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Lauschige Sommerplätze in KölnHohe Hecken und ein französischer Akzent beim Essen

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Versteckt hinter viel Grün: die Terrasse des Amabile

Versteckt hinter viel Grün: die Terrasse des Amabile

  • Bewirtete Hinterhöfe, Restaurant-Tische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln viel mehr als man denkt.
  • In unserer PLUS-Sommerserie „Lauschige Plätze“ stellen wir jeden Tag ein solches Lokal vor.
  • In dieser Folge: Das Restaurant „Amabile“ versteckt sich am Rathenauplatz hinter hohen Hecken.

Köln – So, wie der Kölner gestrickt ist, lässt er sich wahrscheinlich sogar an Straßen mit erhöhten CO2-Werten nieder, wenn er ein Lokal mit nach draußen gestellten Tischen und Stühlen sieht. Bei dem Restaurant, das wir heute vorstellen, dürfte die Entscheidung – drinnen oder Terrasse – indes selbst einem unverbesserlichen Outdoor-Verfechter schwerfallen, weil es überall lauschig ist.

Dank des alten Holzbodens, dem Backsteingemäuer mit den Porträt-Fotos von Catherine Deneuve oder Louis de Funes sowie der vielfältigen (sogar duftenden) Blumendekoration verfügt das Restaurant „Amabile“ in seinem Gastraum praktisch über den selben Charme wie die nicht mal 20 Quadratmeter großen Terrasse, wo die dezente Weihnachtsbeleuchtung längst zum Dauerbrenner wurde.

Sogar Nachbarn finden das Amabile nicht

Aufgrund einer inzwischen undurchschaubaren Front aus hochgewachsenen Gräsern und einer zurechtgestutzten Eibenhecke hat das Restaurant am Rathenauplatz einen solchen Sichtschutz, dass man schnell daran vorbeiläuft. „Sogar Nachbarn finden uns nicht, so versteckt sind wir mittlerweile“, witzelt Inhaber Vladimir Blanusa.

Der 39-Jährige führt das Restaurant seit November 2016 und hat damals einen eher leblos zu nennenden Außenbereich übernommen. Seitdem er seinen grünen Daumen angelegt hat, ist offensichtlich auch die an der Hauswand wachsende, lila blühende Glyzinie entschlossen, Versäumtes nachzuholen.

Sylvain Boudry ist das Herz der Küche. Der aus Lille stammende Koch (früher im Restaurant „Hase“) wird seinen charmanten Akzent vermutlich nie ablegen; ebenso wird wohl auch seine Küche immer einen französischen Akzent haben. Dass die Teller meistens so rausgehen, als hätten sie in noch ein Date mit dem Food-Fotografen, liegt am Anspruch des Küchenteams, optisch genauso überzeugen zu wollen wie geschmacklich.

Gegrillte Wassermelone mit Schafskäse

Vladimir Blanusa, der als Inhaber die Kellner-Rolle mit übernommen hat, versteht sich nicht als Gastronom, sondern in erster Linie als Gastgeber. Wir können uns nicht liebenswert nennen“, betont er in Anlehnung an den Namen des Lokals „Amabile“ und dann nicht liebenswert sein“, betont er, während er auf jedem Tisch frische Rosen arrangiert.

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Auf der Speisekarte steht unter anderem gegrillte Wassermelone mit Schafskäse, Limetten, Minz-Pesto, Harissa, Popkorn/Oliven-Crumble (14 Euro), oder Calamara á la Plancha, mit buntem Tomaztensalat und bunten Kartoffelwürfeln oder Taglierini mit frischem Trüffel und Zucchini (16 Euro). Als Hauptgang stünde zum Beispiel der Sauerbraten von der Ente mit gelber Bete, Spitzkohl und Kartoffelstampf zur Wahl (28 Euro) oder der Lammrücken in Kräuterkruste mit Rote-Linsenpüree 29 Euro. Es gibt sowohl ein Dreigang (48 Euro) als ein Viergang-Menü (59 Euro) und nach Worten von Blanusa auf Wunsch „eine individuelle Weinbegleitung für überraschungsbereite Gäste“.

Restaurant Amabile, Görresstraße 2. Öffnungszeiten: Di - So ab 18 Uhr, Küche bis 22 Uhr. www.restaurant-amabile.com

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