelle und Multimedia-Stationen laden zudem dazu ein, historische Techniken des Rechnens selber auszuprobieren und spielerisch einen Mikroprozessor zu entwickeln. Neben der Ausstellung finden im Arithmeum zudem regelmäßig Konzerte statt, bei denen Besucher für wenig Geld dabei sein können.

Arithmeum Lennéstraße 2 53113 Bonn Öffungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr.

www.arithmeum.uni-bonn.de

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Der Eiserne Mann

Von Außerirdischen aufgebaut oder doch ein Relikt aus der Römerzeit? Der „Eiserne Mann“ wirft Fragen auf. Es handelt sich um einen knapp 1,20 Meter hohen Eisenpfahl mitten im Wald des Kottenforsts bei Roisdorf, der aus unerklärlichen Gründen nicht rosten will. Viele Legenden drehen sich um den Eisernen Mann, daher dient er heute als Treffpunkt einiger ritueller Treffen. Im Umkreis können Naturfreunde das Gebiet über zahlreiche Wanderwege oder per Radtour erkunden. Zu sehen gibt es unter anderem eine alte römische Wasserleitung.

Röttgen, Bonn

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Akademisches Kunstmuseum

In einem der ältesten Museen Bonns dreht sich alles um römische und griechische Kunst. Das Akademische Kunstmuseum führt seit 1818 eine riesige Sammlung historischer Dokumente und Objekte. Hier können Besucher unter anderem rund 2400 Gipsabgüsse von Statuen, Reliefs und Kleinkunst bestaunen.

Am Sonntag, 2. Dezember besteht zum letzten Mal die Gelegenheit die Sonderausstellung „Göttliche Ungerechtigkeit“ zu besichtigen, in der es um antike Mythen und Erzählungen aus dem Alten Testament, die grausame Strafen und Glaubensproben der Götter bzw. des jüdischen Gottes persönlich unschuldigen Menschen gegenüber thematisieren.

Akademisches Kunstmuseum Am Hofgarten 21 53113 Bonn Öffnungzeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 15 bis 17 Uhr, Sonntags von 11 bis 18 Uhr.

www.antikensammlung.uni-bonn.de

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Beethoven-Haus

Ein bisschen ist die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn schon jetzt vom Beethoven-Fieber erfasst. Denn schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die großen Jubiläumsfeiern auf Hochtouren. 2020 feiert die ehemalige Bundeshauptstadt den 250. Geburtstag des berühmten Komponisten. Liebhaber der klassischen Musik sollten auf jeden Fall mit der Adresse „Bonnstraße 20“ etwas anfangen können. Denn hier steht das Geburtshaus des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven, übrigens eines der wenigen erhaltenen Bonner Häuser aus dem 18. Jahrhundert.

Über einen Rundgang durch zwölf Museumsräume können Besucher über 150 originale Ausstellungsstücke besichtigen, darunter Musikhandschriften, Briefe, Instrumente und Möbel. Im Nachbarhaus „Im Mohren“ ist zudem eine digitale Ausstellung mit audiovisueller Erlebniswelt zu finden. Wer sich zusätzliche Experten-Infos wünscht, kann an einer öffentlichen Führung von 45 bis 60 Minuten teilnehmen. Vom 24. Januar bis 3. Februar 2019 stehen im Rahmen der Kammermusikfest „Beethoven-Woche“ Diabelli-Variationen auf dem Programm.

Beethoven-Haus Bonngasse 20 53111 Bonn Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr, 1. November bis 31. März: Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr

www.beethoven.de

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Junges Theater Bonn

Über 150.000 Zuschauer besuchen jährlich das „Junge Theater Bonn“. Damit ist es seit über zehn Jahren das bestbesuchte Kinder- und Jugendtheater Deutschlands. Seit 1969 wird hier Theater für Kinder, Familien, Schulklassen und Kindergärten gemacht. Die Rollen von Kindern und Jugendlichen werden in den meisten Stücken eben von Kindern und Jugendlichen gespielt, die professionell ausgebildet werden. Seit der Sanierung im Sommer 2016 ist das Theater zudem barrierefrei. Im Oktober stehen unter anderem die Vorführungen zu „TKKG“ und „Räuber Hotzenplotz“ auf dem Programm.

Junges Theater Bonn Hermannstraße 50 53225 Bonn

www.jt-bonn.de

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Flugplatz Hangelar

Wer am Wochenende schon einmal in Richtung Autobahndreieck Bonn-Nordost unterwegs war, der wird es vor allem an Schönwettertagen bemerkt haben: Unzählige Motosegler und Segelflugzeuge ziehen am Himmel über dem Autobahndreieck ihre Kreise. Gestartet sich sie auf dem kleinen Flugplatz in St. Augustin-Hangelar. Mehrere Segelflugvereine sind an dem Flugplatz beheimatet. Der Verkehrslandeplatz Hangelar kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Vor mehr als 100 Jahren etwa führte Fritz Pullig am 17. Juli 1909 den ersten erfolgreichen Flugversuch durch.

Die Maschine kam frei, stieg auf etwa 6 Meter und legte eine Flugstrecke von 400 Metern in 40 Sekunden zurück. Später siedelten sich Flugunternehmen an, die auch eine Fliegerhalle baute. Im Ersten Weltkrieg wurde der Flugplatz als Militärflughafen genutzt. Nach der Besatzungszeit konnte ab der Mitte der 1920er Jahre der zivile Betrieb wiederbelebt werden, von Hangelar wurden – neben dem Flugschulbetrieb – auch erste Passagierflüge durchgeführt. Im Zweiten Weltkrieg diente der Flugplatz ebenfalls als Militärflugplatz. Heute dient der Flugplatz Hangelar als Schwerpunktlandeplatz für Firmenflüge. Neben einigen Vereinen und Flugschulen haben viele Privatpiloten ihre Flugzeuge am Flugplatz Hangelar stationiert.

Flugplatzgesellschaft Hangelar Richthofenstraße 130 53757 Sankt Augustin

www.edkb.de

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Wahnbachtalsperre

Die 1958 in Betrieb genommene Wahnbachtalsperre versorgt mehr als 780 000 Menschen in der Region in mit Trinkwasser. Ein schöner, gut ausgeschilderter Rundweg führt um die Talsperre. Auf rund 24 Kilometer führt er durch wechselnde Wiesen- und Waldlandschaften sowie Bachtäler, vorbei an kleinen Ortschaften. Infotafeln an der Strecke informieren über die Talsperre, Fauna und Flora.

Auf den meist naturbelassenen Wegen können Wanderer an vielen Stellen ungestörte Blicke auf die Wahnbachtalsperre mit ihrer 52 Meter hohen Staumauer genießen. Der ausgewiesene Weg darf allerdings nicht verlassen werden. Ein guter Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz an der Wahnbachtalsperre in Siegburg-Seligenthal.

53721 Siegburg

www.wahnbach.de

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