Büdchen in KlettenbergDas Savoca ist Kiosk, Café, Eisdiele und Mini-Bäckerei in einem
Julias Lieblingsort: Das Savoca Cafe am Gottesweg
Copyright: Peter Rakoczy
Sülz oder Klettenberg? „Ach, das weiß man hier nie so genau. Das ist irgendwie die Grenze, ne?“ Kioskbesitzer Grischa Savoca guckt fragend zur älteren Dame am Nebentisch. Nicken, Schulterzucken, ein Amarettino plumpst in den Milchschaum.
Es gibt wichtigere Fragen. Wie etwa die nach der richtigen Eissorte. Das Savoca ist nicht nur Büdchen mit Feinkost-Auslage, Café und Mini-Bäckerei, sondern auch noch ganz beiläufig eine der besten Eisdielen der Stadt. Wie bestellt, stolpert lärmend eine Grundschulklasse in das klitzekleine Ladenlokal.
Alle quasseln durcheinander, aufgeregte Kinderstimmen rufen wahllos Eissorten in den Raum, Rucksäcke schrammen haarscharf an Kaffeetassen vorbei, Maria hinterm Tresen zieht ihre Gelenkbandage noch mal hoch. Eine entschlossene Ansage der Lehrerin: „Raus, alle Mann. Wir bilden E-I-N-E Reihe und jeder überlegt sich JETZT schon mal, welches Eis er gerne hätte. Zack, zack. Das muss schneller gehen!“ Nach knapp fünf Minuten ist das Spektakel vorbei.
Das kleine Ladenlokal reicht Kioskbesitzer Grischa Sevoca völlig aus.
Copyright: Peter Rakoczy
Die Milchschaum-Dame sieht ein bisschen durchgeschüttelt aus, Maria massiert ihr Handgelenk und Grischa plaudert weiter: „Irgendwann saßen wir drüben bei Angela und hatten ein bisschen zu viel Wein (Anmerkung: „Wir“ sind Grischa und Gatte Micha, „drüben“ ist die Trattoria „Arte e Bar da Carmelo“ und „Angela“ ist die Tochter von Carmelo). Jedenfalls haben wir beschlossen, wir machen jetzt hier Sizilien.“
Am nächsten Tag hatte Halbitaliner Grischa den glorreichen Plan vergessen und Angela sämtliche Information zum Pachtvertrag des benachbarten Ladenlokals recherchiert.
Am 15. August 2012 (zufällig „Ferragosto“, einer der wichtigsten Feiertage Italiens) eröffneten Grischa und Michael ihr Savoca und sind seither eine feste Größe im Viertel.
Egal ob ausgedehntes Frühstück, der schnelle Kaffee, Zeitung und Kippen, Bällchen Eis, Panini auf die Hand, Mittagstisch, hausgemachter Kuchen oder Kioskbier – im Savoca hält man einen kurzen Plausch und geht glücklich seiner Wege.
Vom 11.11. bis Aschermittwoch ist Eispause. Dann gibt’s mehr Kuchen und während der Karnevalszeit sogar Wegfrikadellen (!). Die Frage nach dem größeren Ladenlokal winkt Grischa lachend ab: „Wir brauchen unsere Nachbarn! Das ist eine Gemeinschaft hier. Und wir wollen einfach mal so bleiben.“
Julias Auswahl
Das Erdbeertörtchen aus dem Savoca Cafe am Gottesweg.
Copyright: Peter Rakoczy
- Erdbeertörtchen // 2,80 Euro
- Hausgemachtes Eis // 1,20 Euro (Maccadamia, Lakritz, Buttermilch-Johannisbeere, Butterkeks)
- Cappuccino // 2,60 Euro
- Panini mit Pastrami, Käse, Tomate, Rucola, Gewürzgurke und Remoulade // 5,90 Euro
- Drei Pancakes mit Bacon und Ahornsirup // 5,90 Euro
- Süßes Frühstück mit Croissant, Brötchen, Butter, Marmelade und Honig // 4,50 Euro
Savoca Gottesweg 139, 50939 Köln Öffnungszeiten: Mo-So 8-20 Uhr