Restaurant in KölnKombination mit Klasse in Sal's Kitchen

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Sals Kitchen innen 2

Kein Nase-an-Nase-Sitzen in Sal's Kitchen

Zugegeben, „Restaurant des Rotonda Business Club“ klang wirklich nicht gerade sexy, deshalb macht die Umbenennung zu „Sal’s Kitchen“ Sinn. Auch an der Inneneinrichtung wurde gefeilt, man sitzt angenehm auf dunkelgrauen Filzstühlen, im Sommer gibt es draußen eine Holz-Terrasse.

Am Herd steht weiterhin Saloum Raphael Doucouré, der vor Jahren im „Le Patron“ einen Stern erkochte. Mit seiner damaligen Küche hat die „Kitchen“ nichts mehr zu tun – es ist ein Restaurant mit multipler Persönlichkeit. Es will Sushi-Laden, Steakhaus, Edel-Burger-Braterei, veganes Restaurant und kreatives Spitzenrestaurant sein. Dazu bietet es Klassiker der Bistroküche und mittags Business-Lunch für Club-Mitglieder. Ich bin bei so breit aufgestellten Angeboten immer sehr skeptisch.

Sals Kitchen Karte

Schön gestaltetes Restaurant, gutes Essen: Sal's Kitchen.

Der Sushi-Sashimi-Mix bietet gute Fischqualität und angenehm klebrigen Reis, die nicht verfeinerte Kikkoman-Sauce ist allerdings ein No-Go. Qualitativ ebenfalls im oberen Mittelfeld spielt der „The Finest“ Burger, mit sehr guter Fleischqualität. Die Kombination mit San-Daniele-Schinken, Büffel-Mozzarella und Tomatenmarmelade funktioniert klasse. Die hausgemachten Pommes frites dazu sind dunkel gebräunt, könnten trotzdem knuspriger sein, die scharfe Mayo ist aber genau auf den Punkt gewürzt. Zum überzeugenden Salat „Vital“ gibt es neben leicht gegrillter Melone wahlweise auch herausragende Rindfleischspitzen.

Steak und Veganes

Die Steaks kann man hier quasi Gramm genau bestellen, das Strip Loin aus Nebraska wird mir vor dem Grillen auf einem Holzbrett gezeigt. Die Röstaromen später sind ausgewogen, das „medium“ zwar etwas zu sehr durch, die Jus harmoniert aber wunderbar, und der Beilagensalat ist – ungelogen – der größte, den ich in meinem Leben gesehen habe.

„Terroir“ heißt einer der wenigen veganen Gänge, der dreierlei Pilze mit Kartoffelrisotto und Petersilienwurzel vereint, souverän gekocht – tolle Produktqualität. Beim Nachtisch passen Käsekuchen, Pflaume und Schokosorbet gut mit Baiser zusammen.

Für wen ist „Sal’s Kitchen“ das richtige Restaurant? Haben Sie eine Schwester, die vegan lebt, einen Bruder der Steaks liebt, einen Schwager, der auf Sushi schwört, Kinder, die gerne Burger essen, und einen Vater, der aktuell nur Salat zu sich nimmt, werden Sie für Ihr Familientreffen kein passenderes Restaurant in Köln finden. Und wozu ich unbedingt rate: Wein trinken! Zum Beispiel einen Cava „Raventos“ von Gramona als Aperitif (0,1l für 5,50 Euro ), und dann eine der vielen schönen Flaschen unter 30 Euro. Alles sehr fair bepreist.

Fazit: Fünf Restaurants in einem – und alles gut gekocht. Dazu eine klug komponierte und günstige Weinkarte.

Pantaleonswall 27 (Eingang Pantaleonsmühlengasse), 50676 Köln, 0221/29 19 44-94 / Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 18-24 Uhr, Freitag & Samstag 18-1 Uhr

http://sals.kitchen

Henns Auswahl

Sals Kitchen dessert

Sal's Cheesecake mit Pflaume, Schokolade und Baiser.

- Sushi-Sashimi-Mix  // 19 Euro

- Salatteller „Vital“ mit gegrillter Melone und Avocado // 12 Euro

- Sal’s Beef „The Finest“ Burger“ (200g U.S. Beef, Tomatenmarmelade, San-Daniele- Schinken, Büffel-Mozzarella, Parmesan, Rucola) mit Pommes // 18 Euro

- „Terroir“ (Kartoffelrisotto, Pfifferlinge, Steinpilze und Enokipilze) // 13 Euro

- Strip Loin Steak (Dan Morgan Ranch),je 100 Gramm // 14 Euro

- Sal’s Cheesecake //  7,50 Euro

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