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Restaurant in der SüdstadtDas „Wippn’bk“ bietet beliebte Küchenklassiker

Lesezeit 2 Minuten
Wippn'bk Innen 3

Beeindruckende fünf Meter hoch sind die Decken in diesem von Jugendstil und Gründerzeit geprägten Bau in der Südstadt. Ist das „WIPPN’BK“, wie sich das Lokal selbst schreibt,  nicht voll besetzt, schafft das eine angenehm hallige Atmosphäre; bei vollem Haus versteht man dagegen kaum mehr sein Wort. Klarer Fall von sieht klasse aus, funktioniert aber nicht so doll.

Für das Essen gilt Ähnliches. Früher wurde hier abends durchaus kreativ und pfiffig aufgekocht, die neue Frühjahrskarte nach der Renovierung versammelt dagegen vorrangig Küchen-Hits unterschiedlichster Provenienz: Vitello Tonnato, Caesar Salad, Spaghetti Bolognese, Wiener Schnitzel, Rippchen, Rumpsteak – häufig traditionell oder mit einem kleinen Dreh ins Moderne, manchmal allerdings ohne kulinarischen Sinn.

Versalzen oder wenig gewürzt

So gibt es bei „Fish & Chips“ statt Pommes Süßkartoffelchips und zu süßes Süßkartoffelpüree. Dadurch fehlt es an balancierender Salzigkeit. Der dazu gereichte Gurkensalat ist belanglos. Zum Wippen’bk Classic Burger vom Eifler Weiderind wird allerdings eine in der Schärfe gekonnt eingestellte Wasabimayonnaise gereicht. Aber das Brötchen ist zu trocken, das Fleischpatty nicht wie bestellt gegart, die Pommes dazu sind versalzen.

Bei einer Vorspeise gelingen die Jakobsmuscheln schön glasig, aber auch sie schmecken versalzen, das dazu gereichte Gemüse wirkt dagegen sehr wenig gewürzt. Von Letzterem gibt es viel zu viel im Verhältnis zu den drei Muscheln. Viel zu viel hat auch eine Karottensuppe vom Ingwer abbekommen. Da weiß man dann nicht, ob man sich über die ordentliche Größe der Portion freuen soll oder nicht.

Ein landauf landab durchgenudelter Klassiker ist der Schokokuchen mit flüssigem Kern zum Dessert – der hier gebotene ist in der Süße erfreulich korrekt eingestellt.

Prominente können gesichtet werden

Gaffel fließt aus dem Fass, die Weinkarte ist klein, nicht eben inspiriert und recht hoch kalkuliert. Der 2014er Chablis stellt sich zudem als 2015er Petit Chablis heraus, was ein weniger renommiertes Weinbaugebiet ist; das Wasser ist mit 7,20 Euro die Flasche so teuer wie im Sternerestaurant.

All das wird vom freundlichen Service gebracht, dessen Tempo selbst bei vollem Haus im Rahmen bleibt. Für manche Gäste ist es sicher ein Pluspunkt, dass in der Nähe wohnende Prominente wie Frank Schätzing an den hellen Holztischen hier gesichtet werden können. Einen sehr guten Ruf genießt das Wippn’bk – das sieben Tage die Woche von morgens bis abends geöffnet hat – übrigens für seine Frühstückskarte mit vielen Eierspeisen.

Ubierring 35, 50678 Köln, 0221/326133, täglich 9-24 Uhr, www.lecker-essen-suedstadt.de

Das haben wir gegessen

  • „Fish & Chips“ isländisches Schollenfilet im Bierteig mit Süßkartoffelchips und Süßkartoffelpüree, dazu Wasabimayo und Gurkensalat // 19,90 Euro
  • Caesar's Salad mit Streifen vom gegrillten Hähnchenbrustfilet // 15,90 Euro
  • Lasagne mit Hackfleisch vom Eifler Weiderind // 16,90 Euro
  • Wippn’bks Classic Burger vom Eifler Weiderind, dazu Salat und
  • Pommes // 16,90 Euro
  • Schokoladensoufflé mit Kumquats und Mascarponeeis // 7,90 Euro

Fazit: In dieser Südstadt-Institution wurde schon überzeugender gekocht.

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