Mal ehrlich: Aperol Spritz und Hugo waren gestern. Das neue Trendgetränk des Sommers ist der Lillet – ein leichter fruchtig-frischer Weinaperitif, der eisgekühlt perfekt zu einem lauen Sommerabend passt – solo mit einem Orangenschnitz übrigens genauso wie als „Lillet vive“ (siehe Rezept) kombiniert mit Tonicwasser und garniert mit feinen Gurkenscheiben, Minze und Erdbeere oder mit Sekt.

Aber zugegeben: Ganz so neu ist der Lillet von Pernod Ricard auch nicht. Eigentlich ist das Getränk ein französischer Aperitifklassiker mit Jahrhunderte alter Tradition. In den 1950-er Jahre avancierte der Weinaperitif zum Liebling der Londoner und Pariser Society – dank Gräfin Windsor, die den französischen Lillet sehr schätzte, ebenso wie es später übrigens auch Jacky Kennedy getan haben soll. James Bond-Autor Ian Fleming verewigte den Drink sogar in seinem 1953 erschienen Buch „Casino Royale“.

Zutaten: 5 cl weißer Lillet 10 cl Tonic Water 1 dünne Scheibe Gurke 1 Erdbeere 1 Zweig frische Minze Eiswürfel Zubereitung: Lillet in ein Weinglas geben, mit einigen Eiswürfeln auffüllen, Tonic dazugeben und mit einer dünnen Gurkenscheibe, einem Minzezweig und einer Erdbeere garnieren.

Das Originalrezept stammt von den Brüdern Paul und Raymond Lillet aus Pondesac an der Gironde. Schon 1887 kreierten sie den Lillet, dessen feste Bestandteile Bordeauxwein (85 Prozent) und Fruchtliköre (15 Prozent) sind. Zur Herstellung der Fruchtliköre wird die Schale verschiedener Zitrusfrüchte (Orangen aus Südspanien, Pomeranzen aus Haiti, grüne Orangen aus Marokko und Tunesien) und Chinarinde aus Peru mehrere Monate lang in Alkohol eingelegt. Anschließend lagert der Lillet in Eichenfässern.

Zum 100. Geburtstag des Kultgetränks 1987 wurde die Rezeptur leicht verjüngt, die süß-bittere Note in eine leicht und fruchtige abgewandelt. Mit Erfolg! (aho)