„Weniger beschissen kochen“3 Rezepte für alle, die bisher in der Küche versagt haben

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Wenn das Kochen mal nicht so gut gelingt, sollte man es mit Humor nehmen. 

Köln – Weniger beschissen kochen. Das bedeutet nicht, gut zu kochen, sondern überhaupt etwas Essbares auf den Tisch zu bringen. Genau das ist der Ansatz des Buches „Weniger beschissen kochen. Das geniale Kochbuch für alle, die in der Küche bisher versagt haben“. Das Buch ist angelehnt an den YouTube-Kanal „You suck at cooking“, der 2,45 Millionen Abonnenten hat.

Der Betreiber des Kanals bleibt anonym

Wer hinter dem Kanal steckt, ist nicht bekannt. Der Betreiber hält sich so anonym wie der Streetart-Künstler Banksy. Auch das macht wohl seinen Erfolg aus.

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In den Videos bereitet er verschiedene einfache Gerichte zu. Im Gegensatz zu sonstigen Foodblogs und –videos ist hier nichts bunt angesprüht und nachlackiert. Im Gegenteil sehen die Videos und Gerichte zum Teil sogar absichtlich daneben und leicht schäbig aus. In der übersteuerten Instagram-Foodporn-Welt wirkt das sehr bodenständig, sympathisch und humorvoll.

In diesem Tenor ist auch das Buch gehalten. Es präsentiert durchaus vernünftige Gerichte für alle Mahlzeiten des Tages, die auch echten Kochanfängern gelingen. Aber es nimmt sich selbst nicht so ernst und macht sich über die Glitzer-Gourmet-Welt lustig.

Für alle, die bisher nie oder wenig gekocht haben

In der Einleitung schreibt der anonyme Autor, dass ihn Kochen bis ins Erwachsenenalter hinein immer eingeschüchtert habe. Deshalb ist auch das Buch an Menschen gerichtet, die noch nie gekocht haben und davon ebenso eingeschüchtert sind. Zusammengefasst heißt es in der Einleitung: „Dieses Buch beinhaltet einfache Rezepte mit einem besonderen Mix aus Hohn und Überheblichkeit, in liebevoller Gestaltung, um dich zu triggern.“ Sehr ausführlich werden die Grundzutaten, Zubereitungsarten, Geräte, Messer und sonstigen Küchenhelfer erklärt. Das ist durchaus hilfreich für absolute Anfänger, allerdings muss man sich auf den schnoddrigen ironischen Ton einstellen und sich daran gewöhnen, damit er nicht nervt.

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Absichtlich keine Hochglanz-Foodblog-Bilder

Der Autor geht auch auf mentale Blockaden ein, die einem das Kochen verleiden können. Bevor man überhaupt zum Kochtopf greift, müssen seiner Meinung nach zunächst einige Ängste besiegt werden: Was ist, wenn es schlecht schmeckt? Was, wenn ich unbekanntes Equipment benutzen muss? Was, wenn ich für andere kochen muss? Was, wenn es zu lange dauert? Und dann ist da ja auch noch das Saubermachen. Wenn all diese Hindernisse überwunden sind, geht es endlich los mit den Rezepten. Alle auch für Anfänger absolut beherrschbar mit durchaus essbarem Ergebnis, wenn man nicht allzu viel Gourmetküche erwartet. Sehenswert sind hier die zum Teil absichtlich schlechten Bilder von verbranntem Spargel und dreckigen Öfen. Aber so sieht sie Realität wohl eher aus als in den Foodblogs.

Drei Rezepte aus dem Buch

Nudeln fast ohne Sauce

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Zutaten für 4 Personen

½ EL feines Meersalz 250 g Fettuccine 60 ml Olivenöl 2 Knoblauchzehen, fein gehackt 2 Frühlingszwiebeln, in dünne Ringe geschnitten 1 rote Paprikaschote, in Streifen geschnitten 400 g Dattel- oder Kirschtomaten, halbiert oder geviertelt 90 g Kalamata-Oliven, in Scheiben geschnitten ½TL Chiliflocken geriebener Parmesan zum Servieren schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung Einen großen Topf mit 2,5l Wasser füllen, Salz hineingeben und bei großer Hitze zum Kochen bringen. Nudeln inzufügen und das Wasser nochmal aufkochen lassen. Hitze etwas reduzieren und die Nudeln 8 bis 10 Minuten kochen lassen, bis sie al dente oder noch leicht bissfest sind.

Währenddessen das Öl in einer großen Antihaftpfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Den Knoblauch in die Pfanne geben und 1 Minute andünsten, bis er weich ist.

Frühlingszwiebeln hinzufügen und 1 Minute unter Rühren anbraten. Nicht weinen. Paprika, Tomaten, Oliven und Chiliflocken hinzufügen. Nicht lachen. 8 bis 10 Minuten braten oder bis die Paprikastreifen weich werden und die Tomaten zusammenfallen. Die Hitze auf niedrige Stufe reduzieren.

60ml des Nudelwassers beiseite stellen, Nudeln abgießen und in die Pfanne mit den Veggies geben. Das Nudelwasser hinzufügen und gut vermengen.

Die Pasta mit den Veggies auf vier Teller oder Schüsseln verteilen und nach Belieben mit Parmesan und Pfeffer bestreuen.

Tipp:

Pasta und Sauce werden sich hier nicht supergut vermischen lassen. Greife beim Servieren mithilfe einer Nudelzange zuerst einige Nudeln und dann ein paar Veggies, da es schwierig ist, beides gleichzeitig zu fassen. 

Curry-Hähnchenschenkel

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Zutaten für 2 bis 3 Personen

60 g griechischer Joghurt 1EL Dijonsenf 1EL indische Currypaste nach Wahl 1TL feines Meersalz 1TL Ahornsirup 6 Hähnchen-Oberschenkel ohne Haut und Knochen (ca. 500 g) Reis oder Quinoa zum Servieren

Zubereitung

Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.

Joghurt, Dijonsenf, Currypaste, Salz und Ahornsirup in einer mittelgroßen Schüssel vermischen. Hähnchenschenkel hineinlegen und gleichmäßig mit Marinade bedecken, auch in den Hautfalten.

Beiseite stellen und bei Zimmertemperatur etwa 30 Minuten lang marinieren lassen.

Hähnchenschenkel auf das vorbereitete Backblech legen. Etwa 20 Minuten backen oder bis sie durchgegart sind (ein Bratenthermometer an der dicksten Stelle der Hähnchenschenkel eingestochen, sollte 74°C anzeigen).

Die Hähnchenschenkel 10 Minuten abkühlen lassen, bevor du sie mit Reis, Quinoa oder einer weiteren Ladung Hähnchenschenkel servierst

Kartoffel-Rösti mit Ei

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Zutaten für 2 Personen

300 g TK-Kartoffel-Rösti, fein gerieben 4 Streifen Frühstücksspeck 1 EL Olivenöl 1 kleine Zwiebel, gewürfelt 1 rote Paprikaschote, in Streifen geschnitten, dann halbiert 1 TL Knoblauchsalz 4 Eier (Größe L) 125 g geriebener Cheddar schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

Kartoffelrösti 30 bis 60 Minuten bei Zimmertemperatur auftauen lassen oder 2 Minuten lang in der Mikrowelle auf niedriger Stufe auftauen.

Eine große Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen, Speck dazugeben und 7 Minuten lang anbraten. Gelegentlich wenden bis er gar, aber nicht knusprig und etwas Fett ausgetreten ist. Speck herausnehmen und beiseite stellen.

Olivenöl zu dem Fett in der Pfanne geben, Zwiebelwürfel, Paprikastreifen, Kartoffelrösti und Knoblauchsalz hinzufügen und so lange hin und her bewegen, bis alles gleichmäßig mit Öl bedeckt ist. Speck klein schneiden, in die Pfanne geben und nochmals vermischen.

Unter gelegentlichem Umrühren 10 bis 12 Minuten braten, bis die Kartoffeln knusprig werden. 4 Eier hineinschlagen und die Pfanne abdecken. 5 Minuten garen lassen, bis das Eiweiß weiß wird. Geriebenen Cheddar zugeben, die Pfanne wieder abdecken und 1 weitere Minute garen, bis der Käse schmilzt. Mit Pfeffer abschmecken. Rösti auf 2 Teller verteilen und servieren.

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