Klassiker am SüdfriedhofDas Brauhaus Schäffer ist ein Urgestein in Zollstock

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Draußen finden 90 Gäste Platz. 

Köln-Zollstock – Seine erste Amtshandlung war eine neue Speisekarte, erzählt Michael Sardis. Seit 2014 betreibt er die Gaststätte Haus Schäffer am Südfriedhof in Zollstock. „Vor mir hatte lange ein Jugoslawe das Restaurant, es gab viele Gerichte wie Cevapcici. Ich wollte ein anderes Konzept, eine gutbürgerliche, deutsche Küche und kölsches Essen“, sagt der 37-Jährige.

Klassiker von Schnitzel bis Reibekuchen

Seither stehen unter anderem Klassiker wie Schnitzel, Reibekuchen und Rindergulasch, Himmel und Äd, Speckpfannkuchen, Dicke Bohnen, aber auch Flammkuchen auf seiner Karte. Nach einigen Monaten entschloss sich Sardis, das Restaurant auch komplett umzugestalten. „Ich wollte weg von der Dunkelzimmer-mit-Gardinen-Atmosphäre“, sagt er.

Er schloss den Laden für sechs Wochen, nahm Wände raus, ließ robuste Bodenfliesen in Holzoptik verlegen, die Wände streichen, neue Lampen installieren, erneuerte die Küche, kaufte andere Möbel, dunkle Leder-Polsterbänke und helle Holztische. Keine kleine Sache, immerhin hat Haus Schäffer innen 150 und außen 90 Plätze. „Das hat mir schon ein paar schlaflose Nächte bereitet, als junger Unternehmer mit Familie einen hohen Kredit aufzunehmen“, erinnert er sich. Sardis und seine Frau Panagiota haben vier Kinder, die Familie wohnt hundert Meter vom Restaurant entfernt. Das Konzept ging auf. „Wir sind jetzt ein modernes Brauhaus und immer gut besucht. Wir empfehlen auch, vorher zu reservieren, am besten telefonisch“, sagt Sardis.

Zehn zuverlässige Mitarbeiter

Unter Personalmangel leidet er, im Gegensatz zu vielen in seiner Branche, nicht. „Ich habe zehn sehr fitte und zuverlässige Mitarbeiter, die meisten fest angestellt“, berichtet er. Er selbst packt auch mit an. „Ich mache, was gerade ansteht. Natürlich die Bestellungen und die Verwaltung, aber ich bediene auch, stehe hinter der Theke und in der Küche“, sagt Sardis.

Haus Schäffer ist ein Urgestein, gegründet wurde es 1902 von Bierbrauer Peter Schäffer. Durch die Nähe zum Südfriedhof fanden sich hier schon immer viele Beerdigungsgesellschaften ein. „Wir haben im Durchschnitt fünf Beerdigungsgesellschaften in der Woche. Dann gibt es das klassische Gedeck oder ein Buffet oder nach Karte – wie es gewünscht wird“, berichtet Sardis.

Haus Schäffer

Der Salat „Haus Schäffer“ mit Putenbruststreifen, Schmorzwiebeln und Champignons kostet 14,90 Euro, die Spätzlepfanne mit Putenbruststreifen und Champignons 17,90 Euro, das Rindergulasch mit Spätzle und Salat 15,90 Euro und das Wiener Schnitzel mit Pommes frites und Salat 13,90 Euro. Für ein Dom Kölsch vom Fass zahlt man 1,80 Euro (0,2l), einen Grauburgunder 6,50 Euro (0,2l) und einen Wodka 2 Euro (2cl). Haus Schäffer, Markusstraße 126, 0221 36339, Öffnungszeiten: Täglich von 11-23 Uhr, Sonntag bis 21 Uhr www.restaurant-haus-schaeffer.de

Spezielles Mittagsangebot

Beliebt bei den Gästen sind auch die Reibekuchentage (dienstags), Schnitzeltage (mittwochs) und Fischtage (freitags). An diesen Tagen gibt es das jeweilige Gericht in verschiedensten Variationen, die Reibekuchen ab 8,90 Euro und alle Schnitzelteller für 13,90 Euro. Bis 15 Uhr kann man sich von Montag bis Freitag kostenlos eine Suppe als Vorspeise servieren lassen. Sardis, der gebürtige Pole, kam mit drei Jahren nach Köln. Doch polnische Gerichte sucht man vergeblich auf der Karte, obwohl er Spezialitäten aus seiner Heimat durchaus schätzt.

„Sehr lecker, aber es passt nicht in mein Konzept und ich will auch keine zu große Speisekarte“, erklärt er. Etwas Polnisches kann man aber doch bei ihm bekommen: Wodka, den klassischen mit Büffelgras oder Wodka mit Nuss- oder Kirschgeschmack. Der gelernte Karosseriebauer, der in Buchheim aufgewachsen ist, ist sehr zufrieden mit dem Standort in Zollstock. „Ich habe schon in der Gastronomie in der Innenstadt gearbeitet. Hier ist es besser. Die Menschen sind nett und umgänglich und es geht familiär zu“, meint er zufrieden.

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