Floß' Lieblingsort in KölnMalaysische Spezialitäten im Ain-Café in Ehrenfeld

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Zur Ruhe kommen und genießen lautet die Devise im Ain-Café.

Köln – Die Venloer Straße in Ehrenfeld ist für Viele ein Ort der Rage, um es mal diplomatisch zu formulieren. Der Tag war mies? Schlecht geschlafen, Kaffee morgens leer, der Chef hat seiner miesen Laune freien Lauf gelassen, gegenüber dröhnt seit acht ein Presslufthammer, in Kaugummi getreten, Zeh gestoßen, Limo über die Tastatur gekippt – und jetzt brauchen wir ein Ventil für diese ganze angestaute Wut. Willkommen auf der Venloer Straße.

Egal ob Fahrrad, Auto oder zu Fuß – hier lässt jeder alles raus. Es wird gebimmelt, gehupt, gegrölt, geflucht, der Kopf geschüttelt, theatralisches Hände schmeißen – das volle Programm, die geballte Wut. Und genau hier, haben Ain Zaini und Tobias El Bureiasi einen Ort der Entschleunigung geschaffen: das Ain-Café.

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Klein, grün, gemütlich: Der Innenbereich im Ain-Café.

Wie der Name bereits vermuten lässt, ist Ain die Chefin. Ihr Mann steht zwar aktuell oft an der Kaffeemaschine, sieht sich aber eher als administrative Hilfe. Die Malaysierin kommt eigentlich aus dem Ingenieurwesen, hat allerdings recht gegen einen Nine-to-Five-Bürojob entschieden. Als dann zufällig das Ladenlokal in Ehrenfeld frei und auch noch saniert wurde, hat sie ihre Chance ergriffen.

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Draußen vor der Tür wird man noch beim Fahrrad-Abschließen wütend zusammen gebimmelt, drinnen setzt sofort Entspannung ein. Lichtdurchflutet, mit vielen Grünpflanzen, knarzigen Bambusmöbeln, weichen Kissen und hellen Farben – hier wurde ein Ort der Erholung gestaltet. Die „Wall of Inspiration“ mit ihren unzähligen Post-Its fällt ins Auge. „Enjoy the moment“ lautet das Mantra.

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Die Verkaufstheke mit vielen Leckereien.

Grüner Kuchen und scharfes Curry

Mein persönliches Mantra lautet: wenn in einem malaysischen Café ein grüner Kuchen angeboten wird, dann probier ihn. Mit ganz viel Glück ist es nicht Matcha, sondern Pandan. Pandan, das sind die langen grünen Blätter, die es in vielen Asia-Supermärkten als Bündel zu kaufen gibt. Man kocht daraus einen Sud. Mit dem leuchtend grünen Extrakt werden in Südostasien viele Süßspeisen zubereitet. Der Geschmack erinnert an Vanille und Marzipan, ganz sanft und lieblich. Ain backt daraus duftende, kleine Küchlein – außen schön knusprig, innen weich und cremig.

Das Nasi Lemak ist so etwas wie das malaysische Nationalgericht und wird gern zum Frühstück gegessen. Der Kokosreis wird mit Sambal, einer würzigen Chili-Paste und knackigen Gurken serviert. Redang ist ein herrlich würziges, scharfes Curry mit kräftigen, warmen Aromen und einer dicken Zitronengrasnote – mein persönlicher Favorit. Ain zaubert daraus ein fabelhaftes Panino mit Tempeh und frischem Gemüse.

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Das Nasi Lemak ist so etwas wie das malaysische Nationalgericht und wird gern zum Frühstück gegessen.

Das westliche Gebäck steht seinen malaysischen Kollegen in nichts nach. Die Madeleines sind eine fein knusprige, buttrige und dennoch ungemein fluffige Offenbarung. Obacht: das Stück Carrot Cake ist riesig. Danach schmeißt einen so schnell nix mehr um. Nicht mal die öffentliche Aggressionstherapie auf der Venloer Straße.

Julias Auswahl

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Pandan Cake ist ein leichter, fluffiger Biscuitkuchen - und von innen grün.

Mango Sticky Rice // 5,90 Euro

Madeleine // 1,50 Euro

Pandan Cake // 1,80 Euro

Rendang Panini // 5,90 Euro

Carrot Cake // 3,80 Euro

Ain-Café, Venloer Str. 374, 50825 Köln, Öffnungszeiten: Mi-So 10-18 Uhr

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