Vegetarische RezepteWeihnachtsessen ganz ohne Fleisch

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Tarte kjochen

Die Tartes mit geschmortem Lauch lassen sich gut vorbereiten.

Köln – Wenn man für Gäste kocht, ist die größte Herausforderung den Geschmack aller zu treffen. Gerade während der besinnlichen Feiertage wird die gemeinsame Mahlzeit gerne zum Reizthema. Die halbe Verwandtschaft lebt mittlerweile vegetarisch, die Großmutter verträgt keine Zwiebelgewächse, der Onkel ist laktoseintolerant und der Neffe allergisch gegen Krustentiere. Auch wenn die Weihnachtsrunde in diesem Jahr kleiner ausfallen wird, derlei Probleme werden immer auftreten. Natürlich obliegt es dem Gastgeber sich den Bedürfnissen seiner Gäste anzupassen oder stur an ihnen vorbeizukochen. Mit dem Ergebnis, dass lieblos im Essen rumgestochert wird, die Tochter beleidigt neben dem Tannenbaum sitzt und den ganzen Tag furchtbare Grundsatzdiskussion über Ernährung geführt werden.

Leckere Alternative zum Gänsebraten

Unsere vegetarischen Hauptgänge sind eine nervenschonende und vor allem leckere Alternative zum Gänsebraten. Die Lauchtartes lassen sich auch mit anderem Gemüse füllen und eignen sich in kleinerer Form auch als Vorspeise.

Der knusprige Teig mit der saftig-würzigen Füllung birgt Suchtgefahr. Die Brezelknödel mit getrockneten Steinpilzen können sowohl als vegetarischer Hauptgang als auch zur Gans in Beilagenform serviert werden - ein köstlicher Kompromiss.

Brezelknödel mit Kürbis, Rosenkohl und Madeira-Sauce

Zutaten für vier Portionen Knödel 20 g getrocknete Steinpilze 130 ml heißes Wasser 350 g altbackene Brezeln oder Laugenstangen 1 Zwiebel ½ Bund Petersilie 3 EL Butter 100 ml Milch 2 Eier Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss Frischhaltefolie und Alufolie 2 EL Butter

Gemüse 500 g Hokkaido-Kürbis 500 g Rosenkohl 2 EL Butter 1 EL Zitronensaft Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss

Sauce 2 rote Zwiebeln, fein gewürfelt 2 EL Butter 100 ml Madeira 100 ml Rotwein 3 Zweige Thymian 1 TL Senf 1 EL Johannisbeergelee 1 TL Speisestärke 3 EL Wasser Salz, Pfeffer, Zucker

Zubereitung

Die getrockneten Pilze mit 130 ml heißem Wasser übergießen und 15 bis 20 Minuten einweichen lassen. Das Laugengebäck kleinschneiden und in eine große Schüssel geben. Die eingeweichten Pilze abseihen (den Sud aufbewahren) und klein schneiden. Die Zwiebel fein würfeln und in der Butter andünsten. Die Pilze dazu geben und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Die Mischung mit der Milch ablöschen, aufkochen und über die Brezeln gießen. Die Petersilie klein schneiden und dazu geben. Pilzwasser durch einen Kaffeefilter auf die Brezelmischung gießen. Eier hinzufügen, alles kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Mit den Händen zu einer gleichmäßigen Masse verarbeiten und abgedeckt 20 Minuten ziehen lassen.

Knödel formen

Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Die Brezelmasse halbieren und jeweils zu einer Rolle formen. Die Rollen jeweils auf ein Stück Frischhaltefolie legen und straff zusammenwickeln. Die Knödelrolle anschließend mit Alufolie wie ein Bonbon einpacken und ins Wasser geben. Die Knödel 25 Minuten gar ziehen lassen. Zwischen durch anstupsen, damit sie sich drehen. Die Rollen anschließend auspacken und in zwölf Scheiben schneiden. Butter in einer großen Pfanne auslassen und die Knödel auf beiden Seiten goldbraun anbraten.

Rosenkohl putzen und Kürbis schälen

Rosenkohl putzen und in kochendem Salzwasser 7 bis 10 Minuten blanchieren. Rosenkohl anschließend abseihen und die Köpfe halbieren. Den Kürbis schälen und in Scheiben schneiden. Die Butter in einer Pfanne erhitzen und die Kürbisstreifen darin rundherum anbraten. Nach circa fünf Minuten den Rosenkohl dazugeben und mitbraten. Das Gemüse mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft abschmecken.

Mit Madeira und Rotwein abschmecken

Die feingewürfelten roten Zwiebeln in Butter andünsten und mit Salz und Zucker würzen. Thymian dazugeben und mit Madeira und Rotwein ablöschen. Den Wein etwas einkochen lassen. Senf und Beerengelee hinzufügen und die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Speisestärke mit kaltem Wasser anrühren und vorsichtig in die kochende Sauce träufeln bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Lauch-Tarte mit weißen Bohnen, Thymian und Zitrone

Zutaten für vier Personen Teig

160 g Mehl ¼ TL Salz 115 g kalte Butter 60 g Crème fraîche 2 TL Zitronensaft 60 ml Eiswasser

Füllung 4 Stangen Lauch 2 TL Olivenöl Salz, Pfeffer 400 g weiße Bohnen (Konserve) 1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt1 Zitrone (Saft und Abrieb) ½ Bund Thymian, gehackt ¼ Bund glatte Petersilie, gehackt 80 g Bergkäse, gerieben 1 Eigelb 1 TL Wasser

Zubereitung

Mehl und Salz in einer großen Schüssel mischen. Die kalte Butter in Flöckchen auf der Mischung verteilen und mit den Händen einarbeiten. In einer kleinen Schüssel Crème fraîche, Zitronensaft und das kalte Wasser verrühren und zur Mehl-Butter-Mischung geben. Alles schnell zu einem glatten Teig kneten, in Frischhaltefolie wickeln, flach drücken und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.

In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Den Ofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Das Dunkelgrüne des Lauchs entfernen und die Stangen der Länge und der Breite nach halbieren. Lauch mit der Schnittseite nach unten in eine große Auflaufform legen und mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen.

Mit Alufolie abdecken und 12 Minuten backen. Danach die Alufolie entfernen und den Lauch 10 weitere Minuten backen. Den Ofen weiter laufen lassen. Lauch abkühlen lassen und klein schneiden. In einer Schüssel Lauch, die abgetropften Bohne, Knoblauch, Zitronenabrieb, Thymian, Petersilie und den geriebenen Käse mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Teig in vier Teile teilen und mit ausreichend Mehl rund ausrollen (circa 20 cm Durchmesser). Die Füllung auf die vier Teigräder verteilen, dabei einen 3-cm-Rand frei lassen.

Die Füllung ein wenig andrücken und den Rand einschlagen. Die Tartes auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Eigelb mit Wasser vermischen, die Tartes großzügig damit einstreichen und 25 bis 30 Minuten goldbraun backen. (Inspiriert von Deb Perelman)

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