Jetzt schon vorziehenDiese Blumen sorgen für blühende Beete im Sommer

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Wer im Sommer einen farbenfrohen Garten möchte, kann jetzt mit dem Säen anfangen.

Köln – Noch scheint der Sommer in weiter Ferne. Doch wer sehnsüchtig an blühende Beete denkt, kann jetzt schon aktiv werden, anstatt nur zu träumen. Denn viele Sommerblumen lassen sich aus Samen ziehen, und für Pflanzen wie Sommerastern, Kosmeen und Zinnien geht es im März bereits los. Die Saat kommt in die Erde, nach wenigen Tagen bis Wochen zeigt sich das erste Grün. Das vertreibt den Winterblues und stimmt auf den Frühling ein.

Um Enttäuschungen zu vermeiden, ist ein bisschen Grundwissen notwendig. Denn das Sortiment der Saatgut-Anbieter ist riesig und die Verlockungen sind groß. Zwar kann vieles problemlos selber gezogen werden, doch oft vergeht bis zur Blüte einige Zeit.

Einige Pflanzen müssen neu ausgesät werden

Zweijährige Pflanzen wie Bartnelken, Fingerhut oder das Silberblatt bilden in den ersten Monaten nur Laub aus und blühen dann in der zweiten Vegetationsperiode. Sie werden nicht jetzt, sondern gegen Ende des Sommers gesät, überdauern den Winter als junge Gewächse und setzen in der Regel in der kommenden Saison Knospen an.

Einjährige Pflanzen wie Löwenmäulchen oder Sonnenblumen dagegen wachsen im Frühjahr schnell heran. Binnen weniger Monate werden sie groß, blühen und setzen Samen an. Den Winter überstehen sie nicht, im kommenden Jahr müssen sie neu ausgesät werden – falls sie sich nicht, wie Ringelblumen zum Beispiel, selber versamen.

Wann und wo sollte gesät werden?

März

Fensterbank: Blaudolde, Kosmeen, Wachsblume, Zinnien

Frühbeet: Elfenspiegel, Sommerastern

Im Freien vorziehen: Großblütige Strahlendolde, Löwenmäulchen

Direkt ins Beet: Kalifornischer Goldmohn, Ringelblumen

April

Frühbeet: Duft-Steinkraut, Elfenspiegel, Muschelblume, Tagetes

Im Freien Vorziehen: Duft-Wicken, Sonnenblumen, Kosmeen

Direkt ins Beet: Bischofskraut, Kalifornischer Goldmohn, Jungfer im Grünen

Mai

Direkt ins Beet: Jungfer im Grünen, Zinnien, Bischofskraut, Wachsblume, Muschelblume, Duft-Steinkraut

Auch brauchen die Pflanzen ganz unterschiedliche Bedingungen, um zu keimen. Manche wie die Zinnien mögen es warm, werden auf der Fensterbank gezogen und dürfen erst Mitte Mai nach draußen. Andere vertragen kühle Tage und können in Töpfe im Frühbeet, im Freien oder direkt in die Rabatte gesät werden. Einige sind sogar auf eine Kälteperiode angewiesen. So benötigt der Einjährige Rittersporn (Consolida) eine Frostpause im Gefrierschrank, erst danach keimt er. Manche Saat muss mit Erde bedeckt werden, andere Samen bleiben offen liegen. Die Informationen finden sich meist auf dem Samentütchen, auf jeden Fall bei einer Recherche im Internet.

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Sind die Keimlinge in ihrem Anzuchtgefäß so groß, dass sie ihre ersten richtigen Laubblätter bekommen, werden sie vereinzelt und in kleine Töpfe gesetzt. Um im Sommer einen Nachschub an blühenden Einjährigen zu haben, kann jede Sorte zeitversetzt nach vier Wochen erneut ausgesät werden.

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Kalifornischer Goldmohn – Spektakuläre Farben

Die leuchtendsten Farben im Garten hat der Kalifornische Goldmohn (Eschscholzia californica): Neon-orangene Blüten stehen über silbriggrünem Laub. Inzwischen gibt es auch andersfarbige Sorten in Creme oder Rosatönen. Früh gesät, blüht dieser Mohn im selben Jahr. Viele Tagetes stehen dem Mohn kaum nach in der Leuchtkraft, etwa die orange-gelben Gewürztagetes (Tagetes tenuifolia) und die gewöhnliche Studentenblume (Tagetes erecta). Rostbraune Tagetessorten wirken zwar altmodisch, aber kaum eine Blüte hat so einen samtigen Charakter. Wenn es richtig farbenfroh werden soll, sind Zinnien eine gute Wahl. Sie blühen in den verschiedensten Tönen von Apricot bis zum tiefen Rot und wirken am besten bunt gemischt.

Grüne Muschelblume – Besondere Blütenformen

Manchmal macht’s die Form und nicht die Farbe. Nicht nur das Löwenmäulchen hat interessante Blüten. Die Wachsblume (Cerinthe major) trägt hängende violette – selten gelbe – Blütenglöckchen, die im schönen Kontrast zum graublauen Laub stehen. Sie braucht Wärme zum Keimen, kann danach aber kühl stehen. Spektakulär im Sommerbeet sieht auch die grüne Muschelblume (Molucella laevis) aus mit einem Blütenstand voller grüner Kelche. Sie lässt sich etwas Bitten mit dem Keimen, die Samen sollten vor der Aussaat ein paar Tage quellen. Sehr einfach zu ziehen dagegen ist die Jungfer im Grünen (Nigella): Im April oder Mai direkt an den Standort säen, sie keimt und wächst schnell heran. Besonders interessant sind ihre trockenen Samenstände.

Elfenspiegel – Duftende Pflanzen

Unübertroffenen, honigartigen Geruch verströmt das unscheinbare, aber völlig unkomplizierte Duft-Steinkraut (Lobularia). Die Pflanze bildet Teppiche mit kleinen weißen oder lilafarbenen Blüten und kann leicht aus Samen herangezogen werden. Der Elfenspiegel (Nemesia) duftet ebenfalls fein, hier gibt es etliche Sorten, Farben und Formen. Zu den schönsten Einjährigen gehören die Duftwicken (Lathyrus odoratus). Sie werden ab April vorgezogen. Auch bei ihnen ist die Farbvielfalt groß – von reinem Weiß über verschiedene Rosatöne bis zum tiefsten, fast schwarzen Violett. Manche Blüten sind sogar zweifarbig.

Schöne Dolden

Dolden sind im Trend – ob im Blumenstrauß oder Beet. Zu den schönsten Doldenblütlern gehört die Großblütige Strahlendolde (Orlaya grandiflora). Sie benötigt eine Kälteperiode, notfalls im Kühlschrank, und lässt sich etwas Zeit, doch die Geduld wird belohnt. Das Bischofskraut (Ammi visnaga) öffnet ab Juni seine großen weißen Blüten, die Stiele eignen sich auch für die Vase. Zarte Blau- und Lilatöne zieren die Blaudolde (Didiscus caeruleus). Wilde Möhren, ebenfalls beliebte Dolden, blühen allerdings erst im zweiten Jahr.

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