Kölner SüdstadtNeues Lokal stellt Duexer-Kölsch auf die Karte

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Zwei Ex-Bauern haben aus dem ehemaligen Weißbräu eine Birreria gemacht: Michael Müller (l.) und Bernd Tschirschnitz

Zwei Ex-Bauern haben aus dem ehemaligen Weißbräu eine Birreria gemacht: Michael Müller (l.) und Bernd Tschirschnitz

  • In den ehemaligen Räumen des Weissbräu-Brauhauses in der Kölner Südstadt hat das neue Lokal „Birreria – Duexer Botschaft“ eröffnet.
  • Neben italienischen Gerichten steht auch das selbstgebraute Duexer-Kölsch auf der Speisekarte.
  • Die Bierkarte umfasst 45 unterschiedliche Sorten. Zudem sollen Brauerei-Führungen und Bier-Seminare angeboten werden. Ein Ortsbesuch.

Köln – Mehrere Monate war das ehemalige Weissbräu-Brauhaus am Weidenbach umgebaut worden. Doch mit der Neueröffnung in der Vorwoche präsentiert sich nicht nur ein neues Lokal als Birreria (Kombination aus Brauhaus und italienischem Restaurant) mit dem Untertitel „Duexer Botschaft“, sondern gleich auch eine neue Kölschmarke.

Seit kurzem ist die Hausbrauerei-Anlage wieder in Betrieb und dort entsteht nach den Rezepten von Braumeister Ben Ott und den handwerklichen Künsten von Brauer und Melzer Peter Köcher das Kölsch der neuen Marke Duex sowie vier andere Biersorten (Dolde, Weizen, Pils und Red Ale) unter dem gleichen Namen. Ott hatte bei Sünner gelernt und zuletzt in London die Brauerei „40 Ft.“ aufgebaut. Köcher war von Früh herüber gewechselt.

Pläne einer „Gläsernen Brauerei“

Eigentlich sollte Duex dem Namen entsprechend auf der Schäl Sick gebraut werden, doch die Pläne von Ex-Bauer (nicht Brauer) Michael Müller, dort auf dem ehemaligen KHD-Gelände an der Deutz-Mülheimer Straße eine Art „gläserne Brauerei“ anzusiedeln, werden sich voraussichtlich erst im Jahr 2020 realisieren lassen.

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Brauer Peter Köcher setzt im Kupferkessel die Duex-Biere an.

Brauer Peter Köcher setzt im Kupferkessel die Duex-Biere an.

Als sich die Möglichkeit bot, die Biere vorab schon mal in der Kölner Südstadt herzustellen, hatte Müller zugegriffen. Denn wenn ehemalige Dreigestirns-Mitglieder sich treffen, werden nicht nur in vergangen Erlebnissen in den Sälen und beim Zoch geschwelgt, sondern auch Zukunftspläne miteinander abgeglichen. So kamen Müller, der zur Flittarder KG und zu den Blauen Funken gehört und 2015 Bauer war, und Bernd Tschirschnitz, der 2009 für die Ehrengarde im gleichen Ornat gesteckt hatte, über ihre Vorlieben zur Gastronomie zusammen.

Neues Outfit und neues Konzept

Müller, im Hauptberuf Bauingenieur, aber hobbymäßig ausgebildeter Biersommelier, ist am Brauhaus „Kölsch Kultur“ in Klettenberg beteiligt, während Tschirschnitz in diesem Jahr aus dem Haus Zims am Heumarkt ausgestiegen und „ehe Langeweile aufkommt“ in die Pläne zur Übernahme des Weiss-Bräu eingestiegen war. Weitere Beteiligte am Brauerei- und Pizzeria-Konzept sind Rolf Bechthold aus dem Club Astoria und dem Geißbockheim sowie Walech Mehmani der das Weinhaus Brungs in der Altstadt und die Bodega an der Friesenstraße betreibt.

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Als Quartett hat man dem ehemaligen Weiss-Bräu, das noch bis zum vergangenen Aschermittwoch in Betrieb war, eine neues Outfit und ein neues Konzept verpasst. „In unseren Köpfen haben wir im April angefangen, mit den Handwerkern im Mai“, sagt Tschirschnitz. Die Küche wurde komplett erneuert, ein Steinofen für die Pizza aus Italien angekarrt, die Wandverkleidung von braun auf grau umgestrichen, einige Stühle bunt angemalt und so manches Mobiliar neu angeschafft.

Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt

Auf der Speisekarte dominieren Pizza- und Nudelgerichte ( ab 7,90 Euro bis zur Version mit Trüffeln für 18,90 Euro). Erster Eindruck: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Spezielle Kindergerichte gibt es ab 3,50 Euro. Ab nächster Woche kommt noch ein regelmäßiges Mittagsmenü auf den Tisch. Dann gibt es Pasta oder Pizza mit Salatbuffet für 7,90 Euro.

Die umfangreiche Bierkarte mit 45 unterschiedlichen Sorten ist die Domäne von Müller, der künftig auch Brauerei-Führungen und Bier-Seminare anbietet. „Es ging mir um die deutsche Bierkultur, um einen Brückenschlag zwischen kleinen Brauereien aus der Region und mittelständischen Betrieben in Nord- und Süddeutschland.“ Das reicht von Captain Blaubeer aus Hannover über Fiege Pils aus Bochum bis zum Doppelhirsch aus Sonthofen.

Die „Birreria – Duexer Botschaft“, Am Weidenbach 24 (Tel. 0221/3377310) ist Montag bis Donnerstag von 12 bis 24 Uhr geöffnet, Freitag von 12 bis 1 Uhr, Samstag von 17 bis 1 Uhr und Sonntag von 11 bis 24 Uhr. In der unteren Ebene gibt es 150 Plätze im ersten Stock weitere 130, auf der Dachterrasse 80 und im Außenbereich 50. Demnächst soll noch ein Partykeller mit Club-Atmosphäre hinzukommen.

www.birreria-koeln.de

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