Wandern in der EifelNeue Rundwanderung „Heideheimat“ bietet tolle Ausblicke

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Wanderung Heideheimat Höhenweg

Als eine der neuen „EifelSpuren“ führt die Strecke vom Eifeldom in ein kleines Naturparadies.

Schon vor mehr als 1000 Jahren trafen sich hier Menschen zum Lernen, Arbeiten oder Beten. Heute ist das Kloster Steinfeld Start, Ziel oder Station für Wanderer auf Eifelsteig, „Felsen“- oder „Milchweg“. Auch die Rundwanderung „Heideheimat“ zur Krekeler Heide hat hier ihren Ausgangspunkt. Als eine der neuen „EifelSpuren“ ist die rund zehn Kilometer lange Strecke mit tollen Ausblicken gut ausgeschildert und auch für Untrainierte gut zu bewältigen. Bei feuchter Witterung kann es allerdings an Steigungen auf matschigen Waldpfaden schon Mal glatt werden.

Storchschnabel wächst schon an der Klostermauer – ein Vorgeschmack auf die Heidelandschaft mit ihrer artenreichen Vegetation. Der alte Buchenbestand auf dem Hang hinter dem Kloster wurde in letzter Zeit ausgedünnt. Nach der Kreuzung mit einer Schautafel zum „Milchweg“ („Aus Gras wird Milch“) geht es durch ein hübsches Dörfchen: Rund 120 Einwohner hat Steinfelderheistert, ein Ortsteil von Kall.

Wanderung Heideheimat Weidefläche

Es geht vorbei an Weideflächen

Vorbei an bunten Blumenwiesen mit wohlgenährten Kühen geht es in Richtung Krekeler Heide, davor liegt noch ein schöner Rastplatz mit besonderem Panorama: Hinter einem großen Holzrahmen entfaltet sich die schöne Landschaft mit Blick auf die Klostertürme.

Seltene Tiere und Pflanzen

Nur eine kurze Strecke vom Rastplatz entfernt liegt die Krekeler Heide. Nachdem vor einigen Jahren Wissenschaftler das Gebiet einen Tag lang minutiös erforscht hatten, lautete die Bilanz: 743 Arten von Tieren, Mikroorganismen und Pflanzen sind hier zu finden, viele von ihnen stehen in NRW auf der roten Liste: Arnika, Mondraute, Weiße Waldhyazinthe, Breitblättriges Knabenkraut oder Wald-Läusekraut zum Beispiel. Die artenreiche Landschaft mit ihren Heide- und Magerrasenflächen wurde von der NRW-Stiftung renaturiert und im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet. So entstand hier auch ein kleines Paradies für Insekten: Hummeln, Heuschrecken und viele verschiedene Schmetterlinge sind in der Krekeler Heide unterwegs.

Wanderung Heideheimat Waldpfad

Es geht auf Waldpfaden weiter.

Durch einen Mischwald führt der Wanderweg hinunter nach Diefenbach. Am Kuttenbach entlang geht es zurück in Richtung Steinfeld, das letzte Stück führt wie der Hinweg durch den Buchenwald zur Klostermauer. Wer noch Kraft genug hat, sollte noch einen Rundgang über das Klostergelände machen. Hier lebten einst Benediktinerinnen, Augustiner, Prämonstratenser oder Salvatorianer, die bis 2012 auch ein Internat betrieben. Es wurde 2015 zu einem Gästehaus mit rund 150 Betten umgewandelt.

Abstecher zum Gelände von Kloster Steinfeld

Bis heute ist das Kloster Ziel vieler katholischer Gläubiger. Das liegt nicht zuletzt an einem echten „kölschen Jung'“: Schon im Alter von 12 Jahren war der als Heiliger verehrte Hermann Josef, 1150 als Sohn einer armen Kölner Familie geboren, Prämonstratenser-Chorherr im Kloster Steinfeld. Im „Eifeldom“, der zwischen 1142 und 1150 erbauten Basilika, ist sein Grab.

Wanderung Heideheimat Klostergebäude

Das Klostergebäude von außen

Im von außen eher schlicht wirkenden, gewaltigen Gotteshaus gibt es unter anderem beeindruckende Deckengewölbe mit spätgotischen Malereien und Ornamenten. Einen Besuch wert ist auch der klostereigene „Garten der Stille“ mit Labyrinth und romantischem Brunnen.

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Der Wanderweg

Wanderung Heideheimat Rastplatz

Ein Rastplatz mit weitem Blick

1 Vom Parkplatz am Kloster Steinfeld die L 22 überqueren und links in den Benediktusweg einbiegen. Rechts entlang der Klostermauer dem Weg ca. 250 m folgen. Am Ende der Mauer links auf Waldweg abbiegen. Dem Pfad durch den Wald folgen. Der Wanderweg schlängelt sich leicht bergab, führt durch ein ehemaliges Bachbett und steigt danach wieder an. An einer Gabelung rechts halten, talwärts weiter gehen bis zum Bach.

2 Den Kuttenbach überqueren, am Hinweisschild (Milchweg) links bergan halten. An der Weggabelung mit Bank weiter geradeaus dem Wanderweg folgen. Der befestigte Weg führt zwischen Wiesen und Weiden entlang Richtung Steinfelderheistert. Hier weiter geradeaus und die Straße Veilchenweg Richtung Ortsmitte gehen. Nach ca. 190 m links in die Florastraße abbiegen, diese wird zur Blütenstraße (K 60). An der Bushaltestelle vorbei weiter geradeaus, kurz vor dem Ortsende am Wegkreuz rechts auf asphaltierten Wirtschaftsweg abbiegen.

3 Den Wirtschaftsweg ca. 300 m bergan folgen. An der Wegkreuzung mit Hinweistafel links abbiegen und nun der Beschilderung geradeaus folgen. Dabei die Straße einmal queren, weiter geradeaus. An einem Hochstand vorbei, wird ein Ruheplatz mit hölzernem Bilderrahmen erreicht, danach weiter geradeaus bleiben. Am Waldrand entlang bis zum Wanderparkplatz laufen.

4 Am Wanderparkplatz links halten(Richtung Heideblick). Nach ca. 400 m wird ein Rastplatz erreicht. Hier noch ca. 20 m geradeaus, dann an der Weggabelung Auf der Heide nach links wenden. Dem Wanderweg ca. 300 m durch die Krekeler Heide folgen. An der ersten Möglichkeit links gehen (Richtung Diefenbach). Der breite Wanderweg schlängelt sich durch ein Mischwaldgebiet, nach ca. 600 m an der Weggabelung rechts gehen, dem Weg weiter folgen bis ein asphaltierter Wirtschaftsweg erreicht wird. Hier nach links Richtung Diefenbach halten.

5 In Diefenbach den Assenweg bis zur Hauptstraße (Wahlener Straße) laufen. Diese in Höhe des Buswartehäuschens queren und links gehen. Entlang des Kuttenbaches führt der Wanderweg geradeaus. An einer Ruhebank und steinernen Brücke vorbei wird nach 1,5 km wieder die Kreuzung mit der Hinweistafel erreicht. Rechts halten und erneut den Pfad durch den Wald hinauf zum Kloster laufen.

Infos zur Tour

Wanderung Heideheimat Wegzeichen

Der Weg ist gut ausgeschildert

Wandern und Corona: Bitte halten Sie beim Wandern Abstand und die übrigen geltenden Corona-Schutzvorschriften ein. Nehmen Sie vor allem bei „Gegenverkehr“ Rücksicht und weichen gegebenenfalls an geeigneter Stelle kurz aus.

Start und Ziel: Parkplatz Kloster Steinfeld, Hermann-Josef-Str. 29, 53925 Kall Auto: Über die A1 (Richtung Koblenz) bis Ausfahrt 113 Nettersheim. Von dort über B477 (Richtung Kall), L206 und L22 bis Steinfeld.

ÖPNV: Mit dem Regionalverkehr bis Bahnhof in Kall, von dort zum nahe liegenden Busbahnhof Trierer Straße, mit Bus 766 (Richtung Kall, Urft Bf.) bis Kloster Steinfeld. Zusätzliche Angebote der Rad- und Wanderbusse Nordeifel (Linien 771 und 770) unter: www.eifelsteig-wanderbus.de

Weg: Rund 10 km Länge, etwa 2,5 bis 3 Stunden

Profil: Waldpfade, Bürgersteige, befestigte/asphaltierte Wirtschafts-, und Wiesenwege, bei Nässe kann es rutschig werden. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, insgesamt ca. 200 Höhenmeter

GPS-Daten/Karte: Finden Sie hier auf Outdooractive.com

Einkehrmöglichkeiten: Informieren Sie sich über die corona-bedingten Öffnungszeiten und Regeln. Café Kloster Steinfeld, Hermann-Josef-Straße 4, 53925 Kall Tel.: 02441/889134,  Restaurant Klosterschenke, Hermann-Josef-Straße 4, 53925 Kall, Tel. 02441/9949055, samstags/sonntags/feiertags 14 bis 20 Uhr.

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