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Worringer BruchWandern am niedrigsten Punkt Kölns

Lesezeit 3 Minuten
Worringerbruch07 Wiki Commons A.Savin CC 3.0

Das Naturschutzgebiet Worringer Bruch liegt nur 37,5 Meter hoch und ist 164 Hektar groß.

Köln – Tiefer kann man in Köln nicht sinken – zumindest rein geografisch: Nur 37,5 Meter hoch liegt das 164 Hektar große Naturschutzgebiet, das den Namen des nächstgelegenen Kölner Stadtteils – Worringen – trägt. Zur Einordnung: Kölns höchster Punkt, der Monte Trödelöh liegt mit 118,3 Metern im Königsforst.

Doch zurück in die Niederungen. Worringen ist nicht nur Kölns nördlichster Stadtteil, sondern auch ein besonders geschichtsträchtiger, denn das Gelände südlich des heutigen Naturschutzgebietes war Schauplatz einer der größten Schlachten des Mittelalters. Hier standen sich am 5. Juni 1288 die Truppen des Kölner Erzbischofs Siegfried von Westerburg und die des Johann von Brabant gegenüber.

Schlacht veränderte Machtstrukturen in Europa

Der Erzbischof wurde vernichtend geschlagen. Etwa 10.000 Kämpfer sollen an der Schlacht teilgenommen haben, das Schlachtfeld soll von Leichen übersät gewesen sein. Die Schlacht veränderte die Machtstrukturen in Mitteleuropa: Die Stadtherrschaft der Kölner Erzbischöfe gehörte fortan der Vergangenheit an.

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Die heftige Schlacht hat bis heute ihre Namensspuren hinterlassen: ein Weg im Süden des Bruchs heißt „Am Blutberg“. Der stand übrigens Pate für einen weiteren Stadtteil, dessen Name aber leicht abgewandelt wurde: Blumenberg.

Der Worringer Bruch ist ein etwa 8.000 Jahre alter verlandeter Rheinarm, dessen Wasserstand immer noch unmittelbar vom  benachbarten Fluss abhängt. Der sumpfige Boden und die Wald- und Wiesenlandschaft stellen nicht nur eine der schönsten grünen Lungen Kölns dar, sondern sind Heimat für zahlreiche Pflanzen und Tierarten.

Die Wanderung führt teils auf Wirtschaftswegen an Steilkanten des alten U-förmigen Altarms entlang, viele Wege liegen im Schatten von Bäumen.

Auenlandschaft des Worringer Bruchs hat Einiges zu bieten

Das einzigartige Gelände zu erwandern ist eine lohnenswerte Sache, findet Wanderprofi Franz Josef Becker, der die jährliche Wanderung des „Kölner Stadt-Anzeiger” seit einigen Jahren betreut. Mit roter Mütze bekleidet ist Becker ein zuverlässiger Leiter über Stock und Stein. Auch Wandergruppen des Kölner Eifelvereins schreitet Becker regelmäßig voran.

Für Becker liegt der Reiz des Wanderns im ganz bewussten Entdecken nicht nur der Natur, sondern auch der Langsamkeit: „Wandern geschieht immer in einer geschichtlich geprägten Landschaft und in einer erdgeschichtlich, naturhaft gestalteter Umgebung. Wandern ist immer ein Abenteuer des Erkennens und des sich Wunderns. Wer’s nicht glaubt, geh Wandern.“

Die Auenlandschaft des Worringer Bruchs hat in puncto Wundern Einiges zu bieten haben. Neben Naturwald, bietet der Worringer Bruch Weiden- und Obstwiesen mit dem für eine Auenlandschaft typischen Bewuchs.

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Die Wanderung im Worringer Bruch

Die Wanderung führt über Wiesenwege, die nicht befestigt sind. Kinderwagentauglich ist sie daher nicht. Der Rundweg eignet sich aber durchaus für ungeübte Wanderer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Zeit: Samstag, 10. Juni, 11 Uhr Treffpunkt: S-Bahnhof Worringen (Linie S11) Es halten dort auch die Busse der Linien 120, 885 und 980.

Dauer: Etwa 3 Stunden Länge: ca 10  Kilometer Bitte Verpflegung mitbringen Mitglieder der pronovaBKK erhalten für die Teilnahme 500 Bonuspunkte. Bitte das Bonusheft mitbringen.

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