Gerichte im „Brotkästchen"Was in einer Brotschale besonders gut schmeckt

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 Die Brotkästchen sind mit geschmolzenen Käsewürfeln, Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Chili und Kräuter gefüllt

Dampfende Suppe in einem Laib Brot versteckt: Das ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern ebenso das perfekte Gericht, wenn ein Seelenschmeichler gefragt ist. Aber auch Käsehäppchen, Pilzgerichte oder bunte Salate lassen sich schön in einer Hülle aus Teig servieren. Das schindet optisch Eindruck und führt auch dazu, dass weniger Reste übrigbleiben.

„Wir finden, dass man in einer guten Küche stets alles verwerten und verwenden sollte", sagen Martina Meuth und Bernd „Moritz" Neuner-Duttenhofer. Die WDR-Köche und Kochbuchautoren schlagen für Brot vom Vortag und Käsereste geschmolzenen Käse in Brotkästchen vor. Für das Gericht wird ein Baguette in etwa fünf bis sechs Zentimeter dicke Scheiben geschnitten, diese werden so ausgehöhlt, dass bis auf eine Öffnung auf allen Seiten eine Schicht Brot bestehen bleibt. So bildet sich das „Brotkästchen", in das nun Käsewürfel gemeinsam mit Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Chili und Kräuter gegeben werden. Die gefüllten Brote kommen etwa acht bis zehn Minuten in den Ofen, bis der Teig gebräunt und der Käse geschmolzen ist.

Brot selber backen

Natürlich lassen sich die ausgehöhlten Brote auch anders füllen: „Man könnte würzig angemachtes Hackfleisch oder Wurstbrät einfüllen", raten Martina und Moritz. „Damit die Masse nicht zu kompakt wird, sollte man kleingeschnittene Salatherzen untermischen. Das macht sie locker und gibt Farbe."

Natürlich kann man eine Schale aus Brot auch selbst backen – zum Beispiel, um später einen bunten Salat einzufüllen. „Dafür muss man gar nicht super kochen oder backen können, eine Brotschale ist auch für absolute Einsteiger geeignet", sagt Su Vössing, Autorin des Buchs „Die Kochbibel". „Beim ersten Mal sollte man sich am besten an das Rezept halten. Danach kann man aber spielerisch mit den Mehlsorten experimentieren und vielleicht Dinkel- oder Buchweizenmehl untermischen."

Angeweicht schmeckt es super

Für die Schale, in die ein Salat für vier Personen passt, wird zunächst ein Teig aus Mehl, Hartweizengrieß, Trockenhefe, Mohn, Sesamsamen, Salz und Natron angerührt. Zum Backen wird dieser ausgerollt und über eine hitzebeständige Edelstahlschüssel geformt – so entsteht im Ofen eine knackige Schale. „Das Schöne ist, dass man alles mitessen kann, wenn man gemeinsam am Tisch sitzt", sagt Su Vössing. „Erst nimmt sich jeder eine Portion Salat, dann kann man gemeinsam über die Brotschale herfallen. Vor allem, wenn sie unten bereits ein bisschen angeweicht ist, schmeckt es super."

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Das Risiko, dass die Schale durchweicht, besteht nicht. Sie ist der Expertin zufolge sogar für Suppen oder Eintöpfe geeignet: „Man kann jederzeit ein Ragout in dieser Brotschale servieren, auch ein deftiger Lammeintopf oder eine schöne Kartoffelsuppe passen super", sagt Vössing. Mit dem Teig ist es auch möglich, kleine Schalen zu formen – sodass jeder eine eigene bekommt. „Für vier Brotschälchen würde ich empfehlen, das Rezept zu verdoppeln", sagt Vössing.

Pfannkuchen statt Brot

Anstelle von Brot ist es auch möglich, Gerichte in einer anderen Hülle aus Teig zu servieren: Zum Beispiel in einem Ofenpfannkuchen, der mit würzigen Pilzen gefüllt wird – wie es Conny Wagner in ihrem Buch „Seelenschmeichelei" vorschlägt. „In den Teig wandern mehr Eier als in den normalen Pfannkuchenteig", sagt sie. „Das führt dazu, dass sich der Ofenpfannkuchen im Ofen so wunderbar aufplustert." Als Spezialzutat für den Teig empfiehlt Conny Wanger getrocknete Steinpilze: „Sie haben ein wunderbar intensives Aroma", sagt sie. „Fein gemahlen als Steinpilzmehl sorgen sie für eine leckere Pilznote im Teig."  (Julia Felicitas Allmann, dpa)

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