Helden der SpeisekammerLeckere Gerichte kochen aus einfachen Grundzutaten

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In einer gut sortierten Vorratskammer findet sich immer etwas Brauchbares.

  • Zuhausebleiben bedeutet Selbstversorgen: Kantinen- und Restaurantschließungen zwingen uns derzeit in die eigene Küche.
  • Selbst geübte Selbstkocher kommen mit der Zeit an die Grenzen ihrer Kreativität. Immer nur Nudeln, Reis, Kartoffeln - das wird schnell langweilig.
  • Lesen Sie hier, wie sie mit den essentiellen Zutaten einer gut sortierten Vorratskammer trotzdem abwechslungsreich kochen können.

Nudeln, Mehl, Hefe, Zucker, Dosentomaten, H-Milch. Und natürlich Klopapier. Was sich noch im Februar dieses Jahres wie eine stinknormale Einkaufsliste liest, steht seit März stellvertretend für das Hamstern in Corona-Zeiten. So leergefegt wie viele Supermarktregale in den ersten Wochen der Krise waren, müssen die Vorratskammern im Land wohl prallgefüllt sein. Und was machen wir jetzt mit dem hart umkämpften Schatz? Na klar: kochen! Nur was?

Wer sich nicht wochenlang von Nudeln mit Tomatensauce ernähren will, nimmt jetzt ein Kochbuch aus England zur Hilfe. „Die Vorratskammer“ heißt es und es verspricht: 30 Zutaten sind alles, was es als Grundausstattung für die Speisekammer braucht. Darunter zehn „Helden der Speisekammer“, denen die Autorinnen Eve O’Sullivan und Rosie Reynolds jeweils ein Kapitel widmen: Kichererbsen, Dosentomaten, Reis, Mehl, Erdnussbutter, Pasta, Kokosnussmilch, Schokolade, Eier und Milch.

Bei den weiteren 20 Zutaten handelt es sich um verschiedene Gewürze, Olivenöl und Backpulver. Hat man diese Dinge zur Hand müssen jeweils nur zwei Zutaten frisch eingekauft werden, um daraus mit wenig Aufwand 100 verschiedene Gerichte zu zaubern. Hört sich machbar an – auch in Krisenzeiten.

REZEPT 1: Türkische Pide (Grundrezept)

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Zutaten für 4 Pide 400 g Mehl (Typ 405), zusätzlich etwas Mehl zum Bestäuben 1 TL Salz 1 TL Zucker 4 EL Olivenöl, zusätzlich etwas Öl zum Bepinseln

Zubereitung Mehl, Salz und Zucker in einer großen Schale mischen und eine Vertiefung in die Mitte drücken. Nach und nach das Öl und etwa 250 ml Wasser hinzugeben, bis sich alle Zutaten zu einem glatten, weichen Teig verkneten lassen. Unter Umständen müssen bis zu 2 EL mehr Wasser verwendet werden.Den Teig 5–8 Minuten kneten, 5 Minuten ruhen lassen und dann vierteln.

Den Ofen auf 200 Grad vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Arbeitsfläche leicht mit Mehl bestäuben und jedes Teigstück zu einer länglich-ovalen Form ausrollen. Auf das Backblech legen und den gewünschten Belag darauf geben, dabei einem 2 cm breiten Rand freilassen.

Beide Enden des Teigs etwas verdrehen und den Rand nach oben und innen falten. Im heißen Ofen 12–15 Minuten goldbraun backen. Vor dem Servieren mit etwas Olivenöl bepinseln.

Dieses schnelle und einfache Fladenbrot kann man mit vielen verschiedenen Belägen versehen. Zum Beispiel mit diesen:

REZEPT 1 – Belag 1: Pide mit Rinderhack und Chili-Schoten

Zutaten: 1 x Türkische Pide-Zutaten (Grundrezept) 200g Hackfleisch vom Rind 1 TL gemahlener Zimt 2 TL geräuchertes Paprikapulver 2 grüne Peperoni, gehackt

Zubereitung: Den Pide-Teig nach Grundrezept zubereiten. Das Hackfleisch, die Gewürze und die Peperoni in einer Schüssel vermischen und auf die 4 Pide verteilen. Wie angegeben backen.

REZEPT 1 – Belag 2: Pide mit Paprikaschote und Feta

Zutaten: 1 x Türkische Pide-Zutaten (Grundrezept) 3 gebackene rote Paprika aus dem Glas, in dünne Streifen geschnitten 200g Feta, zerbröselt Prise Chili-Flocken

REZEPT 2: In Milch gegartes Hühnchen mit Zitrone und Knoblauch

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Zutaten für 4-6 Portionen: 1,5 kg ganzes Hühnchen 2 EL Olivenöl 1 TL körniger Senf 600 ml Milch 1 Knoblauchknolle, Zehen geschält und ganz belassen 2 Zitronen, geschält und in Spalten geschnitten Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Dies ist eines der einfachsten und narrensichersten Gerichte, die Sie in einem Gefäß zubereiten können. Das Rezept ist von einem Jamie-Oliver-Klassiker inspiriert. Mit Stampfkartoffeln oder gebackenen Kartoffeln und Gemüse servieren.

Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Das Hühnchen großzügig salzen und pfeffern. Das Öl in einer hinreichend großen Kasserole auf mittlerer Stufe erhitzen. Das Hühnchen hineingeben und etwa 5 Minuten von allen Seiten anbräunen.

Milch und Senf in einer Schüssel verrühren und in die Kasserole gießen. Die restlichen Zutaten hinzufügen und den Deckel auflegen. Im heißen Ofen etwa 1½ Stunden garen, dabei 2 oder 3 mal mit der Soße begießen.

Nach der angegebenen Garzeit einen Spieß in eine dicke Stelle des Hühnchens (etwa den Schenkel) stechen: Wenn der austretende Saft klar ist, ist das Hühnchen gar, wenn der Saft rosa ist, noch einige Minuten weiter garen und nochmals kontrollieren. Das gare Hühnchen tranchieren, mit der Soße begießen und servieren.

REZEPT 3: Pasta mit Avocado und Basilikum

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Zutaten für 2 Portionen: 1 große Avocado, entkernt und geschält ½ Bund Basilikum, zerrupft, zusätzlich einige Blätter als Garnitur 3 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe, gehackt 300 g lange Pasta, wie Spaghetti oder Linguine Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Diese Soße mag sich ungewöhnlich anhören, aber die cremige Avocado und das aromatische Basilikum ergeben ein üppiges Nudelgericht ohne Fleisch- oder Milchprodukte. Die Soße passt am besten zu Spaghetti, ist aber auch für kurze Pasta gut geeignet.

Avocado, Basilikum, Öl, Knoblauch sowie reichlich Pfeffer und Salz in einer Küchenmaschine zu einer glatten Soße verarbeiten. Die Pasta in einem Topf mit kochendem Salzwasser 1 Minute kürzer als auf der Packung angegeben garen. Abgießen und mit der Soße wieder in den Topf geben. Bei geringer Hitze 1 Minute erwärmen.

Auf 2 Schüsseln verteilen und vor dem Servieren mit Basilikumblättern und nach Wunsch etwas schwarzem Pfeffer garnieren.

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REZEPT 4: Kokosreis mit Lachs und Koriandergrün

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Zutaten für 4 Portionen: 1 EL Olivenöl 1 Zwiebel, gewürfelt 1 Knoblauchzehe, fein gehackt 300 g Basmatireis, gespült 1 Dose Kokosmilch (400 g) ½ TL Zucker 4 Lachsfilets mit Haut Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für die Koriandersauce: 1 ½ EL Zucker ½ TL Salz ½ TL Chili-Flocken, zusätzlich einige Flocken zum Bestreuen 1 großes Bund Koriandergrün, grob gehackt

Zubereitung: Das Öl in einer großen Pfanne mit Deckel erhitzen, die Zwiebel hinzufügen und auf mittlerer Flamme 10 Minuten kochen, bis die Zwiebel weich ist. Den Knoblauch dazugeben und weitere 1–2 Minuten garen, bis er sein Aroma entfaltet.

Den Reis in die Pfanne geben und im Öl umrühren. Die Kokosmilch hinzugießen und mit einer halben Kokosmilchdose Wasser auffüllen. Eine großzügige Prise Salz und den Zucker hinzufügen, aufkochen lassen und dann bei verringerter Hitze 10 Minuten köcheln lassen, bis der Reis knapp weich und die Flüssigkeit absorbiert worden ist.

Die Lachsfilets salzen und pfeffern. Eine große beschichtete Pfanne auf mittlerer Flamme erhitzen, die Filets mit der Haut nach unten hineinlegen und 3 Minuten braten, bis die Haut goldbraun und kross ist. Die Filets umdrehen und weitere 2 Minuten braten. Die Pfanne vom Herd nehmen und warm stellen. Alternativ kann man den Lachs auch auf den Reis legen, die Pfanne mit dem Deckel schließen und 10 Minuten kochen lassen, bis der Reis und Fisch gar sind.

Für die Koriandersoße 100 ml Wasser mit dem Zucker, Salz und Chili-Flocken in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. 3–5 Minuten reduzieren, bis die Flüssigkeit leicht sirupartig ist. Von der Flamme nehmen.

Das Koriandergrün in der Küchenmaschine zerkleinern. Nach und nach den Sirup hinzufügen und weiter zerkleinern, bis das Koriandergrün fein zerhackt und mit dem Sirup vermischt ist. So abschmecken, dass die Soße etwas süßlich und der Chili gerade vernehmbar ist.

Den Reis und Fisch auf 4 Tellern anrichten und großzügig mit der Soße beträufeln. Nach Wunsch mit zusätzlichen Chili-Flocken bestreuen.

Tipp: Man kann den Lachs gegen jeden festfleischigen weißen Fisch austauschen. Für einen veganen Festschmaus kann man auch gebratene Tofu-Würfel verwenden.

Alle Rezepte entnommen aus dem Kochbuch: „Die Vorratskammer“ von Eve O’Sullivan und Rosie Reynolds, 224 Seiten, 34,95 Euro, Phaidon Verlag

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