Lauschige Plätze in KölnTrödeln, Klönen und Entdecken im Café Chocolate

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Café Chocolat 1

Urige Sitzecke mit grüner Anmutung: Das Café Chocolate bietet ausfallene Sitzmöglichkeiten.

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
  • In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
  • In dieser Folge: Das urig-kuriose Tödelcafé des „Café Chocolate“, das eine Mischung aus Urwald und Schiff zum Kaffee bietet.

Köln-Innenstadt – Man sollte es nicht glauben, aber die Möbel sind neu. Sie stehen jedenfalls erst seit etwa drei oder vier Monaten in diesem Höfchen, das die verniedlichende Endsilbe völlig zurecht trägt. Keine der versteckten Terrassen, die wir bisher vorgestellt haben, war so winzig wie der Außenbereich des Cafés Chocolate.

Zwei kleine Tischchen stehen hier, eingefasst von zwei Wänden, die spitzwinklig aufeinander zulaufen und dem Gast ein wenig das Gefühl geben, in einem Schiffsrumpf zu sitzen. Würde man die gestreifte Markise einfahren und auf eine Leiter klettern, könnte man achtern, also hinten, wahrscheinlich ein bisschen Kaufhof-Fassade sehen.

Ursprünglich ein Trödelcafé

Neu – im Sinne von frisch aus der Fabrik – ist das Hof-Inventar definitiv nicht. Doch immer dann, wenn Smaro Glass ein größeres Möbelstück aus ihrem ursprünglich unter dem Namen „Trödelcafé“ laufenden Etablissement verkauft, kann sich das auch auf die Hof-Bestuhlung auswirken.

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Dabei hat man hier als Gast insbesondere einen Wunsch: Dass niemand auf die Idee kommen möge, den deutlich in die Jahre gekommenen zitrusgelben Anstich oder die ausufernde wilde Rhabarberpflanze auszutauschen. Dank der kiwigrünen Sitzkissen und der gelb-grünen, mit floralen Mustern bedruckten Wachstuchdecken, auf denen zusätzlich bestickte Tischläufer liegen, erlebt der Gast hier eine Zeitreise zurück in eine Ära, als man hinter dem Wort „digital“ noch ausschließlich Herzmittel vermutet hat.

Stammkunden klönen im Idyll

Die Halbgriechin Smaro Glas hat das 1984 eröffnete Café jahrelang als Geschäftsführerin geleitet, seit acht Jahren gehört es ihr. Die Gäste im Höfchen sind Stammkunden, die fast jeden Tag kommen, sich zwischen echten Pflanzen und ein paar an den Wänden hängenden Trödelstücken niederlassen und einen Mittagspausen-Imbiss zu sich nehmen.

Glass’ Zucchini-Fenchel-Schafskäse-Rösti mit Räucherlachs und Salat (14,90 Euro) stehen etwa seit 2011 auf der Karte. „Wenn ich sie runternähme, würde es einen Aufstand geben“, erklärt die Wirtin. Das gleiche gilt für den großen Salatteller mit Datteln im Speckmantel und Hähnchenbrust (14,90). Ebenfalls ein Bestseller ist die selbstgekochte Tomatensuppe mit Sahnehäubchen (5,50 Euro).

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Auf der Winter-Karte ist die Anzahl an herzhaften Gerichten größer, dafür gibt es jetzt die berühmte Crêpe-Eis-Rolle mit Erdbeeren und hausgemachter oder Vanilleeis mit Himbeer-Acai-Soße und Sahne (beides 7,90 Euro).

Ein Großteil der Erfrischungsgetränke wie die Gingerale-Gurken-Schorle mit Ingwer, Limette und Rohrzucker auf crushed Ice für 5,80 Euro (0,33l) sind selbst gemacht. Der Cappuccino in diesem Café kostet – egal ob mit Sahne oder Milchschaum – 2,80 Euro. Und zu jedem Heißgetränk gibt es ein „Mini“, ein Gläschen mit Schlagsahne und einem Spritzer Eierlikör.

Café Chocolate, ehemals Trödelcafé, An St. Agatha 29. Telefon: 0221/2580228. Öffnungszeiten im Sommer: montags bis samstags 10-19 Uhr, Sonntag geschlossen. Bei extrem hohen Temperaturen könnte wegen hitzefrei geschlossen sein.

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