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Kölner RestaurantDas „Sinapi“ serviert seit 40 Jahren authentische italienische Küche

Lesezeit 68 Minuten
Restaurant Altstadt Sinapi

Seit nunmehr 40 Jahren leidenschaftlicher Küchenchef: Roberto Sinapi. 

Köln – Beim Einkaufsbummel schnell einen kleinen Happen essen, Sonntags in einem gemütlichen Altstadt-Café sitzen oder abends im Brauhaus ein Kölsch trinken – die Kölner Innenstadt hat kulinarisch viel zu bieten.

In einer losen Serie stellen wir Kölner Gastronomen vor, in dem wir ihnen Fragen stellen und sie einen kurzen Steckbrief über ihr Lokal beantworten lassen. Das Ergebnis haben wir hier zusammengestellt. Hier erfahren Sie zum Beispiel, welche Gäste man hauptsächlich empfängt oder mit welchen Pannen man als Gastronom zu kämpfen hat.

Und für wen es nicht immer das eigene Veedel sein muss, haben wir hier noch weitere Lokale: Im Norden, im Süden, rechtsrheinisch, und im Westen. Schauen Sie auch auf unserer Restaurant-Seite vorbei, dort finden Sie weitere Kritiken.

Restaurant Sinapi, Altstadt

Bereits im Alter von 19 Jahren zog es Rita und Roberto Sinapi aus Monte San Biagio, einem kleinen Dorf zwischen Rom und Neapel, hinaus nach Deutschland, wo sie – zunächst ohne konkretes Ziel und mit einem Zwischenstopp im Breisgau – schließlich in Köln sesshaft wurden. Schon nach kurzer Zeit eröffneten die beiden in der südlichen Altstadt ihr eigenes kleines Lokal, benannt, in aller Schlichtheit, nach dem eigenen Familiennamen: das „Sinapi“.

Auch mit fast 60 Jahren führt das Ehepaar das Restaurant bis heute allein: Roberto Sinapi, der eine Ausbildung in der Gastronomie absolviert hat, steht in der Küche, Rita Sinapi, die früher in der Tourismusbranche tätig war und offizielle Inhaberin des Lokals ist, kümmert sich um die Gäste. Im kommenden Jahr nun feiern die beiden das 40-jährige Bestehen des „Sinapi“ – und dürfen sich damit gewiss zu den ältesten italienischen Restaurants der Stadt zählen.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller?

Wir legen den Fokus auf regionale Gerichte und orientieren uns an den Spezialitäten unserer Heimatregion Lazio. So gibt es bei uns zum Beispiel die Pizza Amatriciana mit Kirschtomaten, gereiftem Backenspeck vom Schwein, dem sogenannten Guanciale, und Schafskäse. Im Sommer servieren wir besonders gern die Pizza Caprese, die durch den Büffelmozzarella aus der Region einen schönen Kontrast aus warm und kalt mit sich bringt. Außerdem gibt es natürlich regelmäßig Fisch, etwa Linguine mit Goldbrasse oder gegrillten Oktopus auf Salat. Als Dessert bekommt man bei uns ganz klassisch Tiramisu oder Zabaione, beides hausgemacht.

Was mögen die Kunden?

Unsere Kunden schätzen, dass sie hier seit jeher von denselben Menschen bedient werden. Weil wir alles zu zweit machen, hat eben auch der Koch noch nie gewechselt. Außerdem gefällt den Leuten die familiäre Atmosphäre, man kennt sich einfach. Viele Gäste kommen nicht zuletzt auch wegen der traditionellen Rezepte, etwa Saltimbocca alla Romana oder Vitello Tonnato.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Im November nächsten Jahres sind wir seit 40 Jahren Mitglied beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, das ist eine ganz schön lange Zeit. Wir haben hier das Gefühl, frei zu sein, auch wenn wir natürlich viel arbeiten – aber wir haben den Spaß daran nie verloren. Obwohl sich in der Kölner Gastronomie in all den Jahren viel verändert hat, sind wir uns immer treu geblieben. Kochen ist ein Handwerk, man sagt nicht umsonst „arte culinaria“, und das soll bei uns auch so bleiben.

Ihr größtes Missgeschick bislang?

Größere Pannen hatten wir zum Glück keine, im Gegenteil: In fast 40 Jahren war keiner von uns mal so richtig krank. Aber das wäre dann auch schwierig geworden.

Was gefällt Ihnen am Viertel?

Wir haben uns hier immer sehr wohlgefühlt, auch wenn sich das Viertel im Laufe der Zeit verändert hat. Früher waren die Straßen ringsherum noch belebter, die südliche Altstadt war wie ein kleines Dorf. Mittlerweile ist das Leben, vor allem aber das Wohnen im Viertel deutlich teurer geworden – dadurch wirkt alles etwas anonymer. (Philipp Nesbach)

Preise und Öffnungszeiten

Sinapi – Ristorante Italia, Rosenstraße 43, geöffnet von Dienstag bis Freitag, 12 bis 14.30 Uhr und 18 bis 22.30 Uhr; Samstag, Sonntag und feiertags, 17.30 bis 22.30 Uhr. Montags Ruhetag. Telefonnummer: 0221/314619. Preise: Cannelloni (vegetarisch): 9 Euro, Pizza Caprese mit Büffelmozzarella: 11 Euro, Zabaione mit Tartufo-Eis: 6,50 Euro, ein Espresso: 1,80 Euro, ein Cappuccino: 2 Euro.

www.ristorante-sinapi.de

Törtchen Törtchen (Altstadt)

Törtchen, Macarons, Pralinen. Sie sind Leidenschaft und Beruf von Matthias Ludwigs. Der 37-Jährige, 2009 mit dem Titel „Patissier des Jahres“ ausgezeichnet, ist einer der Großen der deutschen Feinbäcker-Branche. 2009 kam er als Backstubenleiter zu „Törtchen Törtchen“, seit sechs Jahren führt er die Geschicke gemeinsam mit Gründer Elmar Schumacher-Wahls. „Törtchen Törtchen“ gibt es nicht nur in Düsseldorf und in Nippes, sondern seit Juni 2012 auch in der Apostelnstraße 19 in Köln. In der Barbarastraße in Riehl, die auch als Location für Events und Kurse dient, befindet sich die Backstube der Patisserie. In „Törtchen Törtchen“ sieht Ludwigs eine „Spielwiese“ für außergewöhnliche, süße Momente. Der renommierte Varta-Führer listete „Törtchen Törtchen“ bereits als eine der Feinkost-Adressen der Stadt auf.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Ich kam erst dazu, als das Kind schon seinen Namen hatte. Der Gedanke hinter „Törtchen Törtchen“ aber ist, klar zu machen, was den Kunden erwartet. „Törtchen Törtchen“, das entspricht dem, was wir anbieten. Mir persönlich kommt, wenn ich den Namen sage oder ich ihn höre, häufig ein Lächeln auf die Lippen.

Was kommt auf die Teller und in die Tasse?

Was die Tasse angeht, liegt der Fokus bei uns auf Kaffeespezialitäten. Hier arbeiten wir eng mit der Kölner Heilandt-Rösterei zusammen. Man kann bei uns allerdings auch einen guten Wein oder Prosecco trinken. Ebenso eine richtig schöne heiße Schokolade. Auf den Tellern bieten wir ein breites Spektrum nach Vorbild der französischen Patisserie. Morgens beginnt es bei uns mit selbst gemachten Croissants. Bei den Törtchen empfehle ich, sich auch mal auf die außergewöhnlicheren einzulassen. Momentan bieten wir etwa eine Kreation mit Zitrone und Thymian an. Wir denken uns so etwas nicht aus, um zu schocken; diese Kreationen schmecken einfach. Im Winter bieten wir Pralinen, im Sommer Eis aus eigener Produktion. Macarons, die gehen immer.

Wie lautet Ihr Konzept?

Wir machen Menschen glücklich. Wir wollen Patisserie machen, die den Kunden abholt. Dabei wollen wir transparent sein und zeigen, was wir tun. Deswegen geben wir unser Wissen auch in Kursen weiter. Wichtig ist bei allem - ganz klar - unser Anspruch an eine außergewöhnliche Qualität. Womit können Sie angeben?Dass wir die Dinge, die wir herstellen, vom Rohstoff ausgehend selber anfertigen und dann auch selbst sehr gerne essen (lacht). Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht überall der Fall ist. Wir wollen einen besonderen Genuss bieten, da muss ich mich mit dem Geschmack besonders intensiv auseinandersetzen.

Was mögen Sie an der Altstadt-Nord?

Ich mag, dass der überwiegende Teil der Läden hier inhabergeführt ist, dadurch hat man einfach einen deutlich persönlicheren Bezug.

Öffnungszeiten und Preise

„Törtchen Törtchen“ in der Apostelnstraße 19 ist montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet, sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr. Die Öffnungszeiten der Filiale in der Neusser Straße 325 sind identisch. Ein Espresso kostet 1,90 Euro, ein Cappuccino 2,60 Euro. Ein klassisches Törtchen, etwa das „Passion White“ mit weißer Schokolade und Maracuja, gibt es für 5,20 Euro. Eine Kugel hausgemachtes Eis kostet 1,50 Euro, ein Macaron 1,70 Euro. Frühstück wird ab 9 bis 12 Uhr Uhr à la carte angeboten, danach gibt es eine Mittagskarte, etwa mit Suppe, Quiche und Sandwiches.

(Florian Gontek)

Café Inside (Mauritiusviertel)

Das Café Inside ist ein Beispiel für gelungene Inklusion. Es ist rollstuhlgerecht eingerichtet und bietet Menschen mit Behinderung und mit Flucht- oder Migrationshintergrund einen Arbeitsplatz. Sami Gandhi, einer der Gründer, verwirklichte mit dem Café einen Traum.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Das Café Inside ist ein integratives Bistro. Wir haben lange nach einem Namen gesucht, der das ausdrückt. Inside erinnert uns an den Aufruf „come in“, komm rein. Hier treffen Rentner auf Bankiers, Studentinnen auf Maurer und Menschen mit Behinderung auf Menschen ohne Behinderung. Unser Café ist offen für alle.

Was kommt hier auf den Teller und ins Glas?

Wir servieren lokale Produkte. Es gibt ein großes, ausgiebiges Frühstück und einen kleinen Mittagstisch. Wir haben uns einen Namen gemacht mit unseren Kuchen, die sowohl von Köchen als auch von Menschen mit Behinderung gebacken werden. Für den Abend planen wir gerade eine Vinothek mit kleinen Tapas.

Was ist außerdem noch so besonders?

Die Offenheit gegenüber allen Menschen und die Ruhe mitten in der Stadt. Es wird viel gelacht. Und ich als Weintrinker kann sagen: die gute Auswahl an Weinen.

Worauf sind Sie stolz?

Ich bin stolz darauf, dass das Café mit seinem Konzept gut funktioniert, auch wirtschaftlich. Es wurde im Stadtteil angenommen und akzeptiert. Wir zeigen die Integration nach außen, sie findet nicht nur hinter verschlossenen Türen statt.

Was sagen die Gäste?

Sie loben das Konzept, das freundliche Personal und die guten Gerichte. Beschwerden gibt es über die zu kurzen Öffnungszeiten, und sie wollen mehr Weinauswahl. Aber daran arbeiten wir.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Noch mehr glückliche und zahlende Gäste. Und dass das Konzept zu etwas ganz Normalem wird.

Gab es auch Pannen?

Wir sind anfangs zu blauäugig an den Gastronomie-Aspekt herangegangen und zu herzlich an die Integration. Um da ins Gleichgewicht zu kommen, mussten wir voriges Jahr eine Zeit lang schließen. Das Personal und die Gäste waren darüber sehr traurig.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Veedel?

Die Vielfalt und die gut vertretene Schwulenszene in der Schaafenstraße. Und dass es ein innerstädtisches Wohngebiet ist, in dem Außengastronomie möglich ist. Durch das Hostel Köln gibt es viele ausländische Gäste. Das alles macht es hier so spannend.

Öffnungszeiten und Preise

Das Café Inside liegt Am Rinkenpfuhl 46 im Mauritiusviertel. Geöffnet ist es mittwochs, donnerstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 22 Uhr. Montag und Dienstag bleibt es geschlossen. Frühstück gibt es ab 4,50 Euro und das monatlich wechselnde Mittagessen ab 4,20 Euro. Ein Cappuccino kostet 2,80 Euro, ein Glas Weißwein Pinot Grigio La Marea 3,90 Euro. (amo)

www.inside-cafe.com

Casita Mexicana (Südstadt)

Die Geschichte begann vor gut sieben Jahren, als die drei mexikanischen Brüder Nicolai, Roberto und Daniel Buchmann beschlossen, die Spezialitäten ihres Landes weit über die Grenzen hinaus bis nach Deutschland zu bringen. Sie eröffneten ihr erstes mexikanisches Restaurant in Düsseldorf. Die erste Casita Mexicana, das erste „mexikanische Häuschen“.

Die Düsseldorfer schienen die kulinarischen Köstlichkeiten so zu lieben, dass die drei Brüder bald darauf zwei weitere Restaurants vor Ort und 2016 schließlich auch ihr erstes Lokal in der Kölner Südstadt eröffneten. Besitzer der Kölner Casita ist Omar Mc. Manus Alonzo, guter Freund der Brüder. Er lebt seit fünf Jahren in Köln und betreibt mit Herzblut das mexikanische Restaurant.

Was unterscheidet die Casita Mexicana von anderen mexikanischen Restaurants?

Wir sind besonders stolz auf unsere original mexikanischen Rezepte, die den Gerichten einen authentischen Geschmack verleihen. Unsere Köchinnen und Köche sind selber Mexikaner und wissen, wie ein typisches Gericht zu schmecken hat. Da kann kein mexikanisches Fastfood-Restaurant mithalten.

Was sind denn typisch mexikanische Gerichte, die hier aus der Küche kommen?

Mexiko hat eine sehr vielfältige Küche, die von Nord nach Süd, von den Städten bis aufs Land die verschiedensten Köstlichkeiten zu bieten hat. Wir versuchen hier, diese große Bandbreite  abzudecken. Die typischsten und allgemein bekannten Gerichte sind natürlich Tacos, Burritos oder Quesadillas, die die Gäste in unserem Lokal  selbstverständlich in allen möglichen Variationen probieren können.

Welche Pannen hatten Sie schon?

Ein Gast bestellte mal ein Glas Wein, und stattdessen brachte die Kellnerin ihm einen Softdrink. Sie hatte den Namen des Weins nicht richtig verstanden.

Was gefällt Ihnen besonders an der Südstadt?

Am besten gefällt mir die Mischung aus den verschiedensten Menschen, die hier in der Südstadt zusammen kommen. Die meisten, die hier im Restaurant essen, sind aufgeschlossene und unkomplizierte Leute.

Könnte etwas besser sein?

Ja, mit der Sicherheit ist das hier manchmal so eine Sache. Vor einiger Zeit wurde in das Lokal eingebrochen – und danach versuchten sie es noch weitere Male. Vor allem am Wochenende müssen wir den Alarm einschalten, wenn wir abends absperren. Das ist nicht schön.

Tipps

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Café Alejento (Südstadt)

Als Michael Köster vor mehr als 30 Jahren zum ersten Mal Urlaub in Portugal machte, war es schlagartig um ihn geschehen: „Ich habe mich auf der Stelle in Land und Leute verliebt“, sagt der 53-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen. Seither kehrt er etwa ein bis zweimal jährlich zurück an die vielen Orte nördlich der Algarve, die ihn bis heute begeistern. Zuhause begann er Ende der 80er Jahre eine Ausbildung zum Konditor und landete wenig später in der Kölner Gastronomie, wo er viele Jahre Erfahrung sammelte. Ein leerstehendes Ladenlokal, vormals ein Kiosk, in der Alteburger Straße 2 war für den Familienvater schließlich die Chance zur Erfüllung seines großen Traums: Hier will er nun - endlich - seine Liebe zu Portugal mit seinem Faible für Fein- und Süßgebäck vereinen.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Alentejo ist der Name einer wunderschönen Region in Portugal, die ich Jahr für Jahr bereise und sehr zu schätzen gelernt habe. Die Gründe dafür sind vielfältig: Ich mag die Menschen dort, dazu die Landschaft mit ihrer unglaublichen Weite, die schroffe Felsküste am Atlantik und natürlich die hervorragenden Weine. Der Name des Cafés war also schnell gefunden.

Was kommt bei Ihnen auf die Teller und in die Tassen?

Es gibt die typisch portugiesischen Pastéis de Nata, das sind Blätterteigtörtchen gefüllt mit Vanillecreme. Aber wir servieren auch andere landestypische Kleinigkeiten zum Essen, so zum Beispiel Tosta Mista, ein in Portugal beliebtes, knuspriges Schinken-Käse-Toast. In die Tasse gibt es Bica oder Galão, portugiesische Espresso- beziehungsweise Milchkaffee-Variationen.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Besonders stolz bin ich auf das schöne, zeitgemäße Erscheinungsbild des Cafés und auf die Qualität der Produkte, die ich mit meiner langjährigen Erfahrung als Konditor sorgsam ausgesucht habe. Die Auswahl soll aber noch größer werden, demnächst wird es auch portugiesischen Honig, Sardinen und Wein geben. 

Welche Pannen hatten Sie schon? 

Die Renovierungsarbeiten haben wesentlich mehr Zeit und Aufwand erfordert, als am Anfang gedacht. Aber mit dem Ergebnis bin ich nun mehr als zufrieden.

Was gefällt Ihnen besonders an der Südstadt?

Ich mag die interessante Mischung der Leute, hier ist alles vertreten: Junge und alte Menschen aus aller Herren Länder, aus allen Einkommensgruppen. Die Südstadt ist bunt. Dazu kommt die Nähe zum Fluss. Genau deshalb lebe ich auch selbst hier - und das schon seit gut zehn Jahren.

Philipp Nesbach

Adresse und Öffnungszeiten

Café Alentejo, Alteburger Straße 2, geöffnet von Montag bis Samstag, 8 bis 19 Uhr. Sonntag Ruhetag. Telefon: 0221/29495640.

Preise: Pastéis de Nata: 2,20 Euro, Tosta Mista: 3,50 Euro, Salada de Polvo (Oktopussalat): 5,50 Euro, Galão (Milchkaffee): 2,50 Euro, Bica (Espresso): 1,50 Euro. 

Portugiesisches Restaurant „A Caravela“ (Neustadt-Süd)

BeiFernando Castanheira dreht sich alles um portugiesische Spezialitäten. Zuvor war der Gastronom, der sich in Portugal zeitweise als Politiker versuchte, in der Schweiz und in Köln tätig. Im Jahr 2009 übernahm er das A Caravela in der Weyerstraße; Nähe Barbarossaplatz. Mittlerweile blickt Castanheira auf 22 Jahre Gastronomieerfahrung zurück. Das Restaurant des Portugiesen bietet Platz für rund 64 Gäste.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe das Restaurant übernommen, die Idee zum Namen kam von den beiden Vorbesitzern. Caravela ist jedenfalls der Name eines portugiesischen Schiffs.

Was kommt auf den Teller und in die Tassen?

Wir haben eine Stammkarte, die sich seit 1987 nicht geändert hat. Seitdem ich das Restaurant gekauft habe, versuche ich allerdings schon, die ein oder andere Spezialität, wie Cabrito, also Lamm nach portugiesischer Zubereitung, aufzunehmen. Wir machen auch einmal im Monat einen Fado-Abend, an dem ich ein Gericht auf die Karte setze, das an solchen Abenden typischerweise in Portugal serviert wird. Wir servieren darüber hinaus portugiesischen Wein oder Sekt. Es ist mir wichtig, dass jeder Gast etwas aus Portugal mitbekommt.

Womit können Sie angeben?

Ich hätte nie gedacht, dass die Deutschen die portugiesische Zubereitung von Stockfisch mögen. Einmal kam ein Gast zu mir, der nach Tipps für seine Reise nach Portugal fragte. Ich empfahl ihm, einmal Stockfisch in einem der Restaurants dort zu essen. Ein paar Wochen später kam der Gast zurück. Er war begeistert vom „Bacalhau na Cataplana“, den ich fortan unter diesem Namen in meine Speisekarte aufnahm. Meine Gäste essen sehr gerne.

Welche Pannen hatten Sie schon?

Einmal ist mir ein Tablett mit vollen Gläsern aus der Hand gefallen. Mitten im Restaurantbetrieb.

Wie gefällt Ihnen das Viertel?

Das Viertel gefällt mir sehr. Wir verstehen uns alle sehr gut hier. Wenn mir etwas fehlt, kann ich zum Nachbarn gehen; Wenn dem Nachbarn etwas fehlt, dann kommt er zu mir. Viele in der Umgebung empfehlen unser Restaurant. Ein besseres Viertel konnte ich also fast nicht finden.

Welche Gäste kommen zu Ihnen ins Restaurant?

Wir haben wenig portugiesische Gäste. Wenn die Portugiesen etwas zu feiern haben, sind sie zwar schon bei uns. Jedoch begrüßen wir viele Deutsche und natürlich auch Gäste aus vielen weiteren unterschiedlichen Nationen. (ald)

Adresse und Öffnungszeiten

Restaurant „A Caravela“ Weyerstraße 61, Barbarossaplatz Restaurant auf Googlemaps anzeigen

Öffnungszeiten: Es ist geöffnet von Sonntag bis Freitag von 12 bis 15 Uhr und 18 bis 1 Uhr. Samstags öffnet das Restaurant lediglich von 18 bis 1 Uhr. Telefonisch ist es erreichbar unter 0221/245483.

Angeboten werden im „A Caravela“ portugiesischer Wein, Steaks und allerlei portugiesische Gerichte. Bacalhau na Cataplana (für 2 Personen) gibt es für 39 Euro. Ein Hüftsteak ohne Beilagen gibt es für 13,50 Euro, Spanferkel mit Orangen und frittierten Kartoffeln für 16 Euro. http://caravelakoeln.de/

Rock Pit (Innenstadt)

Bei Roland Piechoczek dreht sich alles um die Themen Rock und Barbeque. Zuvor war der Gastronom für das Hard Rock Café tätig und erfüllte sich danach den Traum vom eigenen Restaurant. In seinem Rock Pit kann man mit etwas Glück tatsächlich internationale Rockstars antreffen. Mitglieder von Bands wie Backyard Babies, Motörhead, Black Label Society und die Metal Queen Doro Pesch sind immer wieder im Rahmen ihrer Konzerte in Köln zu Gast am Hohenstaufenring. Piechoczek erzählt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ von seinem Restaurant, in dem nicht nur Rock-Fans auf ihre Kosten kommen sollen.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Wir wollten ein musiklastiges Konzept. Dabei sollte es aber klein, überschaubar und gemütlich bleiben. Da war „Pit“ (engl. „Grube“) nicht so abwegig. Das Thema ist natürlich Rock. Ich bin Rockfan und mag viele Varianten dieser Musik. Aber nicht nur die Musik spielt eine Rolle, auch die Fotografie. Wir haben Bilder des Fotografen Dirk Behlau ausgestellt. Wir wollten uns auch damit etwas von den Hard Rock Cafés abheben.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller?

Das Thema ist Rock'n'Roll Barbeque mit dem Hauptaugenmerk auf Hähnchen und Burger. Ursprünglich war nur Hähnchen angedacht, die Burger habe ich dann zum abrunden auf die Karte genommen. Dazu gibt es hausgemachte Dips und Saucen. Derzeit gibt es bei uns deutschlandweit exklusiv das Motörhead's Röad Crew Pale Ale vom Fass.

Dieses Alleinstellungsmerkmal haben wir dem fast freundschaftlichen Kontakt zur Band Motörhead zu verdanken, die auch über den Tod von Lemmy Kilmister hinaus Bestand hat. Das Bier, das fast in gleichen Anteilen wie Kölsch nachgefragt wird, kommt aus einer kleinen Brauerei in England und ist echte Handwerksarbeit.

Was mögen die Kunden?

Unsere Bestseller sind der BBQ Rock Pit Burger und das BBQ Chicken. Eine besondere Herausforderung ist unser Tripple Smackdown-Burger, der von der Menge her drei Burgern in einem entspricht. Davon setzen wir immerhin um die zehn Stück die Woche um.

Womit können Sie angeben?

Sicherlich ist da unsere Lemmy-Statue zu nennen. Die gibt es so nur einmal. Sie ist eine Dauerleihgabe des Wacken-Open-Air-Festivals. Wenn das Festival stattfindet, ist sie für diesen Zeitraum auf dem dortigen Gelände, danach kehrt sie wieder ins Rock Pit zurück. Geschaffen wurde die Statue von „Giganten aus Stahl“ aus Osdorf bei Kiel. Aber auch auf die bereits erwähnten Fotografien von Dirk „The Pixeleye“ Behlau sind wir stolz.

Ihr größtes Missgeschick bislang?

Wir sind zwei Jahre hintereinander, 2016 und 2017, am ersten Juni-Wochenende bei Unwettern abgesoffen. Beim ersten Mal ist unsere Kegelbahn im Keller sechs Wochen ausgefallen, da die Böden zerstört waren. In diesem Jahr ist es glimpflicher ausgegangen. Wir konnten die Kegelbahn nach zwei Tagen wieder in Betrieb nehmen. An Wochenenden muss die Bahn bis zu drei Monate vorher gebucht werden.

Was mögen Sie an der südlichen Innenstadt?

Wir haben den Zülpicher Platz in direkter Umgebung, dazu den Ring. Das ist spannend, hier ist immer viel Bewegung. Dabei haben wir aber keinen Verkehr unmittelbar vor der Haustür. Das ist sehr angenehm.  (MF)

Adresse, Öffnungszeiten und Angebot

Das Rock Pit befindet sich am Hohenstaufenring 24 in unmittelbarer Nähe des Zülpicher Platzes. Geöffnet ist das Restaurant unter der Woche von 16 Uhr bis Mitternacht und am Wochenende von 14 Uhr bis Mitternacht. Bei schönem Wetter gibt es die Möglichkeit, vor dem Restaurant zu sitzen.

Angeboten werden im Rock Pit Burger, BBQ Chicken, Steaks, Salate sowie Desserts.

www.rock-pit.club  

** im Dezember 2017 **

Jazzkneipe Metronom (Innenstadt)

Schallplatten, hellbraune Tapete und irisches Bier: Das Metronom verbindet seit 1968 urige Kneipenkultur mit feinster Jazzmusik. Unzählige Zigaretten sind bereits in dem kleinen Schlauchlokal geraucht worden, wahrscheinlich ebenso oft, wie Kniffel-Runden gespielt und über Musik gefachsimpelt wurde.

Selten bleibt hier ein Barhocker frei. Die einen sind Stammgäste und waren schon immer da, die anderen kommen, weil sie diese Art von Kneipen cool und hip finden. Inhaber Mike Menger ist das Gewusel vor seinem Tresen gewohnt. Ihn kann nur wenig aus der Ruhe bringen.

Das Metronom ist eine alteingesessene Kneipe. Wie fing alles an?

Ich hab den Laden nicht selber aufgemacht, Fridolin Dötsch hat den 1968 eröffnet. Leider spielt er seit zwei Jahren in der großen Jam-Session. Damals war das hier die große Aktion der Kölner Jazzer. Fridolin hatte keine Lust mehr auf seinen Job als Bäcker. Er wollte lieber dann ins Bett gehen, wenn er sonst aufstand. Warum er den Laden Metronom genannt hat, weiß ich auch nicht mehr. Es wird irgendwas mit dem Taktgeben zu tun haben. Die waren damals ja etwas spontaner als wir. Klingt aber doch gut.

Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich kam hierhin, habe ein Bier getrunken und bin geblieben. Das erste Mal war ich 1983 hier. Das weiß ich noch ganz genau. Am 10. Juli kam ich aus Den Haag vom North-Sea-Jazz-Festival und wurde beim Trampen hier vorne abgesetzt. Da stand ich vor der Tür und der Laden war zu. Samstags war immer geschlossen. Eine Woche später bin ich zurückgekommen, wurde komisch angeguckt und dann längere Zeit nicht gekommen.

Warum das denn?

Hier waren halt nur ältere Herren. Sieben Leute, die einen von oben bis unten gemustert haben. Ich mit Jesuslatschen, Bundeswehrparka und langen Haaren war dann schon durch. Erst als sie gemerkt haben, dass ich trotz meiner Jugend Ahnung von Musik hatte, konnte ich unter Umständen bleiben. Friedel hat mich trotzdem erst mal nach dem Ausweis gefragt. Ab 1995 habe ich dann angefangen, hier zu arbeiten, 2009 wurde mir der Laden angeboten.

Was hat sich seitdem verändert?

Es gibt mehr Schallplatten. Es kommen wesentlich jüngere Leute her.

Schallplatten sind auch wieder in.

Bei uns waren die nie out. Hier läuft nur von Vinyl. Ansonsten darf man inzwischen nicht mehr rauchen.

Ist das gut oder schlecht?

Furchtbar. Also für die Gäste. Für mich ist es sehr viel angenehmer. Früher musstest du erst mal husten, wenn du hier rein kamst. Die Wände sind ja nicht umsonst in dieser Farbe. An der Bar standen oft sechs, sieben Pfeifenraucher. Köln hat ja eine große Jazz-Szene.

Wie oft veranstalten Sie Konzerte hier?

Gar nicht mehr. Wir haben einen neuen Nachbarn. Dann gab es Stress. Nach 27 Jahren Live-Musik war ihm das zu laut. Deswegen habe ich gesagt, dass wir damit aufhören.

Gibt es Platten, die für bestimmte Situationen geeignet sind – damit die Leute bleiben oder damit sie gehen?

Vor drei Jahren hatte ich das letzte Mal an Weiberfastnacht auf. Die Gäste haben mir den Laden auseinandergenommen, alle Gläser fallen lassen und einfach nicht aufgehört. Dann lege ich ziemlich fiesen Free Jazz auf. Dafür gibt einen Giftschrank unter der Bar. Darin steht auch eine Otto-Platte oder Florence Foster Jenkins. So etwas wie Take Five ist aber ein definitives No-Go. Ich würde auch auf keinen Fall Helene Fischer spielen. Die wird bestimmt noch eine Jazz-Platte aufnehmen. Zu Weihnachten. Mit Till Brönner an der Trompete. Wenn ich möchte, dass die Leute ruhiger werden, lege ich Gesang auf. Das sind ja meistens Balladen. Mit Musik kann man ja Stimmungen steuern. Ich mag es auch, Kontrapunkte zu setzen. Wenn es hier brechend voll ist, lege ich Ruhiges auf. Wobei die meisten, die hier am Wochenende kommen, die interessieren sich nur für die coole Location. Neulich kam hier einer rein und sagte: „Boah, voll geil. Voll Berlin.“ Ne, sagte ich, Köln und echt.

Versuchen die Gäste, Ihnen auch etwas über die Musik zu erzählen?

Ja klar. Ich werde auch oft gefragt, ob jemand hier arbeiten kann. Dann frage ich erst mal: Wer ist denn der Leadtrompeter vom Miles Davis Quartett? Wenn er das nicht weiß, kann er hier im Metronom nicht arbeiten.

Hat das über die Jahre zugenommen?

Nein, es gibt auch viele, die sind dann angefixt. Manche kommen sogar mit ihren Eltern. Die Kinder tauchen dann irgendwann nicht mehr auf. Die Eltern schon. Das ist eben das Zeitlose. Wir machen keine Mode mit. Es bleibt alles so, wie es ist.

Worauf sind Sie denn besonders stolz?

Dass ich das hier machen darf.

Wie ist das Metronom ins Viertel eingebunden?

Na ja, ich komme hierhin zum Arbeiten. Die Nachbarn kommen ab und zu und trinken hier ein Bier.

Was würden Sie im Viertel gerne verbessern?

Wir tun uns ja gegenseitig nicht weh. Das Viertel kann gerne so bleiben, wie es ist.

Wie sind Sie zum Jazz gekommen?

Meiner Mutter gefiel Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan und so etwas. Wenn mein Onkel hier war, hatte er immer seine Plattensammlung mit. Ich habe immer schon Jazz gehört. 

Öffnungszeiten und Adresse

Die Jazz-Kneipe Metronom in der Neustadt-Süd nahe des Barbarossaplatzes, Weyerstraße 59, hat täglich ab 20 Uhr geöffnet. Unter der Woche und am Sonntag schließt die Kneipe um ein Uhr, freitags und samstags erst um drei.  (akh, imk)

Von Anna Hörter

** im Oktober 2017 **

Stecco Natura (Innenstadt)

Die Idee zum eigenen Eiscafé kam den Geschäftsführern und leidenschaftlichen Eisessern Birgit Wolters und Martin Wolff auf einer zweijährigen Weltreise, die sie durch den Pazifik und Italien führte. In Sizilien stießen sie auf ein Eis, das sie so sehr begeisterte, dass sie es nach Deutschland brachten. Vor wenigen Tagen haben sie ihren Shop „Stecco Natura“ auf der Bonner Straße in der Südstadt eröffnet.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Auf die Idee kamen wir, als wir vor drei Jahren unsere Jobs gekündigt und auf Reisen gegangen sind. In Sizilien haben wir dieses Eis der wunderbaren Firma „Stecco Natura“ aus Catania gefunden und waren sofort begeistert. Die junge Firma hatte schon einige Läden in Italien, außerdem einen in London und Kopenhagen. Die Rechte für Deutschland haben wir dann gekauft.

Was kommt hier so auf den Stiel?

Neben den verschiedenen fruchtigen, laktosefreien Eissorten gibt’s auch Milchsorten, „Arancini“, das sind herzhaft gefüllte Reisbällchen, und „Granita“, das ist eine gefrorene sizilianische Süßspeise, die die Italiener gerne zum Frühstück auf Brioche streichen.

Warum Eis am Stiel statt normaler Kugel?

Viele Leute erzählen, dass sie die künstlichen, süßen Waffeln nicht mehr mögen. Die wollen einfach mal was anderes, und es ist auch immer wieder eine schöne Erinnerung an die Kindheit. Außerdem trifft diese gesunde Art zu Naschen – das Eis besteht zu 60 bis 70 Prozent aus Frucht, hat kaum Kalorien und keine künstlichen Geschmacksverstärker oder Farbstoffe – voll den Trend.

Wer sind Ihre Gäste?

Sehr gemischt, häufig Familien mit kleinen Kindern. Oft haben wir aber auch echte Italiener da, die sich über ein Stückchen Heimat freuen.

Was mögen Sie am Viertel?

Die Stimmung hier ist extrem freundlich, die Leute sind hilfsbereit und auch die vielen, kleinen individuellen Lädchen helfen sich gegenseitig, anstatt sich als pure Konkurrenz zu sehen.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Im August eröffnen wir den zweiten Kölner Store im Einkaufszentrum Weiden, und ein Restaurant auf der Zülpicher Straße hat unser Eis in seine Speisekarte integriert. Wir überlegen auch, auf „Eis to go“ für Hochzeiten und andere Feste auszuweiten – aber das hat noch was Zeit. (uha)

Öffnungszeiten und Adresse

Stecco Natura, Bonner Str. 40 Tel.: 01525 2783333 Öffnungszeiten: montags bis freitags 12 bis 22 Uhr, am Wochenende bis mindestens 23 Uhr. Im Winter geht das Stecco Natura in den Winterschlaf und öffnet voraussichtlich im Februar wieder.

www.stecconatura.it/de 

** im Juli 2017**

Belle Chic (Belgisches Viertel)

Die Idee eines eigenen Cafés war für Oliver Dollansky eigentlich ein „weit nach hinten gestellter Traum“ – mit der Eröffnung des Café Belle Chic im Belgischen Viertel vor zwei Jahren hat er sich diesen Traum dann aber doch frühzeitig erfüllt. 

Der Ein-Mann-Betrieb lädt mit gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre im Vintageflair der 1920er-, 50er und 60er-Jahre und mit Waffeln zum Wohlfühlen ein.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Ich habe eine Künstleragentur hier direkt um die Ecke, die heißt „Begabte Damen und Herren“ oder auch „Theatre Belle Chic“. Als ich wusste, ich mache ein Café auf, war für mich klar: Ich nenne es Café Belle Chic.

Was kommt bei Ihnen auf die Teller und in die Tassen?

Kein Alkohol – dafür hätte ich hier auch keine Konzession. Ich biete diverse Teesorten an, ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Kaffee-Kreationen, frische Smoothies und hausgemachte Kuchen nach eigenem Rezept. Morgens gibt es ein großes Frühstücksangebot, später dann einen kleinen Mittagstisch.

Was sagen die Gäste?

Der Hit sind auf jeden Fall die hausgemachten Waffeln. Die werden in verschiedenen Variationen angeboten, zum Beispiel mit hausgemachter Himbeersoße und Vanilleeis, mit Feigenmarmelade oder klassisch mit Zimt und Zucker.

Worauf sind Sie stolz?

Auf ganz viele super nette Stammgäste, die mir immer die Stange gehalten haben. Der Laden liegt etwas versteckt, da ist es schwierig, neue Kundschaft zu gewinnen.

Womit können Sie angeben?

Mit den Waffeln – als ich das Café eröffnete, war für mich klar: Im Belgischen Viertel muss ich belgische Waffeln machen. Gerade gibt es bei mir die klassisch eckigen Brüsseler Waffeln, ab Herbst dann auch Lütticher Waffeln – die sind etwas runder und mit Hagelzucker im Teig. Außerdem lieben meine Gäste das Rührei zum Frühstück. Ich schätze, rund 80 Prozent der Gäste kommen nur her, um das Rührei zu essen.

Was mögen Sie am Viertel?

Ich mag die Entwicklung des belgischen Viertels. 2004 bin ich in die Moltkestraße gezogen – da war hier alles tot: Keine Abendpartys auf dem Brüsseler Platz, kaum Gastronomie, auch nichts los auf der Aachener Straße. Mittlerweile gibt es viel mehr Individualitäten in allen Vierteln in Köln: kleine Cafés und viele Läden mit persönlicher Note, also keine Systemgastronomien.

Was war das peinlichste Missgeschick?

Bei der „Tour Belgique“ vor rund einem Monat habe ich auch Waffeln an einem kleinen Stand angeboten. Ich musste aber fünf Mal stoppen, weil die Nachfrage so groß war und der Teig ständig ausging. Ich war ein bisschen überfordert, das kam natürlich nicht so gut an. Beim nächsten Mal wird’s dann aber wieder besser.

Öffnungszeiten und Angebot

Café Belle Chic, Lütticher Straße 6, Belgischen Viertel, hat dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Mit im Angebot: Rührei auf Landbrot mit Creamcheese und einem Beilagensalat, Brüsseler Waffel mit Himbeersoße und Vanilleeis verschiedene Smoothies, Eiskaffee mit Vanilleeis, Matcha Latte und mehr.

** im Juni 2017 **

Die Wohngemeinschaft (Belgisches Viertel)

Annabell, Jojo, Easy und eine Austauschstudentin leben in „Der Wohngemeinschaft“ im belgischen Viertel. Schilder an den Wänden der vier Räume verraten Details über die Lebensläufe dieser fiktiven Mitbewohner. „Die Wohngemeinschaft“ ist eine Bar, die sich seit fast neun Jahren durch ihr Motto „Komm Wohnen“ und Retro-Möbel auszeichnet. Nicht nur, dass die Gäste in den Schlafzimmern entspannen und dazu Kuchen oder Suppe essen oder etwas trinken können, auch die Bar als „Küche“ und das „Wohnzimmer“ laden mit gemütlichen Sesseln, Sofas und Tischen ein. Der hintere Teil ist etwas geräumiger und wird am Abend oft zum Tanzen genutzt. Aber die „Wohngemeinschaft“ besteht nicht nur aus einer Bar, sie hat im dazugehörigen Hostel noch mehr Platz für „Mitbewohner“ und lädt öfter auch mal Gäste in ihr Theater ein. Guido Bungart und Jens Ponke geben Auskunft.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Wohngemeinschaften sind offene Konzepte des Zusammenlebens. So ein Gefühl wollten wir auch in der Gastronomie schaffen. „Die Wohngemeinschaft“ war zuerst Arbeitstitel und ist dann der Name unserer Bar geblieben.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Gläser?

Unsere Gäste können bei uns Kuchen vom Traditionskonditor Café Braun essen, und wer etwas Warmes haben möchte, bekommt Suppen von „Meister Lampe“. Die kochen die Suppen frisch, sie werden dann eingeweckt und wir servieren sie stilecht im Einmachglas. An Getränken bekommt man bei uns neben Kaffeevarianten auch lokale Spezialitäten wie das Kölsch aus der Hausbrauerei „Mühlen“ oder den „Chorweiler Kümmel“.

Womit können Sie angeben?

Wir haben damals als Bar angefangen und haben nun noch ein Hostel, ein Theater mit vielen kulturellen Veranstaltungen und auch Seminarräume. Und wir sind stolz darauf, dass so viele Leute zu uns kommen. Echte Kölner genauso wie internationale Gäste oder Studenten.

Was mögen Sie am belgischen Viertel?

Erstmal sind wir natürlich sehr zentral gelegen. Und das Publikum ist breit gefächert, wir haben hier viele internationale Einflüsse und es entsteht viel Neues. Außerdem herrscht eine tolle Kollegialität unter den Gastronomen, viele von ihnen sind unsere Freunde.

Was sollte sich ändern?

Das Wichtigste ist erstmal, dass Veränderung überhaupt möglich bleibt. Die Stadt plant immer mal wieder, hier eine Art Zeitkapsel einzurichten. So soll zum Beispiel keine weiteren Gastronomie entstehen dürfen. Das wollen wir aber gar nicht, wir mögen die Veränderung und brauchen keinen Konkurrenzschutz.

Was hat sich seit der Eröffnung verändert?

„Die Wohngemeinschaft“ ist größer und umfassender geworden, wir haben all unsere neuen Projekte mit großem Interesse verfolgt und sind darüber eine große Freundesfamilie geworden.

Angebot und Öffnungszeiten

Die Wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Straße 39, befindet sich in der Nähe des Rudolfplatzes. Unter der Woche  können Gäste dort von 15 bis 2 Uhr, am Wochenende sogar bis 3 Uhr essen, trinken und feiern.

Es gibt Kuchen, warme Suppen, Cappuccino, Kölsch und mehr. (bod)

** im Mai 2017 **

Das „Brüsseler“ (Neustadt-Nord)

Im „Brüsseler“ sind Gäste und Personal per Du – hier kennt man sich, hier trinkt man zusammen Kölsch, isst Bio-Hähnchen und schaut die Spiele des FC. Die Eckkneipe am Brüsseler Platz, ausgestattet mit rustikalen Holz-Tischen und auch mit einer Terrasse, ist seit anderthalb Jahren ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft. Mitarbeiter Murat Budak beantwortet dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ einige Fragen.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Der Name ist natürlich entstanden, weil die Kneipe direkt am Brüsseler Platz liegt. Aber damit soll auch ausgedrückt werden, dass es eine Veedelskneipe ist, dass wir uns mit unserem Viertel identifizieren. Wir wollen kein Touristen-Hotspot sein, sondern eine Anlaufstelle für die Menschen, die hier leben – mit fairen Preisen und einer familiären Atmosphäre.

Was kommt bei Ihnen auf den Tisch und in die Tassen?

Kölsch ist natürlich auch hier der Renner, aber es wird auch viel Wein getrunken. Außerdem haben wir eine große Gin-Auswahl – insgesamt elf Sorten stehen auf unserer Karte. Zu essen gibt es Bio-Hähnchen, Pommes, Salat und auch Halve Hahn.

Was ist der Hit bei den Kunden?

Ganz klar die Freiland-Hähnchen – es gibt viele Leute, die nur deswegen regelmäßig zu uns kommen. Es ist geschmacklich schon ein Unterschied zu der Massenware, die anderswo verkauft wird. Dazu kann zwischen verschiedenen Beilagen und Soßen gewählt werden.

Womit können Sie noch gut angeben?

Unsere Terrasse kommt sehr gut an, bei gutem Wetter ist sie schon ab 15 Uhr gut besucht. Aber auch zu den Fußballspielen ist hier immer viel los – Priorität hat bei uns natürlich der FC, wir zeigen aber auch andere Bundesliga-Partien sowie Champions League und Europa League.

Was mögen Sie am Belgischen Viertel?

Es herrscht ein nettes und freundliches Miteinander – nicht nur zwischen Gastwirten und Gästen, auch die Lokale untereinander verstehen sich gut, man hilft sich gegenseitig. Vor kurzem ist hier vor der Tür einem Anwohner eine Einkaufstüte geplatzt, ich bin sofort in die Küche gelaufen und habe neue Tüten geholt, da kam aus einem anderen Lokal auch schon jemand mit Tüten.

Was sollte sich ändern?

Das Ordnungsamt schaut schon extrem auf den Brüsseler Platz. Aus Sicht der Anwohner kann ich es verstehen, wir wollen ja auch keine Party-Meile sein, aber die Gäste würden natürlich gern bis 3 Uhr bei uns auf der Terrasse sitzen – die müssen wir aber grundsätzlich um Mitternacht räumen. Das ist etwas schade. (sta)

Öffnungszeiten und Angebot

Die Eckkneipe liegt mitten im Belgischen Viertel, am Brüsseler Platz 1. Montags bis donnerstags hat sie von 12 bis 1 Uhr geöffnet, freitags und samstags noch zwei Stunden länger. An Sonn- und Feiertagen sind die Gäste von 15 bis 1 Uhr willkommen. Die Küche schließt an allen Tagen um 23 Uhr.

Eas gibt: das beliebte halbe Bio-Hähnchen, aber auch Salate, Kölsch, Espresso und mehr. (sta)

** im Mai 2017 **

Café Heilandt (Neustadt-Süd)

Es waren einmal vier junge Männer, die 2009 zusammensaßen und fachsimpelten, warum es nur so wenige Hersteller schaffen, guten Kaffee zu rösten. Kurzerhand wurde beschlossen, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen und eigenen Kaffee zu produzieren.

Die Reise begann in einem Ladenlokal auf der Bismarckstraße, dem heutigen Mutterschiff der Heilandt-Cafés. Dort wurde geröstet, gelagert und gebrüht. Als der Laden drohte, aus allen Nähten zu platzen, kamen Filialen in Ehrenfeld und Junkersdorf dazu.

Die Gründer stehen heute nicht mehr hinter der Theke, dafür schmeißt Greta Schütz seit einem Jahr zusammen mit ihrem Team das Heilandt in der Bismarckstraße.

Wie kam das Heilandt zu seinem Namen?

Dieses Geheimnis wurde bis heute nicht offengelegt. Ich kann also nur wiedergeben, was ich einmal bei einer Weihnachtsfeier aufgeschnappt habe: Der Name leitet sich wohl von dem Nachnamen einer der Gründer, Moritz Eylandt, ab.

Wie begann die Geschichte des Heilandts?

Begonnen hat alles vor sechs Jahren mit unserem Lokal in der Bismarckstraße. Wir haben dort aber nicht nur Kaffee zubereitet, sondern auch geröstet und gelagert. So ein Röster ist auf Dauer aber sehr warm und laut, die Kaffeesäcke nahmen unglaublich viel Platz weg.

Das Ganze hatte aber doch bestimmt auch Charme?!

Ja total. Die Leute konnten dem Röster über die Schulter sehen. Als dann aber auch noch der Online-Shop dazukam, war es logistisch ausschließlich in diesem Lokal einfach nicht mehr zu machen. Wenn der UPS-Mann kam, haben wir die Pakete über die Gäste drüber gehoben. Also mussten wir ausweichen. Ich weiß nicht wie, aber wir haben den schweren Röster durch die Tür und nach Ehrenfeld bekommen, wo wir am Girlitzweg 30, Halle Tor 5, unsere Produktion eröffnet haben. Die Leute können sich also noch immer ansehen, wie wir rösten, nur müssen sie dafür jetzt nach Ehrenfeld raus.

Das Ganze liegt nun drei Jahre zurück, Heilandt hat zwei weitere Standorte. Was hat sich verändert, was ist geblieben?

Früher war der Laden sehr lokal, wir haben nur für unseren eigenen Bedarf geröstet. Mittlerweile beliefern wir andere Gastronomen und schicken unsere Kaffee-Pakete in die ganze Welt hinaus. Geblieben aus der alten Zeit ist das Röstrohr an der Decke und unsere bunten, unterschiedlichen Teller. Damals floss das ganze Geld in den Laden - und zum Schluss hatten wir kein Geld mehr, um neue und einheitliche Teller zu kaufen. Also musste jeder Teller von zu Hause mitbringen, das war ganz schön bunt. Wir haben seither vieles optimiert, aber die Teller haben wir behalten.

Was kommt bei Ihnen in die Tassen?

Unser Portfolio hat drei Säulen: Das sind zum einen unsere modernen, frischen Espresso-Röstungen, ausgewogene sortenreine Filterkaffees und Mischungen für Vollautomaten. Mittlerweile bietet das Heilandt-Kaffeeregal mehr als 20 Sorten.

Wer steht hinter der Theke?

Für alle Filialen sind wir ein Team aus mittlerweile 30 Leuten. Ein Großteil davon arbeitet seit Jahren mit, was nicht sehr typisch für ein Café ist. Wir sind wie ein Familienbetrieb. Ich glaube, das harmonische Miteinander hinter der Theke schwappt auch rüber. Hier kann jeder der sein, der er ist. Deshalb haben wir auch keine Arbeitskleidung. Wir wollen, dass die Barista ihre persönliche Haltung hier mit reinbringen.

Wer kommt alles durch Ihre Tür?

Ich glaube, wir sind der gemischteste Laden in ganz Köln. Wir haben die Mütter, die mit ihren Kindern den Vormittag bei uns verbringen, die ganz frühen, die sich auf dem Weg zum Bahnhof ihren Kaffee holen, die Hipster, die hier an ihren Laptops neue Start-ups hochziehen oder die Leute aus den Büros um die Ecke, die sich hier am Mittag ihren Schuss Espresso holen. Am Samstag trifft man viele Touristen an, sonntags sind wir der klassische Kaffee-und-Kuchen-Betrieb.

Was gefällt Ihnen am besten an diesem Veedel?

Dass es hier schon sehr kölsch ist, man aber auch einen Blick nach draußen hat. Man ist schon ein bisschen unter sich, das bricht aber phasenweise auf, und das finde ich sehr spannend. (hel)

Adressen und Angebot

Der Kaffeeladen vom Heilandt befindet sich auf der Bismarckstraße 41, 50672 Köln  und auf der Sülzburgstr. 1, 50937 Köln. Geöffnet ist er  von Montag bis Freitag 8 - 19 Uhr, Samstag 10 - 19 Uhr und Sonntag 10 - 19 Uhr. Rösterei Tor 5, Girlitzweg 30, 50829 Köln Spoho-Bar: Zentralbibliothek der Deutschen Sporthochschule, Am Sportpark 6, 50933 Köln

Es gibt : Espresso, Cappuccino, Café Latte, Café Crema, dazu unterschiedliche Kuchen, Gebäck, Joghurt mit Früchten, aber auch herzhafte Paninis. (hel)

** im Januar 2017 **

Café Chocolate (Innenstadt)

Das Café Chocolate – ehemals „Trödelcafé“ liegt versteckt in der Gasse An St. Agatha 29, einer Nebenstraße der Schildergasse. Antike Tische, Stühle und Bänke stehen auf Läufern, Häkeldeckchen überall. Von der Decke hängen Kronleuchter, an den Wänden verschiedene Pendeluhren. Man fühlt sich wie in Großmutters Wohnzimmer. Das Besondere ist, dass man so gut wie alle Möbel kaufen und sofort mitnehmen kann. 

Von 10 bis 12 Uhr bekommt man hier Frühstück, danach Kuchen und warme Speisen. Seit 32 Jahren gibt es das Café, das bis vor fünf Jahren „Antik- und Trödelcafé“ hieß. Smaro Glass arbeitet seit der ersten Stunde hier, vor fünf Jahren haben sie und ihr Mann Jan das Café übernommen. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat dem Café Chocolate einen Besuch abgestattet.

Woher kommt der Name? 

Früher hieß das Café „Antik- und Trödelcafé“. Als wir es vor fünf Jahren übernommen haben, gaben wir dem Kind einen neuen Namen. Aber vom Trödelcafé trennen wollten wir uns doch nicht. Sind wir ja auch immer noch.

Was kommt in die Tassen und in die Gläser? 

Bei den Getränken versuchen wir immer, erfinderisch zu bleiben. Zum Beispiel bieten wir viele mit „Superfood“ angereicherte Heißgetränke an, mit Chiasamen zum Beispiel. Unsere Kuchen sind alle selbst gemacht, ohne Geschmacksverstärker. Alle anderen Speisen natürlich auch. Wir haben auch Salate zum Sattessen, Suppen und Nudelgerichte. 

Worauf sind Sie stolz? 

Erstmal auf unser Konzept. Man kann fast alles, was hier steht, auch kaufen. Außerdem dürfen Künstler ihre Bilder ausstellen. Und wir sind stolz darauf, dass all unsere Speisen ohne Lebensmittelchemie zubereitet werden. Wir gehen auf unsere Kunden ein, sie können uns Bescheid geben, wenn sie Allergien haben. Und wenn jemand die Frühstückszeit verschläft, machen wir auch mal eine Ausnahme. Außerdem sind wir stolz auf unseren Biergarten – wahrscheinlich der kleinste in ganz Köln, wir haben in unserem Innenhof nur für vier Tische Platz. 

Was mögen Sie an Ihrem Stadtteil? 

In der Innenstadt ist ja ziemlich viel los, jeden Tag passiert etwas. Uns und unseren Kunden wird es nie langweilig.

Was sollte sich ändern? 

Im Moment ändert sich so einiges. Es wäre toll, wenn die kleineren Läden hier nicht schließen würden. Sonst wird es doch eintönig. Was hat sich seit der Eröffnung verändert? 

Wir sind offener geworden, sowohl was die Einrichtung angeht als auch die Kundschaft. Früher war das hier eher ein „Oma-Café“, heute ist unsere Kundschaft gemischter, Studenten und Rentner kommen gleichermaßen zu uns. (bod)

Öffnungszeiten und Angebot

Das Café Chocolate, An St. Agatha 29 hat von Montag bis Samstag von 10 bis etwa 19 Uhr geöffnet, sonntags von 14 bis 18 Uhr. 

Im Angebot sind Kaffee, Espresso, Milchkaffee, Suppen, Salate und mehr.

** im April 2017 **

„Dom im Stapelhaus“ (Altstadt)

Kölsche Klassiker im Herzen der Altstadt – das „Dom im Stapelhaus“ bietet seinen Gästen nicht nur eine zünftige Brauhaus-Küche, sondern dank einer großen Terrasse auch einen traumhaften Blick auf den Rhein. Mit vielen Events wie Karnevalssitzungen oder Konzerten sorgt Inhaber Frank Markus dafür, dass es auch im Winter nie langweilig wird.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

In Köln mussten früher aufgrund des Stapelrechts Waren zum Kauf und zur Verarbeitung freigegeben werden – hauptsächlich Fisch, später kamen weitere Produkte wie Käse und Öl hinzu. In dem Gebäude wurden die Waren bearbeitet und gelagert. Bis auf den Treppenturm wurde es im Zweiten Weltkrieg zerstört, später jedoch wieder aufgebaut. Aufgrund dieser Geschichte und der Tatsache, dass wir hier Dom-Kölsch ausschenken, ist der Name entstanden.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Tassen?

Wir bieten unseren Gästen eine typisch kölsche Brauhaus-Küche – mit Gerichten von Salat und Suppe über Fleisch, Fisch und kölsche Klassiker wie „Himmel un Ääd“ oder „Halve Hahn“ bis hin zu süßen Desserts wie Apfelstrudel. Bei uns wird alles selbstgemacht. Zu Trinken gibt es natürlich Dom-Kölsch, wir haben aber auch Weine im Angebot.

Was ist der Hit bei den Kunden?

Unser Galgen kommt immer gut an: Das ist ein Fleischspieß, der an einem Galgen herunterhängt. Das ist natürlich ein Hingucker, schmeckt aber auch echt gut. Wichtig ist uns, dass wir bei saisonalen Gerichten immer die Ersten sind. Bei uns gibt es schon jetzt Spargel. Auch bei Pfifferlingen sind wir immer früh dran.

Womit können Sie noch angeben?

Das Highlight bei uns ist sicherlich die Terrasse, von der aus man einen tollen Blick auf den Rhein und die Altstadt hat. Bei uns ist immer was los, denn wir veranstalten hier auch viele Events wie etwa Konzerte. Alle bekannten kölschen Bands wie Kasalla, Cat Ballou oder auch die Domstürmer haben hier schon gespielt. Hier können aber auch private Veranstaltungen ausgerichtet werden. Wir haben 275 Sitzplätze – wenn man die Trennwände herausnimmt, ist hier schon eine Menge Platz.

Was mögen Sie an der Altstadt?

Es ist der Mittelpunkt der Stadt, hier tobt das Leben. Es herrscht hier ein angenehmer Trubel, das gefällt mir gut.

Was sollte sich ändern?

Es wäre schön, wenn es hier wieder mehr kölsche Mentalität geben würde. Die Touristen, aber auch die Kölner sollen nicht mit allen Mitteln angelockt werden: Wenn jemand irgendwo reingehen möchte, dann tut er das auch von alleine. 

Öffnungszeiten und Angebot

Das „Dom im Stapelhaus“ liegt direkt an der Rheinpromenade in der Altstadt - Frankenwerft 35, 50667 Köln.  Das Brauhaus ist täglich geöffnet – im Winter ab 12 und im Sommer ab 11 Uhr. Die Küche schließt um 23 Uhr, bis ein Uhr können die Gäste aber bleiben.

Es gibt: Dom-Kölsch, Wein, Kaffee - außerdem Käsespätzle mit Salat, Fleischspieße am Galgen, Rote Grütze und mehr. 

Mehr Infos unter www.stapelhauskoeln.de.

** im März 2017 **

Südgold (Neustadt-Süd)

Vor einigen Monaten hat Hamed Salahi sein Café „Südgold“ an der Trajanstraße 33 in der Südstadt eröffnet. Als Alleinunterhalter bedient, serviert, belegt, mixt und kassiert der 33-Jährige von morgens bis abends jeden, der den etwas versteckt gelegenen Laden entdeckt.

Das Wichtigste zuerst: Was hat es mit der Einrichtung auf sich?

Ursprünglich wollte ich den Laden mal im Retro-Look einrichten. Aber dann bin ich über einen Bekannten, der eine Abrissfirma hat, an den alten Turnhallenboden gekommen. Dann habe ich mir die Springböcke geholt – und dann ist immer mehr dazu gekommen. Die Lampen sind aus alten Fahrrad-Rädern und dicken Seilen, in der Ecke steht ein altes Trimmrad. Alles passt mittlerweile zusammen.

Woher kommt der Name Südgold?

Ich habe lange gemeinsam mit einem guten Freund, der auch ein Café hier in Köln hat, zusammengesessen und gegrübelt. Irgendwie sind wir dann auf Südgold gekommen. „Süd“ steht – na klar – für die Südstadt. Und „Gold“ ist für mich der Kaffee.

Wieso sind Sie in die Südstadt gezogen?

Ehrenfeld oder die Südstadt waren meine beiden Optionen. Aber hier ist man direkt am Rhein, am Park. Man hat die Studenten, und die Südstädter sind einfach lebensfrohe Menschen.

Was bekommt man bei Ihnen serviert?

Alles rund um Kaffee natürlich. Bald auch noch Filterkaffee, denn danach werde ich oft gefragt. Neben heißen Getränken mache ich aber auch Smoothies und frisch gepressten Orangensaft. Und wer Hunger hat, bekommt belegte Baguettes oder Ciabattas. Oh, und leckeres Bananenbrot habe ich auch.

Wer kommt so zu Ihnen ins Café?

Viele Studenten, aber auch Anwohner und zuletzt auch viele Lehrer. Vor Kurzem war sogar ein Sportlehrer aus Gummersbach da. Ein Kollege hatte ihm von dem Laden erzählt.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Mein persönliches Highlight sind die originalen Sitze aus dem Westfalenstadion, die direkt am Fenster platziert sind. Ich bin FC- und BVB-Fan. Und als ich die im Internet gefunden hat, dachte ich: Die passen perfekt.

Haben Sie eine witzige Geschichte parat?

Kurz nachdem ich das Café eröffnet habe, wollte ein Freund mal vorbeischauen. Wir haben also eine Uhrzeit ausgemacht. Doch irgendwann ruft er an und fragt mich, wo denn das Café sei? Er stünde schon seit einer halben Stunde an der Adresse, sehe aber nur einen Krankengymnastik-Laden. Tja, das war dann doch mein Café.

Angebot und Öffnungszeiten

Das Café Südgold, Trajanstraße 33, ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, samstags hat das Café von 9 bis 15 Uhr auf und sonntags von 10 bis 15 Uhr.

Cappuccino und Co., Smoothies,  belegte Ciabattas, Cookies und mehr. (Lukas Hansen)

** im März 2017 **

Café Einspänner (Neustadt-Süd)

Seit Februar 2014 führen Alexandra Hörsken und David Bäcker das Café „Einspänner“ in der Südstadt. Die kleine Kaffee- und Espresso-Bar auf der Bonner Straße hat sich zu einer wahren Versorgungsstätte der Südstädter entwickelt. Am Morgen strömen die Gehetzten auf dem Weg zur Bahn hinein, auf der Suche nach Kaffee und Brötchen. Am Mittag wird Suppe und den ganzen Tag Kuchen serviert.

Wie haben Sie den Weg in die Südstadt gefunden?

Bäcker: Ich bin hier aufgewachsen und groß geworden, mit der Südstadt war ich also schon immer verbunden. Alexandra kommt aus dem schönen Paderborn.

Hörsken: Es war mir schon immer klar, dass ich neben meinem Laden in Brühl auch einen Laden in Köln möchte, und dann hat sich die Südstadt angeboten. Es war einfach ein Zufall und ein Glücksgriff.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Bäcker: Bei der Namenssuche haben wir ewig gesucht und viel herumgesponnen.

Hörsken: Ich hatte einen Favoriten, der innerhalb Kölns aber schon vergeben war. Dann ist mir „Einspänner“ eingefallen und ich dachte: Das klingt schön rund. David hat dann recherchiert und die Geschichte zum Einspänner gefunden. Der Einspänner ist im Prinzip der historische „Coffee to go“. Die Kutscher in Wien haben sich damals ihren Kaffee in Kaffeehäusern geholt. Oben auf dem Kaffee war Sahne drauf, die den heutigen Deckel ersetzt und den Kaffee warm gehalten hat.

Was kommt bei Ihnen in die Tassen?

Hörsken: Hier im Ausschank haben wir einen Espresso und zwei verschiedene Kaffeebohnen. Die werden in der Rösterei Langen im Sauerland geröstet. Dort werden die Bohnen lange geröstet, also eine Trommelröstung, und das ist für den Kaffee ganz wichtig. Denn nur wenn eine Bohne lange geröstet wird, wirst du ihr auch gerecht.

Was geht bei Ihnen denn am häufigsten über die Theke?

Bäcker: Der Cappuccino, der Klassiker in allen Kaffeehäusern. Was haben Sie in Ihren Vitrinen zu bieten?

Hörsken: Morgens eine Auswahl an Broten – wir haben bis zu acht Sorten mit verschiedenen Cremes, Ciabatta-Brötchen und Wraps, die wir alle selbst machen. Dann haben wir jetzt auch Salate und Suppen, die alle zwei Tage wechseln. Und unsere Kuchen backen wir auch alle selbst.

Bäcker: Das Gebäck ist immer ein fester Bestandteil in unserem Angebot. Wir haben Cookies, Brownies, Franzbrötchen und Croissants.

Hörsken: Sonntags gibt es auch schon mal Torten – und es ist Waffeltag.

Was gefällt Ihnen denn besonders an diesem südlichen Veedel?

Bäcker: Ich finde es angenehm, dass du hier alles hast. Es ist sehr lebhaft, die Leute sind komplett gemischt, du kannst sehr anonym leben oder total mittendrin.

Hörsken: Ich finde es angenehm, wie viele junge, höfliche Menschen hier reinkommen.

Welche Menschen kommen hier denn noch so durch die Tür?

Bäcker: Von der Latte-Macchiato-Mami, die den Kinderwagen hereinschiebt bis zum Alten mit Krückstock, der sich hierher setzt und seinen Kaffee schlürft.

Hörsken: Neulich kam hier morgens um sieben ein alter Mann herein und hat sich einmal durch unsere Karte gefuttert – angefangen mit einer Suppe. Man konnte ihm ansehen, dass er nicht viel Geld hatte, und da hat jemand zu mir gesagt: „Ich zahle für ihn.“ Das fand ich super!

Wie ist Ihr Laden in der Südstadt angenommen worden?

Bäcker: Das Feedback ist sehr positiv. Natürlich: Es gibt immer Leute, die meckern. Der Anspruch ist aber auch hoch, vor allem bei den Espresso-Purtrinkern. 

Angebot und Öffnungszeiten

Café Einspänner, Bonner Straße 13, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 7-19 Uhr, samstags: 9 bis 18 Uhr, sonntags von 10-18 Uhr

Angebot: Espresso, Cappuccino, Milchkaffee, frischer Orangensaft, Avocado-Brot, Backwaren, Quiches und mehr. (hel)

** im Dezember 2016 **

Kölner Kaffeeprinzen (Altstadt-Süd)

Seit Oktober 2013 regieren die Kaffeeprinzen Ulli Dammert und Rainer Deppe rund um das Martinsfeld in der Neustadt-Süd und verwöhnen ihre „Untertanen“ mit 15 verschiedenen, selbstgeröstetem Kaffeesorten und Kaffeespezialitäten.

Wie kamen die Kaffeeprinzen zu ihrem Namen?

Wir haben uns abends oft hingesetzt und versucht, einen passenden Namen zu finden, haben Ideen aufgeschrieben, aber irgendwie kam nichts bei raus. Eines Morgens, nach einem Abend mit einem Glas Rotwein zu viel, stand der Name auf unserem Block. So ganz können wir uns daran nicht mehr erinnern, aber es muss uns wohl abends eingefallen sein. Und beim Frühstück hat uns der Name dann wirklich gut gefallen.

Was bekommen die Gäste in ihre Tassen gefüllt?

Nur selbstgerösteten Kaffee, Milch vom Bauernhof und viel Liebe bei der Zubereitung. Die ist uns sehr wichtig.

Was ist denn das beliebteste Getränk?

Der Kaffee Latte, mit einem doppelten Espresso, schön kräftig, dicht gefolgt vom Cappuccino – also die Klassiker. Besonders beliebt ist die Bohne des Espresso Dolce Vita. Der hat eine leicht schokoladige Note und wenig Säure. Er ist nicht zu kräftig, nicht zu stark, sondern schön in der Mitte.

Womit könnt ihr prahlen?

Unsere Kölner Mischung ist auf jeden Fall eines unserer Aushängeschilder. An der haben wir lange rumgetüftelt. So eine Mischung zu machen, ist gar nicht so einfach. Es war so, dass wir die Mischung zusammengestellt hatten und wir sie dann bei uns im Ausschank erprobt haben. Die Leute sagen hier ja sowieso ziemlich direkt, ob es ihnen schmeckt oder vielleicht nicht so. Und so haben wir die Mischung noch leicht verändert und nach den Reaktionen unserer Kunden perfektioniert.

Was gefällt euch an diesem Veedel?

Uns gefällt es, dass diese Ecke der Stadt fast noch ein bisschen unentdeckt ist und dass es eigentlich mit gar nicht viel protzen kann. Es ist eher ein Wohngebiet, man ist aber trotzdem mitten in der Stadt. Und es wohnen auch sehr nette Leute hier.

Was sagen eure Gäste? Was für ein Feedback bekommt ihr?

Viele sind sehr froh, dass sie hier um die Ecke ihr Café haben und sie sich mit Kaffee eindecken können, und viele finden es auch toll, dass sie mit uns auch immer quatschen können und dass wir hier keine Massenabfertigung betreiben. Das ist hier fast schon ein „Nachbarschaftstalk“. Das hätten wir am Anfang nicht gedacht, wir dachten, die Großstadt ist anonymer. 

Öffnungszeiten und Angebot

Die Kaffeeprinzen, Martinsfeld 53 A, haben dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet.

Jegliche Kaffees, Kaffeebohnen gibt es selbstgeröstet, gemahlen oder als Bohne zu Mitnehmen. Preise variieren nach Sorte zwischen 5 und 6 Euro für 250 Gramm. (hel)

** im Dezember 2016 **

Ecco (Neustadt-Süd)

Eigentlich ist Jannis Konstantinidis längst kein Neuling mehr im Gastronomie-Geschäft. Durch Zufall ist er vor 25 Jahren als gelernter Kaufmann in die Branche gerutscht. Seit 17 Jahren gehört ihm etwa das Klaaf am Eigelstein. Noch recht neu ist er aber im Ecco-Restaurant an der Severinstorburg: Das hat der gebürtige Kölner erst in diesem Jahr gekauft. Besonders bekannt ist das Restaurant für sein Brunchangebot. Warmes Gemüse, Salate, Brot oder auch Dessert – am Büfett gibt es einiges zu entdecken.

Warum gerade das Ecco-Restaurant?

Das Ecco existiert jetzt seit 17 Jahren. Es gab mehrere Besitzer. Meine unmittelbare Vorgängerin hat das Konzept des veganen und vegetarischen Cafés hier reingebracht. Das hat mir sehr gut gefallen. Da konnte ich nicht Nein sagen.

Was hat sich mit der Übernahme des Restaurants verändert?

Das Grundkonzept ist das gleiche geblieben. Aber wir haben viel saniert, das war nach den 17 Jahren einfach nötig. Jetzt gibt es eine neue Küche, eine neue Theke, neue Schränke. Und: Im Laden läuft jetzt Musik, das war vorher auch anders.

Was kommt bei Ihnen auf die Teller und in die Tassen?

Wir haben jeden Tag von 10 bis 15 Uhr ein vegan und vegetarisches Büfett. Auch mit glutenfreiem Essen. Das Büfett selbst sieht aber jeden Tag ein bisschen anders aus. Zum Brunch gehört immer auch ein Orangensaft. Nach dem Brunch bieten wir dann eine Cross-Over-Küche an. Es gibt Gerichte mit Fleisch, vegetarisch, aber eben auch vegan. Besonders beliebt sind unsere Burger. Zu trinken gibt es auch fair gehandelten Bio-Kaffee.

Womit können Sie angeben?

Wir backen unser Brot und unsere Brötchen selbst. Jeden Morgen um sechs beginnen zwei Mitarbeiter damit, den Teig fertig zu machen. Alle Backwaren sind entweder vegan oder vegan-glutenfrei. Und auch mit unserer Terrasse natürlich: Die ist relativ groß, die Straße gehört zur verkehrsberuhigten Zone, man sitzt also ruhig und trotzdem zentral.

Gibt es Träume und Wünsche für die Zukunft?

Wir werden unseren Schwerpunkt weiterhin auf vegan, vegetarisch und glutenfrei legen und genau dieses Konzept vielleicht noch um einige Snacks erweitern. In naher Zukunft feiern wir aber vor allem eine Karneval-Premiere. Vorher hatte das Ecco zur Karnevalszeit immer geschlossen. Jetzt wird hier von Weiberfastnacht bis zum Karnevalsdienstag nicht wie sonst gemütlich gegessen, sondern gefeiert.

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Der Laden ist einfach schön, mir gefällt das gesamte Umfeld. Ich hatte vorher schon einmal ein Restaurant in der Südstadt. Und ich bin auch hier geboren. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, warum es mich immer wieder hierher zieht!

Adresse und Öffnungszeiten

Das Restaurant Ecco am Kartäuserwall 7-11, Südstadt, öffnet täglich von 10 bis 00.00 Uhr. Zwischen 10 und 15 Uhr kann man brunchen. Samstag und Sonntag gibt es tagsüber nur Brunch.

Speise- und Getränkekarte gibt es auch auf der Internetseite www.ecco-restaurant.de. (Lotta Duden)

** im November 2016 **

Sabor ’Ermoso (Neustadt-Süd)

Seit anderthalb Jahren lockt das Konzept-Café Sabor ’Ermoso in die Südstadt. Den „wunderbaren Geschmack“ – das heißt Sabor ’Ermoso nämlich auf Spanisch – bringen Rezepte aus aller Welt, die das überaus charmante und nette Team in dem gemütlich gestalteten Café an der Kurfürstenstraße 1 serviert.

Wie kam es zu Sabor ’Ermoso?

Sandra Schulte (29) und Ethem Ducakoglu (30) wollten sich schon immer mit einem Café selbst verwirklichen. Das Logo mit dem kleinen Bötchen gab es schon länger, 2015 machten sie dann Nägel mit Köpfen und zogen an die Kurfürstenstraße.

Was macht das Café aus?

Urlaub und Kreativität auf 38 Quadratmetern. Der spanische Einschlag kommt von der Liebe zum Baskenland, wo Sandra Schulte ein Jahr lang Aupair war, und von einer gemeinsamen Zeit in Peru. „Wir bringen von unseren Reisen Gerichte und Ideen mit, die wir hier bunt zusammenwürfeln. Außerdem ist Sabor ’Ermoso ein Freundschaftsprojekt: Wir haben als Paar gegründet und unsere Freunde eingestellt.“

Wen trifft man im Café?

Hier kommen ganz unterschiedliche Leute hin. Gleichgesinnte Reiseliebhaber, ältere Herrschaften, Familien, Frauen wie Männer. Der Umgang ist sehr familiär. Man hat immer das Gefühl, in einem Wohnzimmer zu sein. Einige vergessen ihre Schuhe oder die Lesebrille, manche fühlen sich so heimisch, dass sie vergessen, die Toilette abzuschließen.

Was ist die Spezialität des Hauses?

Die Scones, die wir jeden Morgen backen, und das hausgemachte Müsli. Das verkaufen wir mittlerweile auch zum Mitnehmen, aber das Rezept bleibt geheim.

Was ist besonders schön am Standort?

Die Südstadt ist unsere Heimat und uns gefällt die Offenheit und freundliche Art der Menschen. Außerdem füllt unser Café eine Lücke, die es hier gab: eine Lokalität für alle und zu jeder Tageszeit. Dazu haben wir einen lauschigen Hinterhof, in dem es sich im Sommer herrlich sitzen lässt. Außerdem fehlt es hier an nichts, wir mögen das Veedel genauso wie es ist.

Was war für euch beim Einzug wichtig?

Dass die fleischfarbene Hauswand überstrichen wird! Das haben wir mit dem Eigentümer abgeklärt und nun haben wir eine Fassade, die die chilenische Künstlerin Pau Quintanajornet wunderschön bunt gestaltet hat.

Öffnungszeiten und Angebot

Sabor Ermoso, Kurfürstenstraße 1, 50678 Köln. Geöffnet hat das Café dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 17 Uhr.

Das Sabor ’Ermoso bietet neben Kaffeespezialitäten und Kuchen auch herzhafte Snacks und eine Frühstücksauswahl an. Es gibt auch ein hausgemachtes „Granüsli“.  (bml)

** im November 2016 **

Café Häppchen (Neustadt Süd)

Sina Mohajer ist schon seit 14 Jahren in der Gastronomie tätig. Im September feiert sein Café "Häppchen" direkt am Bahnhof Süd seinen zweijährigen Geburtstag.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Der Name kam mir spontan in den Sinn. Viele Leute kommen hier vorbei und essen nur schnell eine Kleinigkeit oder nehmen sich den Kaffee auf die Hand. Es passte einfach zum Konzept und fällt auf: Kaum einer sagt mehr "Häppchen". Wir wollten den Begriff wieder aufleben lassen.

Was kommt auf die Teller und in die Tassen?

Alles, was man bei uns kaufen kann, ist frisch. Wir kooperieren mit regionalen Märkten und verwenden saisonale Produkte. Darauf legen wir sehr viel Wert. Auch unsere Verpackungen sind biologisch abbaubar.

Womit können Sie angeben?

Für unseren Kaffee und unseren Service sind wir bekannt. Wir haben viele Stammkunden, die auch deshalb gerne zu uns kommen. Die Atmosphäre ist eigentlich immer locker fröhlich. Unsere Einrichtung ist komplett selbstgemacht.

Die Lampe, zum Beispiel, ist unser ganzer Stolz. Sie besteht aus 6000 Wäscheklammern. Es ist alles nicht zu perfekt, aber das wollen wir auch nicht. So haben wir etwas individuelles, etwas, was zu uns passt.

Was sagen die Gäste?

"Wir kommen oft und gerne hier her! Es ist alles viel persönlicher als in den meisten anderen Cafés. Das Personal ist super und geschmeckt hat es uns sowieso immer. Uns gefällt es einfach sehr gut", erzählt das junge Pärchen am Nebentisch.

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Die Gegend ist sehr bunt. Die Menschen, die hier vorbei kommen, sind alle unterschiedlich. Viele Studenten kommen von der Uni her, aber durch den Bahnhof auch viele Pendler. Die Leute sind einfach sehr offen. Deshalb haben wir unser Café auch hier eröffnet, man weiß nie, wer vorbeikommt.

Was müsste sich ändern?

Die Fahrräder.

Hier am Bahnhof kommen jeden Morgen unendlich viele Fahrräder an, manche stehen aber auch schon ein Jahr lang unbenutzt herum. Viele Leute sind morgens genervt, weil die Räder ihnen den Weg versperren und sie nicht durchkommen. Anfangs hatte das noch einen gewissen Charme, aber jetzt werden es immer mehr.

Preise und Öffnungszeiten

Das Café Häppchen, Otto-Fischer-Str. 9, am Bahnhof Süd ist von Montag bis Freitag offen von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr. Samstags und sonntags ist geschlossen.

Die meisten Snacks bekommt man ab 3 bis 4 Euro; die meisten Getränke ab 2 Euro. (ksta)

** im September 2016 **

La Locanda (Neustadt-Süd)

Seit 2003 führt Milena Vigani mit ihrem Mann das Lokal „La Locanda“ in der Neustadt-Süd. Im Juli 2013 konnten sie somit bereits ihr zehnjähriges Bestehen feiern.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

„La Locanda“ bedeutet aus dem Italienischen übersetzt „Das Gasthaus“. Das beschreibt recht gut die gemütliche und familiäre Atmosphäre, die wir in unserem Ristorante schaffen wollen. Wenn man bei uns reinkommt, soll man sich sofort wohl fühlen und auch ein bisschen zu Hause sein. 

Was kommt bei Ihnen ins Glas und auf den Teller?

Wir bieten eine große Auswahl verschiedener Weine, sowohl aus dem Norden als auch aus dem Süden Italiens. Unsere Küche ist von einer sardischen Richtung geprägt. Im Angebot sind natürlich einige Spezialitäten der Insel Sardinien, zum Beispiel das Milchspanferkel oder ein im Ofen gebratenes Lammcarée. Außerdem macht mein Mann schwarze Spaghetti, und zwar nach seinem Geheimrezept.

Womit können Sie angeben?

Was unser Ristorante vor allem besonders macht, sind die eigenen Kreationen. Wir verwenden ausschließlich frische Produkte und stellen viele Sachen selber her. In der Küche versuchen wir stets lieber unser Bestes als unser Schnellstes zu geben. Deswegen kann es manchmal durchaus vorkommen, dass ein Gast etwas länger auf sein Gericht warten muss – wir legen nun einmal sehr viel Wert auf die liebevolle Zubereitung.

Ihr bislang größtes Missgeschick?

Ein Gast hat bestritten, etwas bestellt zu haben. Unserer Bedienung hatte er gesagt, er hätte gern die Kalbsbäckchen. Als er dann bereits angefangen hatte, die zu essen, fiel ihm plötzlich ein, dass er doch lieber das Kalbsragout haben wollte. Er behauptete dann einfach, er hätte dieses Gericht bestellt. Der Kunde verhielt sich so unkooperativ, dass mein Mann ihn bitten musste, das Lokal zu verlassen. Das war uns dann natürlich gerade gegenüber unseren anderen Gästen ziemlich unangenehm.

Was gefällt Ihnen an der Kölner Südstadt?

Es ist ein sehr bunter und lebhafter Stadtteil, die Menschen sind immer offen und freundlich. Die vielen anderen Restaurants hier bedeuten auf der einen Seite natürlich Konkurrenz für uns, machen auf der anderen Seite aber auch die wunderbare Vielfalt dieser Gegend aus. Hier ist einfach immer etwas los, alles ist in ständigem Wandel.

Was sollte sich im Viertel ändern?

Ich finde, es könnte hier ein paar mehr Parkhäuser geben. Es sind einfach nicht genügend Parkmöglichkeiten vorhanden, das erschwert natürlich auch sehr oft die Anreise unserer Kunden. Es ist immer lästig, wenn man vom Auto aus noch eine längere Strecke zu Fuß gehen muss.

Öffnungszeiten und Angebot

Das „La Locanda“ befindet sich im Zugweg 3 in der Neustadt-Süd und hat von Dienstag bis Sonntag von 18 bis 23 Uhr geöffnet. Die Küche öffnet um 18.30 Uhr. Montags ist Ruhetag.

Es gibt Weine, Antipasti, natürlich Spaghetti und Co., außerdem Dorade, Lammcarree, Dolci und noch Vieles mehr. (mgg)

** im August 2016 **

Trattoria Palermo (Altstadt-Süd)

Die Familie Vaccaro um Inhaber Salvatore ist schon seit 1976 im Geschäft. Seit 40 Jahren bereitet sie Pizzen und Pasta zu, erst 20 Jahre lang auf der Aachener, mittlerweile in der Severinstraße. Sohn Tony  Vaccaro (40) und sein Bruder sind von klein auf in den Betrieb hineingewachsen. Im Fragebogen steht Tony Vaccaro Rede und Antwort.

Woher hat das Restaurant seinen Namen?

Mein Vater hat von seinem Cousin eine Postkarte aus Sizilien erhalten. Dort abgebildet war die Kathedrale von Monreale. Sie hat meinem Vater sehr gefallen. Und da wir ursprünglich aus Sizilien sind, bot sich der Name Trattoria Palermo einfach an.

Wie sieht es bei Ihnen aus?

Die Kathedrale mit ihren Rundbögen hat uns inspiriert. Dieser normannisch-gotische Stil ist Ausdruck der verschiedenen Herrschaftsepochen auf Sizilien. Wir haben versucht, dieses Rundbogenmuster in unser Lokal mit einfließen zu lassen.

Was kommt bei Ihnen in die Gläser und auf die Teller?

Wir bieten ein Erfrischungsgetränk aus Stachelbeeren an. Italienisches Birra Peroni vom Fass haben wir auch – und natürlich Kölsch. 95 Prozent unserer Tafelweine sind aus Sizilien. Schon immer in unserer Karte sind die gegrillten Calamari und die Involtini alla siciliana. Involtini, das sind Kalbfleischrouladen mit einer Füllung aus Thunfisch, Paprika, Sardellen und Käse an saurem Rahm.

Womit können Sie angeben?

Unsere Außengastronomie ist mit 36 Plätzen ziemlich groß.  Tommy Engels, Ralf Richter und die Millowitschs kommen zu uns zum Essen.

Die lustigsten Momente bei Ihnen?

Ich als Kellner bereite die Zabaione immer selbst zu. Sie wird von mir per Hand geschlagen. Viele Gäste sind uns schon seit Jahren treu und kennen meinen Kampf mit der Creme. Im Vorbeigehen bekomme ich dann schon mal einen Spruch wie „Alles fit? Dann kannst du mir ja eine Zabaione machen!“ zu hören. Ist quasi unser Running Gag.

Was gefällt Ihnen besonders am Severinsviertel?

Es ist ein Dorf in der Stadt – mit vielen Alt-Eingesessenen. Man kennt sich, man grüßt sich.

Gibt es etwas, womit Sie unzufrieden sind?

Der italienischen Gastronomie hierzulande fehlt es an Authentizität. Natürlich haben auch wir uns etwas an die Geschmäcker der Deutschen angepasst. Aber ich finde es nicht in Ordnung, jedes Gericht mit Sahne zu strecken. Das hat nichts mehr mit original italienischer Küche zu tun. Einige Betriebe haben zwar einen italienischen Namen, aber völlig landesunkundige Besitzer. Ich würde mir französisch-belgische Verhältnisse wünschen. Dort erkennt man „echte Italiener“ anhand eines Siegels auf den ersten Blick. 

Öffnungszeiten

Die Trattoria Palermo an der Severinstraße 151, Südstadt, Telefon: 0221/329131 hat täglich von 12 Uhr bis 15 Uhr und 17.30 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Mittwoch ist Ruhetag. (vih)

** im Mai 2016 **

Café Haptilu, Südstadt

Vor zehn Jahren eröffnete Olaf Schlien das Haptilu in der Kölner Südstadt. Weg möchte er nicht mehr. Zwei gemütliche Räume und sogar eine kleine Theke gibt es, die Weinlounge nebenan gehört auch zum Haus. In der Gastronomie arbeitete Schlien immer gern, er mag den Kontakt zu anderen Menschen und das direkte Feedback. Die Idee zur Selbstständigkeit brachte ihm seine Mutter. Eine kleine familiäre Oase in der Kölner Südstadt – so  beschreibt er sein Café.

Wie kam Ihr Kind zu seinem Namen?

Als ich das Café eröffnet habe, konnte ich meine Kinder durch die Selbstständigkeit selten sehen. Da wollte ich sie wenigstens namentlich bei mir haben. Der Name setzt sich aus ihren Initialen zusammen: Hanna, Philipp, Till, Luca.

Was kommt bei Ihnen in die Tassen und auf die Teller?

Wir machen alle Sachen frisch und bieten viel Hausmannskost an. Unser Strammer Max ist am Wochenende zum Frühstück besonders beliebt. Und wir sind alle eingebunden – ich mache die Frikadellen und den Kartoffelpüree, meine Mutter backt die Kuchen. Das ist das eigentlich Besondere.

Womit können Sie angeben?

Wir haben treue Gäste. Bestimmt 80 bis 85 Prozent unserer Kundschaft sind ganz tolle Stammgäste. Ich glaube, das ist etwas, womit man angeben kann. Heutzutage ist das nicht mehr so üblich. Früher habe ich in einem Café an der Schildergasse gearbeitet, da laufen am Tag 70 000 Menschen vorbei. Hier ist das anders: Die Leute kommen zu uns zurück. Da steht nicht das Rührei oder das Essen im Vordergrund – natürlich muss das auch stimmen –, aber es heißt immer: Die gehen zum Peer oder zum Olaf.

Ihr bislang größtes Missgeschick?

Eigentlich nichts. Man kann das ja nur im Nachhinein beurteilen und jetzt, nach zehn Jahren: Die Missgeschicke, bei denen ich früher dachte, ich hätte Pech gehabt, waren keine. Ein Bespiel: Wir wollten neue Tische bestellen, aber die Lieferzeit betrug acht Wochen. So viel Zeit hatte ich nicht. Wir mussten also die nehmen, die wir vorher hatten. Damals fand ich das total doof. Heute bin ich froh, dass wir die Tische behalten haben – weil die einfach dazugehören.

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Wir haben uns damals, als wir auf der Suche nach einer Räumlichkeit waren, ganz viele Geschäfte angeguckt. Aber hier kam ich rein und es hat mich der Blitz getroffen. Ich weiß nicht, wie man das erklären kann. Es ist wie bei meiner Frau gewesen. Alles hat gepasst. Es war reiner Zufall. Und ich möchte nicht mehr weg. Ich habe auch meinen Lebensmittelpunkt hierher verlegt.

Öffnungszeiten und Angebot

Das Café Haptilu am Kartäuserhof 2, Südstadt, hat dienstags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Neben allerlei Kaffeespezialitäten gibt es Frühstück und einen Mittagstisch. Im Winter 2018 kann keine Abendkarte angeboten werden. Die Preise der Gerichte sind auf Internetseite des Cafés zu sehen.

** im April 2016 **

Avila-Tapas-Bar (Neustadt-Nord)

Im November 2015 eröffnete die Avila-Tapas-Bar. Inhaber Jean Carlos Fernandez- Schulz, der aus Venezuela stammt, leitet das Restaurant mit seiner Schwester Lisbeth Fernandez.

Seit der gelernte Einzelhandelskaufmann in Deutschland wohnt, arbeitet er in der Gastronomie. Die Idee, sich selbstständig zu machen, kam von seiner Schwester. Heute nennen sie sich stolz einen Familienbetrieb.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Nördlich von Caracas in Venezuela erstreckt  sich eine Berglandschaft, sie schützt die Stadt vor dem Meer. Das Gebirgsmassiv, großteils ein Nationalpark, wird  auch Avila genannt. Wir wollten einen einfachen Namen, den man sich gut merken kann – und trotzdem keinen gewöhnlichen. Außerdem sollte unser neues Lokal etwas mit Venezuela zu tun haben.

Was kommt bei Ihnen in die Gläser und auf die Teller?

Wir bieten verschiedene Weine und Spirituosen aus Spanien an.  Wenn es kalt ist, bestellen die Kunden oft einen Ingwer-Tee, den wir mit frischem Ingwer zubereiten. Eine spezielle venezolanische Küche bieten wir noch nicht, das ist aber für die Zukunft geplant. An Tapas haben wir eine große Auswahl. Es gibt vegetarische und welche mit Fleisch. Besonders oft wird Hähnchen mit Honig und Rosmarin bestellt.

Womit können Sie angeben?

Mit unserer hausgemachten Aioli. Die Kunden lieben sie, wir bekommen oft Lob dafür. Wir bereiten unser Essen so frisch wie möglich zu. Es gibt nichts Tiefgefrorenes, Frische hat also oberste Priorität. Aber auch unsere Art die Kunden zu bedienen kommt an, hier geht es familiär zu. Jeder soll sich hier wie zu Hause fühlen.

Ihr bislang größtes Missgeschick?

Als es das erste Mal richtig voll war, hatten wir nicht mit so einem großen Ansturm gerechnet. Eine Kundin musste etwas länger als üblich auf ihre Bestellung warten und wurde etwas ungeduldig. Wir haben ihr dann zwischendurch Brot mit Aioli gegeben. Nachdem sie ihr Essen bekommen hatte, war sie aber wieder zufrieden.

Was muss im Restaurantbetrieb noch verbessert werden?

Bis jetzt gab es Gott sei Dank keinerlei Probleme und  Beschwerden. Wenn man frisch essen will, muss man halt etwas auf die Speisen warten, aber das wissen die Kunden schon.

Warum haben Sie Ihre Tapas-Bar in der nördlichen Innenstadt eröffnet?

Das war ein lustiger Zufall. Meine Schwester und ich haben zeitgleich im Internet nach einem passenden Raum gesucht. Wir sind  beide auf diesen Raum gestoßen, also völlig unabhängig voneinander. Die Vorbesitzerin hat es sofort an uns vermietet, weil sie ihr Lokal an einen Familienbetrieb weitergeben wollte. Die Nachbarschaft hier ist super. Mittlerweile sind unsere Nachbarn auch unsere Stammkunden. 

Öffnungszeiten und Angebot

Die Avila-Tapas-Bar in der Krefelder Straße 37 ist montags bis donnerstags von  18 bis 24 Uhr, freitags und samstags von 18 bis 1 Uhr geöffnet. Warme Küche gibt es jeweils bis 23 Uhr. Sonntag ist in der Tapas-Bar Ruhetag. Kontakt über die Telefonnummer  0221/30197690.

Es gibt beispielsweise Rotwein aus dem katalanischen Anbaugebiet, Priorat, dazu natürlich Tapas, Aioli und Co. (chi)

** im März 2016 **

Backes (Neustadt-Süd)

Schnapszahl-Jubiläum beim „Backes“ in der Südstadt: Die Kneipe besteht seit 33 Jahren. Inhaberin Barbara Petry hat mit ihrem Sohn Philipp die Bar übernommen, nachdem Ex-Mann Franz Kirchen in den Ruhestand ging.

Wie kam Ihr Kind zu seinem Namen?

„Backes“ steht für „Backofen“. Den Namen hat sich mein Ex-Mann Franz überlegt. Vorher war hier eine Bäckerei. Der alte Ofen steht heute noch im Keller.

Was kommt bei Ihnen in die Gläser und auf die Teller?

Vor allem Reissdorf Kölsch. Wir bieten aber auch verschiedene Weine und Whiskeysorten an. Sonst haben wir die üblichen Getränke. Da wir ein gemischtes Publikum haben, soll für jeden etwas dabei sein. Dazu gibt’s Chips, Erdnüsse und selbstgemachte Frikadellen.

Womit können Sie angeben?

Auch nach 33 Jahren ist der Betrieb immer noch in Familienhand. Es kommen immer noch Gäste, die am  Eröffnungstag schon mit dabei waren. Unsere Karnevalsveranstaltungen sind auch immer eine Attraktion.

Die Gäste kommen zum Teil sogar aus Bayern, um fünf Tage Karneval bei uns zu feiern. Wir begnügen uns nicht damit, Luftschlangen aufzuhängen und das Bier teurer zu machen, wir veranstalten Mottopartys und gestalten den Raum passend um. Einmal im Monat haben wir auch eine Musikveranstaltung.

Ihr größtes Missgeschick?

Als ich selbst einmal vom Feiern zurück zur Bar kam, standen die Fenster offen und die Rollladen waren noch nicht unten. Das hat mich alles gewundert, ich renne also rein und schließe die Fenster. Alle guckten mich  komisch an: Es war erst viertel nach zwölf. Ich war aus dem Takt; dachte, wir haben schon drei Uhr nachts. Der Betrieb lief auf Hochtouren und ich wollte den Laden schließen.

Was muss sich ändern?

Wir sind an sehr viele Vorschriften gebunden. Es geht von Markierungen auf dem Boden bis hin zur Farbe der Blumenkübel vor der Kneipe. Es sollte weniger Vorschriften geben. Wir würden auch ohne diese ganzen Verbote Rücksicht auf die Nachbarn nehmen.

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Die französische Lebensart und der dörfliche Charakter. Morgens treffe ich beim Bäcker Kunden, denen ich gestern noch bis spät Bier ausgeschenkt habe.  

Öffnungszeiten und Angebot

Die Südstadt-Kneipe Backes liegt  an der Darmstädter Straße 6 und hat montags bis freitags von 17 Uhr bis 3 Uhr, am Samstag von 18 Uhr bis 3 Uhr und sonntags von 20 Uhr bis 1 Uhr geöffnet.

Es gibt 16 Jahre alten Whiskey „Lagavulin“, Bier, Frikadell gegen den kleinen Hunger und mehr.  (chi)

** im März 2016 **

Cafehaus Römerpark (Neustadt-Süd)

Das Cafehaus Römerpark gibt es seit  über 20 Jahren. Die Gäste kommen  wegen der süßen und deftigen Frühstücksangebote, dem frischen Mittagstisch und der hausgemachten Kuchen.

Dazu bringt Betreiberin Jacqueline Schmitz-Rattenni  auch gerne saisonale Ernte aus dem eigenen Garten auf den Tisch.

Wie kam das Kind zu seinem Namen?

Das Café gibt es nun schon seit 27 Jahren, es ist den Südstädtern ein Begriff. Die Leute wissen, wo sie uns finden – eben direkt gegenüber vom Römerpark. Das ist leicht zu merken.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Tasse?

Für unsere Kuchen, Crêpes und Omeletts  werden Bio-Eier verwendet. Wir bieten von morgens bis abends Frühstück, wöchentlich wechselnde Mittagsangebote und hausgemachte Kuchen an.

Je nach Saison bringe ich frisches Gemüse und Kräuter aus meinem Garten für die Küche mit. Der Kaffee nach unserer eigenen Röstmischung kommt von der Mahou-Kaffeerösterei und die Tees aus eigenem Anbau.

Womit können Sie angeben?

Wir sind stolz auf unsere hellen Räumlichkeiten und unsere Stammgäste. Viele kommen täglich hierher und betrachten das Café als ihr zweites Wohnzimmer.

Ihr größtes Missgeschick bislang?

In der Küche wurde Salz mit Zucker verwechselt, da war der Kuchen natürlich hin.

Was mögen Sie an der Südstadt?

Ich schätze das gemischte Publikum. Von Künstlern über Studenten bis hin zu lokaler Prominenz aus Politik und Kabarett haben wir hier alles zu Gast.

Was muss sich ändern?

Etwas Verkehrsberuhigung täte der Südstadt gut.

Öffnungszeiten und Preise

Am Eierplätzchen, Teutoburger Str. 42, liegt das Cafehaus Römerpark. Montags bis samstags von 9 bis 20 Uhr und sonntags von 9.30 bis 19 Uhr.

Es gibt Frühstück, Crêpes, Omelette, außerdem Eintöpfe und Suppen, Salate und verschiedene Hauptgerichte. (cae)

** im März 2016 **

Kaffeehaus Severinstraße (Altstadt-Süd)

Der ehemalige indische Imbiss ist nicht wieder zu erkennen: Seit Samstag wird in der Severinstraße 40 in der Kölner Südstadt  regionaler Biokaffee und Panini in verschiedensten Varianten statt Daal und Currygerichte serviert. Schon lange träumte Inhaber Tim Stutzenstein (im Foto links mit Mitarbeiter Pascal Peljord) von einem eigenen Café. Als gelernter Barista mit langjähriger Gastronomieerfahrung will er die Kaffeekultur  vorantreiben. Im Fragebogen steht er Rede und Antwort.

Wie kam Ihr Kind zu seinem Namen?

Ich wollte es schlicht und deutsch haben. Generell versuche ich englische Begriffe im Laden zu vermeiden. Falls wir irgendwann ein weiteres Café eröffnen, dann hat auch das schon einen Namen – Kaffeehaus  und der jeweilige Straßenname.

Was kommt bei Ihnen in die Tassen und auf den Teller?

Wir beziehen unseren Kaffee regional aus der Ernst-Rösterei in der Bonner Straße, die Milch holen wir frisch vom Milchhof in der Nähe. Bei unseren Kuchen und Muffins setzen wir auf einen Bäcker in Velbert, das ist noch nicht so lokal wie wir es gerne hätten. Da der Bäcker aber auf dem täglichen Arbeitswegs einer unserer Mitarbeiter liegt, sparen wir auch so CO². Die Zutaten für unsere Paninis kaufen wir frisch auf dem Markt und im Feinkostladen.

Womit können Sie angeben?

Eindeutig mit unserem Kaffee – er ist exzellent. Im Café herrscht eine nette Willkommens-Atmosphäre, damit geben wir nicht unbedingt an, könnte man sicherlich aber.

Ihr bislang größtes Missgeschick?

Am Samstag ging uns die Milch aus. Nachdem wir am Hauptbahnhof keine Vollmilch gefunden haben, mussten wir einen Mitarbeiter zum Flughafen Köln/Bonn schicken, damit wir auch am Sonntag Kaffee mit Milch verkaufen konnten.

Was muss nach einer Woche im Cafébetrieb noch verbessert werden?

Die Abläufe müssen sich noch einspielen, hinter der Theke könnte alles noch flüssiger ablaufen. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Kaffeevarianten an jedem Tag und zu jeder Uhrzeit die gleiche gute Qualität haben. Deshalb werde ich jedem Mitarbeiter einen ausgiebigen Kaffeekurs an der Maschine geben.

Was gefällt Ihnen an der Südstadt?

Der Stadtteil wird immer jünger, das finde ich gut. Wir wollen auch einen Beitrag leisten und die Severinstraße mit neuem, jungen Leben füllen. (srk)

Öffnungszeiten und Angebot

Das „Kaffeehaus Severinstraße“ in der Severinstraße 40, in der Südstadt ist wochentags von 8 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.  

Es gibt: natürlich Kaffee in verschiedensten Ausführungen, außerdem Kuchen, Paninis und mehr. (srk)

** im Februar 2016 **

Frau Nora & Herr Max (Neustadt-Süd)

In der ehemaligen Werkstatt eines Goldschmieds in der Merowingerstraße haben Nora und Max Bassiner vor einem Monat ihr Café „Frau Nora und Herr Max“ eröffnet. Dort verkaufen sie neben Kaffee und Kuchen auch Produkte in skandinavischem Design. Im Fragebogen stehen sie Rede und Antwort.

Wie kam Ihr Kind zu seinem Namen?

Wir führen hier einen kleinen Familienbetrieb und haben daher für die persönliche Note vor unsere Vornamen ein „Frau“ und „Herr“ gesetzt.

Was kommt bei Ihnen auf den Teller und in die Tasse?

Die Patisserie Dehly & deSander beliefert uns mit Kuchen. Es gibt zum Beispiel einen veganen Schokokuchen (1,50 Euro) oder eine Quiche (3,90 Euro). Zu trinken gibt es alles, was unsere Maschine hergibt: Espresso (1,90 Euro) und Cappuccino (2,80 Euro).

Was sagen die Gäste?

„Der Kaffee ist sehr gut“, findet Simon Ramm. „Authentisch“, sagt Esther König zum Café.

Womit können Sie angeben?

Mit Jazz aus dem Plattenspieler, skandinavischem Produktdesign und niederländischen Kinderprodukten.

Ihr größtes Missgeschick bislang?

Ich habe den Plattenspieler über Nacht laufen lassen.

Was mögen Sie an der Südstadt?

Sie ist lebendig, grün und kinderreich. Die Südstädtler sind tolerant und weltoffen.

Was muss sich ändern?

In der Südstadt?

Öffnungszeiten und Angebot

Das „Frau Nora und Herr Max“ in der Merowingerstr. 20 in der Südstadt  (Tel. 0221/ 16857395) ist Mo-Fr von 9 bis 18.00 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Es gibt: Kaffee, Kuchen und Quiches, außerdem Wohn-Accessoires, fast ausschließlich skandinavischer Herkunft. (hge)

** im Februar 2016 **

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