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Dekorations-TrendWie aus Blumen wunderschöne Trockensträuße werden

Lesezeit 4 Minuten
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Trockenblumen für die Dekoration zuhause lassen sich auch selbst herstellen.

  • Getrocknete Blumensträuße liegen als Dekoration total im Trend. Statt die Sträuße teuer zu kaufen, kann man sie auch selbst machen.
  • Wir erklären, was man beim Trocknen beachten muss und welche Blumen sich am besten dafür eignen.
  • Aus unserer Best-Of-Reihe.

Mit Blumen lässt sich der Sommer in den Winter retten. Denn so vergänglich ihre Schönheit auch ist, sie kann haltbar gemacht werden: durch Trocknen. 

Natürliche Dekoration liegt im Trend, und so erleben Trockenblumen derzeit eine kleine Renaissance. Ob als Strauß oder Gesteck, gekauft sind sie meist makellos, mitunter eingefärbt. Wir haben den Versuch gemacht, sie selber im Garten zu ziehen. Im Frühjahr ausgesät, waren wir voller Hoffnung, irgendwann einen großen Strauß Sommer in den Armen zu halten. Vorab: Es funktioniert. Wer allerdings üppige Bouquets aus Trockenblumen haben und in den Blumen schwelgen möchte, um Kränze zu binden, sollte ein richtig großes Beet dafür reservieren. Ansonsten gibt es nur ein kleines Sträußchen, oder auch Solitäre, wie bei uns.

Auch verblüht noch schön

Im Mai haben wir Garten-Strohblumen (Xerochrysum bracteatum), Strandflieder (Limonium) und Mohn (Papaver) ausgesät. Außerdem Jungfer im Grünen (Nigella) und den mit ihr verwandten Schwarzkümmel. Lampionblumen und Schleierkraut haben wir verworfen, da sie erst im kommenden Jahr geblüht hätten. Um vor Schnecken in Sicherheit zu sein, wurden die meisten der Jungpflanzen in hohe Töpfe gesetzt, die allerdings Hitze und Trockenheit stärker ausgesetzt waren als Pflanzen im Erdboden. Dennoch war das die richtige Entscheidung, denn was aus Platzgründen doch ins Beet musste, ist den Schnecken zum Opfer gefallen.

Die Blumen taten sich schwer in diesem Sommer, es gab weniger Blüten als gedacht.  Aber eine tiefrote Strohblume mit vier Blüten an einem Stengel kommt auch als Solitär gut zur Geltung. Und Strandflieder entpuppt sich als hart im Nehmen, er blüht ohne Unterlass bis in den Oktober hinein.

Dafür gibt der Garten auch anderes her, das getrocknet gut aussieht und die Blumen ergänzt. Im Sommer zum Beispiel die verblühten Zierlauch-Kugeln, besonders groß sind die des Allium christophii. Oder die Kugeldisteln (Echinops), die allerdings leicht zerfallen und durch Haarspray haltbar gemacht werden müssen. Jetzt im Herbst lässt sich noch die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) sammeln sowie Hortensienblüten – im Garten ganz natürlich gewachsen und schön unperfekt.

Was sich eignet

Strohblumen (Xerochrysum bracteatum) und Strandflieder (Limonium) sind die üblichsten Pflanzen, die sich zum Trocknen eignen. Doch darüber hinaus gibt es noch andere. Die Papierblume (Xeranthemum annuum), auch als Spreublume bekannt, sieht der Garten-Strohblume ähnlich, hat aber eine rosafarbene, ungefüllte Blüte.

Disteln aller Art lassen sich sehr gut trocknen und behalten ihre Form. Lavendel wird sowieso nach der Blüte geschnitten. Ein getrockneter Strauß hält und duftet jahrelang. Rosen behalten gut ihre Form. Gräser sind zwar meist empfindlich, aber auch dekorativ, zum Beispiel das  Plattährengras (Chasmanthium latifolium), Zittergras (Briza media) oder auch das Lampenputzergras (Pennisetum). Lampionblumen und Silberlinge sind zweijährig, blühen also erst im Jahr nach der Aussaat – die orangefarbenen Lampions und schillernden Taler belohnen allerdings die Geduld. Sie halten sich lange. Jetzt im Herbst können noch trockene Samenstände im Garten gesammelt werden, etwa von Sonnenhut oder Schafgarbe.

So geht’s

Blumen, die getrocknet werden sollen, an trockenen Tagen schneiden, am besten vormittags. Den Stiel so lang wie möglich lassen, Laub entfernen.

Einzeln oder im Bund gefasst mit dem Kopf nach unten an einem Band aufhängen. An einem eher dunklen, warmen  Ort einige Wochen trocknen lassen. Gräser oder sperrigeres wie Stängel vom Mohn können auch stehend in einer Vase getrocknet werden.

Alternativ können Blüten auch in Silikagel getrocknet werden, einem feinperligen Pulver, wie es aus den kleinen Trockenbeutelchen bekannt ist. Es werden große Mengen des Pulvers benötigt, die Blüten  hineingelegt und einige Tage komplett bedeckt.

Sonne bleicht die Farben aus. Beim Trocknen überprüfen, ob das Band noch fest genug sitzt, denn beim Trocknen werden die Pflanzenteile dünner und können herausfallen. 

Fertig getrocknete Blumen rascheln. Gegebenenfalls die Trockenblumen mit Haarspray einsprühen, das macht sie haltbarer.

Getrocknete Pflanzen eignen sich für Sträuße oder Gestecke.

Der Artikel ist zuerst am 16.10.2017 im „Kölner Stadt-Anzeiger” erschienen.

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