Floß' RestaurantkritikGelateria Cafeteria Süd hat so ziemlich das beste Eis der Stadt

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Gelateria Cafeteria Süd_ Rakoczy

Die Inhaber der Gelateria Cafeteria Süd: Lisa und Pietro Simari 

Köln – Im hinterletzten Eckchen der Südstadt versteckt sich das Gelato-Mekka von Köln. Keine riesige Neonreklame, keine grelle Markise, keine bunt dekorierten Fenster, nur ein kleines rundes Schild über dem Eingang. Völlig unscheinbar klebt ein QR-Code am Briefkasten, die Eissorten des Tages. Scannt man den Sticker, taucht sofort eine lange Liste mit fantastischen Kreationen inklusive Herkunftsnachweis auf. „Vaniglia madagascar purissima“ mit Vanille aus Madagaskar, „Oro Verde“ – leicht gesalzene italienische Pistazien mit Pistaziencreme und gehackten Pistazien, „Elefante“ – 70-prozentige geschmolzene Schokolade aus dem Udzungwa Park in Tansania. Für den durchschnittlichen deutschen Eisdielen-Kunden sind das sehr viel Informationen.

Die Gelateria Süd spielt schlicht und ergreifend in einer anderen Liga, Premier League. Hier wird nicht einfach Eis mit Aromazusätzen und Fruchtextrakten aus dem Großmarkt zusammen gerührt, hier wird richtig gekocht. Jede einzelne Zutat durchläuft die strenge Kontrolle von Lisa und Pietro Simari. Die beiden betreiben seit September 2012 ihre Gelateria. „Eis ist Eis. Das wichtigste ist die Qualität der Zutaten. Das macht den Unterschied.“ Pietro gestikuliert energisch wenn er über sein Eis spricht.

Gelateria Cafeteria Süd legt Wert auf Qualität und Herkunft

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Ein ausgesprochen leckerer Fruchtbecher 

„Hier! Das sind Haselnüsse aus dem Piemont. Das sind die besten. Probier das!“ Normalerweise bin ich diejenige die zu langen Vorträgen über Piemonteser Haselnüssen ausholt, dicht gefolgt von dem Vortrag darüber, wie wichtig es ist die Nüsse zu rösten – heute höre ich lächelnd zu und knabbere selig. „Wir suchen uns die Erzeuger mit denen wir zusammenarbeiten genau aus.

Qualität und Herkunft sind das Allerwichtigste. Von der Milch über das Obst bis zum Salz“, erklärt Lisa. „Wir verwenden zum Beispiel süßes Salz aus Cervia. Das ist in Italien sehr bekannt. Traditionell bekommt der Papst die erste Pflückung.“ Sie lächelt stolz. „Die Bitterorangen kommen aus Pietros Heimat Kalabrien. Da kennen wir sogar die Bauern.“

Gelateria Süd ist eine Ausnahme-Eisdiele

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In der Gelateria Cafeteria Süd kommen beste Zutaten ins Eis etwa italienische Pistazien oder Schokolade aus dem Udzungwa Park in Tansania. 

Welcher deutsche Eisdielenbesitzer fährt regelmäßig nach Italien um sich dort durch Zitrusfrüchte und Pistazien zu probieren? Richtig, nicht besonders viele. Genau deshalb ist die Gelateria Süd eine Ausnahme-Eisdiele und serviert so ziemlich das beste Eis der Stadt.

Die Stammkundschaft weiß das längst und dementsprechend lang ist manchmal die Schlange vor Theke. Der Vorteil: Umso mehr Zeit hat man, die Liste der tagesaktuellen Eissorten zu studieren (immer das grüne Häkchen beachten).

Süßes Papst-Salz, herkunfts-geschützte Nüsse, Schokolade mit Prozentangabe: Ich kann Sie beruhigen, die Überforderung beim ersten Besuch lässt schnell nach. Pietro erklärt geduldig seine Kreationen und im Zweifel reicht ein „Einmal Vanille, einmal Haselnuss im Hörnchen bitte.“ Der Geschmack braucht keine weitere Erklärung.

Gelateria Cafeteria Süd, Mainzer Straße 77, 50678 Köln, Öffnungszeiten: Mi-So 13-18 Uhr, www.gelateria-cafeteria-sued.de

Das haben wir probiert

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Der Eisbecher „La Vie est belle“ mit Eis, Schlagsahne, Karamellsauce und Crepe-Stückchen 

Nocciolone // Haselnuss IGP aus dem Piemont mit ganzen gerösteten Haselnüssen // 2 Euro

Oro Bianco // Mandeleis mit Mandelcreme und gerösteten Mandelstückchen //2 Euro

Brontolino // Pistazie Bronte DOP mit salziger dunkler Schokolade, weißer Schokolade und gehackten Pistazien // 2 Euro

Eisbecher „La Vie est belle“ mit drei Kugeln Eis, Schlagsahne, Karamellsauce und Crepe-Stückchen //8,50 Euro

Fazit: Die beste Eisdiele der Stadt.

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