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Julia Floß' LieblingsortIm „Haldi Spoon“ gibt's indisches Essen wie bei Mama

Lesezeit 3 Minuten
haldi spoon von außen

Indisches Streetfood voller Aromen gibt es im Haldi Spoon.

Köln – Gursharanjit Kaur Jawanda betrieb 35 Jahre lang ein Restaurant, bis ihre Kinder sagten: „Mama, mach’ mal Pause.“ Ausruhen, reisen, die Verwandten besuchen – das war die Idee. Dann kam die Pandemie. Nichtstun war keine Option. Also setzte sie sich mit ihren Kindern zusammen und schmiedete Pläne. Plötzlich ging alles ganz schnell. „Wir wollten ein indisches Restaurant eröffnen, aber mit modernem Konzept. Keine dicke Speisekarte, aber dennoch Vielfalt“, erklärt Tochter Jessica.

Und tatsächlich, im Haldi Spoon läuft alles ein bisschen anders. Neun Gerichte stehen zur Auswahl, beliebte Klassiker der indischen Küche. Der Gast wählt seine Hauptkomponente und kann dann variieren. Vor allem das Thema Fleischkonsum ist Familie Jawanda wichtig. „Bei uns muss niemand verzichten. Weder Veganer, noch Fleischesser.“ Viele Gerichte der indischen Küche sind aus Tradition vegetarisch oder vegan. Manchmal ist lediglich das Ghee, das Butterreinfett, das Zünglein an der Waage.

Im Haldi Spoon gibt es Naanizza

Haldi bedeutet übrigens Kurkuma und erklärt warum das hausgemachte Naan-Brot gelblich ist. Hier kommt die nächste Besonderheit ins Spiel: Der Gast wählt erst sein Hauptgericht und anschließend eine zusätzliche Komponente. Zur Auswahl stehen Gemüse, Paneer (indischer Frischkäse aus Kuhmilch), Hähnchenfleisch oder Soja Chunks. Im dritten Schritt wählt der Gast die Darstellungsform und hier steht das Naan-Brot im Fokus. Das klassische Curry wird mit Reis und hausgemachtem Naan serviert. Das Naanizza ist, wie der Name schon ahnen lässt, eine Streetfood-Variante angelehnt an die Pizza.

Alles zum Thema Asiatische Restaurants

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Die Dolce-Vita-Beauftragte in mir möchte an dieser Stelle schreiend den Raum verlassen. Ich bin neapolitanischer Purist und lasse mir maximal ein paar Kapern auf der Margherita gefallen – keine Artischocken, keine Pilze und schon gar kein Tikka Masala. Aber ich sitze ja auch nicht in einer Pizzeria. Außerdem sind ganze Küchenrichtungen durch kulinarische Fusion entstanden.

Haldi Spoon ist ein Ort voller Gastfreundschaft 

Das Naanizza wird also probiert. Das knusprige und dennoch super fluffige Naan ist ehrlicherweise ein hervorragender Träger für das Tikka Masala und übertrifft den Boden der meisten Lieferpizzen um Längen. Der geschmolzene Käse mildert die Schärfe des Currys, bringt ein bisschen Süße und passt erstaunlich gut zu beiden Komponenten. Eine echt gute Kombination. Ich bleibe dennoch dem Klassiker treu und löffele Raita, Reis und gelbes Linsen-Dal auf mein Naan.

Das Curry schmeckt kräftig aromatisch nach Ingwer, Kurkuma und Koriander. Der Joghurt löscht das leichte Brennen. Ein wohliges Gefühl macht sich breit. „Schön, dass ihr hier seid“, ist ein Satz, den Familie Jawanda häufig aus der Nachbarschaft hört. Dem kann ich mich nur anschließen. Das Haldi Spoon ist ein Ort voller Gastfreundschaft und Aromen-Power – eine Bereicherung für Mülheim. Unbedingt reservieren!

Haldi Spoon, Dünnwalder Str.49, 51063 Köln, Tel: 0221/ 6406916, Öffnungszeiten: Di-So 17-21.30 Uhr haldispoon.com

Julias Auswahl im Haldi Spoon

Tikka Masala Naanizza // 10 Euro

Yellow Dal mit Gemüse, Reis und Naan // 13 Euro

Raita // 3 Euro

Chana Masala mit Paneer, Reis und Naan // 13 Euro

Ma-Rajma Dal mit Reis und Naan // 13 Euro

Vindaloo Naan Roll // 8 Euro 

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